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Insekten überwintern in Häusern

Die ersten Stechmücken sind in Karlsruhe bereits unterwegs

In einigen Karlsruher Stadtteilen gibt es schon jetzt Klagen über die ersten Schnakenstiche der Saison. Ist das so früh normal? Droht uns womöglich wieder ein Schnakenjahr wie schon 2021?

Große Hausmücke ist wieder in Karlsruhe unterwegs.
Können ziemlich lästig werden: Auch in Karlsruhe sind Stechmücken schon wieder aktiv. Foto: Björn Pluskota/KABS

Sie summen wieder: In Karlsruhe herrscht bereits im März Stechmücken-Alarm. Mancher reibt sich da verwundert die Augen: Sind die Mücken – oder wie der Karlsruher sagt, Schnaken – in diesem Jahr früher dran als sonst?

„Das kommt uns nur so vor“, sagt dazu die Pressesprecherin der Kommunalen Aktionsgemeinschaft zur Bekämpfung der Schnakenplage (Kabs), Xenia Augsten.

Tatsächlich seien die ersten Stechmücken jedes Jahr im Frühling unterwegs, sobald es wärmer wird. Frisch geschlüpft sind sie nicht: „Das sind adulte Stechmücken aus dem letzten Jahr“, erklärt Augsten.

Sie fallen uns einfach auf, weil es so viele sind.
Xenia Augsten, KABS-Pressesprecherin

Da im Sommer 2021 wegen der feuchten Witterung besonders viele Schnaken in Karlsruhe unterwegs waren, hätten eben auch viele überwintert. „Sie fallen uns einfach auf, weil es so viele sind“, sagt Augsten.

Die sogenannte Große Hausmücke überwintere gern in Häusern und Kellern. „Diese Mücken wurden letztes Jahr begattet“, so die Kabs-Sprecherin. Nach der ersten „Blutmahlzeit“ legten die Weibchen nun die ersten Eier.

Für die Tigermücke ist es in Karlsruhe noch zu früh

Die Große Hausmücke werde häufig mit der Tigermücke verwechselt, weiß Augsten. Bei genauem Hinsehen könne man diese jedoch gut voneinander unterscheiden: Die Tigermücke ist laut Augsten „nachtschwarz und silberweiß“, außerdem nicht größer als eine 1-Cent-Münze.

Sie hat geringelte Beine und einen weißen Streifen auf dem Rücken. Die Hausmücke wiederum ist größer und hat mit der Tigermücke nur die geringelten Beine gemein.

Für die Tigermücke ist es laut Augsten derzeit noch zu früh: „Da es eine tropische Art ist, braucht sie wärmere Temperaturen.“ Im Gegensatz zur Hausmücke kann die Tigermücke tropische Viren übertragen.

Da es momentan durch die Pandemie aber weniger Reiserückkehrer gebe, schätzt Augsten dieses Problem in diesem Jahr nicht allzu groß ein.

Bti-Tabletten helfen gegen die Ausbreitung

Gegen die jetzt schon umherrschwirrenden Hausmücken kann man laut Kabs unterdessen wenig machen. Die Bürgerinnen und Bürger könnten aber mit sogenannten Bti-Tabletten etwas gegen ihre weitere Ausbreitung tun.

Darauf verweist auch das Gartenbauamt: Die Tabletten sind in den Rathäusern und Ortsverwaltungen zu bekommen. Dieses Protein-Gemisch könne beispielsweise in die Regentonne gekippt werden und so die erste Larvenbrut bekämpfen, sagt Augsten.

Die Bti-Tabletten wirken selektiv gegen Steckmücken und seien völlig unproblematisch: „Das könnten Sie sogar trinken“, sagt die Kabs-Pressesprecherin.

Kabs wird diese Woche aktiv

Ab Mittwoch wird die Kabs dann die ersten Sumpfwald-Stechmücken bekämpfen, die als Larven oder in Ei-Form den Winter verbracht haben. Diese werden wie die Hausmücken auch langsam aktiv.

„Wir beginnen im Raum Rastatt/Karlsruhe“, sagt Augsten. Kleinere Flächen werden zu Fuß behandelt, größere vom Helikopter aus. Bei steigenden Temperaturen kommen laut Augsten noch die Auwaldstechmücken hinzu, dafür müsse aber eine durchschnittliche Temperatur von 15 Grad herrschen.

Ob dieses Jahr ein Schnakenjahr wird wie 2021, kann man zum jetzigen Zeitpunkt übrigens noch nicht sagen: „Das hängt von den Hochwasserereignissen ab“, sagt Augsten. Häufiger Starkregen bringe auch viele Stechmücken mit sich.

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