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Bund und Land in der Pflicht?

Steigende Energiepreise: KVV schließt reduziertes Fahrplanangebot nicht aus

Wird tatsächlich der Rotstift am KVV-Fahrplan angesetzt? Laut Geschäftsführer Alexander Pischon könnte es soweit kommen – wenn Bund und Länder die Mittel nicht aufstocken.

Wird der Takt ausgedünnt? Angesichts der hohen Energiepreise könnte das passieren, wie KVV-Chef Alexander Pischon bereits geäußert hat.
Wird der Takt ausgedünnt? Angesichts der hohen Energiepreise könnte das passieren, wie KVV-Chef Alexander Pischon bereits geäußert hat. Foto: Peter Sandbiller

Auch der Karlsruher Verkehrsverbund (KVV) leidet unter den steigenden Energiekosten. Ein reduziertes Fahrplan-Angebot wird deswegen nicht mehr ausgeschlossen. Das bestätigt KVV-Sprecher Nicolas Lutterbach auf Anfrage.

Zuvor hatte KVV-Chef Alexander Pischon dem SWR gesagt, dass es angesichts der steigenden Energiepreise nur zwei Möglichkeiten gebe: Entweder Bund und Land stockten die Mittel für den öffentlichen Nahverkehr auf oder man müsse über Streichungen des Angebots nachdenken, beispielsweise am Abend und am Wochenende.

Wir werden rechtzeitig gucken, wo es am ehesten verschmerzbar ist.
Nicolas Lutterbach, KVV-Sprecher

KVV-Sprecher Lutterbach möchte sich zu möglichen Streichungen zwar nicht konkret äußern, sagt aber: „Wir werden rechtzeitig gucken, wo es am ehesten verschmerzbar ist.“

Eine Diskussion über bestimmte Linienangebote wolle man aber zum momentanen Zeitpunkt nicht führen. Die angespannte Lage sei nicht neu, die gesamte ÖPNV-Branche habe schon länger darauf hingewiesen.

KVV-Chef Pischon: Streichung konterkariert Verkehrswende

KVV-Chef Pischon hatte weiter betont, das eine mögliche Streichung des Angebots die Verkehrswende konterkariere, bei der der ÖPNV bis 2030 eigentlich verdoppelt werden soll.

Ende August war auch das 9-Euro-Ticket ausgelaufen, das ebenfalls mehr Menschen für den ÖPNV begeistern sollte.

Das Ticket ermöglichte im Juni, Juli und August jeweils für einen Monat die bundesweite Fahrt mit Bussen und Bahnen. Das Ende der Tickets hatte in den vergangenen Tagen zu einem Ansturm auf die Fahrkarten-Verkaufsstellen geführt.

„Wir hoffen natürlich sehr, dass uns viele Nutzerinnen und Nutzer des 9-Euro-Tickets auch über das Ende des Aktionszeitraums dauerhaft als Kunden erhalten bleiben und vom Auto auf den klimafreundlichen ÖPNV umsteigen“, so Pischon.

Nachfolgeregelung noch unklar

Ob es eine deutschlandweite Nachfolgereglung geben wird, ist derzeit noch offen. Innerhalb der vergangenen drei Monate wurden nach Branchenangaben rund 52 Millionen 9-Euro-Tickets verkauft.

Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) hatte versichert, das günstige Ticket nicht als Experiment abzuhaken, sondern die richtigen Lehren zu ziehen. Es sei aber von vorneherein klar gewesen, dass das 9-Euro-Ticket – „ein extrem günstiger Tarif in einer Extremsituation“ – nicht dauerhaft aufrecht erhalten werden könne.

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