Der Start des mehrtägigen Lokführerstreiks fällt in Karlsruhe heftig aus. Nicht nur viele Lokführer haben die Arbeit niedergelegt und sorgen damit für gestrichene Fahrten.
Zusätzlich streikt noch ein Fahrdienstleiter in Karlsruhe. Das hat ungleich größere Auswirkungen, als wenn ein einzelner Lokfüher streikt.
Denn damit fallen nun auch die Verbindungen aus, die eigentlich nicht betroffen gewesen wären.
Das betrifft etwa den IRE von Karlsruhe nach Stuttgart, wie Betreiber Go Ahead mitteilt. „Die Züge verkehren aus Richtung Stuttgart nur bis Karlsruhe-Durlach und wenden hier“, informiert das Unternehmen, das von den Lokführern nicht bestreikt wird.
Streik bei der Deutschen Bahn: Mit direkten Auswirkungen ist zunächst bis 13 Uhr zu rechnen
Grund sei der Streik des Fahrdienstleiters. Die direkten Auswirkungen gingen bis 13 Uhr. Danach ging der Streik dann „normal“ weiter. Die Ausfälle führten zu Frust bei Reisenden. Nur Ortskundige wussten sich zu helfen. Die Streikenden schilderten dagegen ihren Frust und legten ihre Streikgründe dar.
Wir haben die wichtigsten Fragen und Antworten zusammengetragen.
Warum hat der Streik einer Person so große Auswirkungen?
Es geht um eine neuralgische Stelle im System. Die Albtal-Verkehrsgesellschaft (AVG) etwa erklärte vor dem Streik: „Wie massiv die Auswirkungen des GDL-Streiks auf den Bahnverkehr in der Region sein werden, hängt entscheidend auch von der Besetzung der Stellwerke im Bahnnetz der DB ab.“ Werden diese Bahnanlagen bestreikt, ist auf den betroffenen Streckenabschnitten schlichtweg kein Zugverkehr mehr möglich, er muss komplett eingestellt werden.
Was sind die Aufgaben eines Fahrdienstleiters?
Die Fahrdienstleiter der Deutschen Bahn sorgen laut DB für den „pünktlichen, reibungslosen und sicheren Zugbetrieb“. Sie arbeiten auf einem Stellwerk, wo sie Weichen und Signale stellen und so die Züge durch das Schienennetz navigieren sollen.
Wie viele Fahrdienstleiter hat die Deutsche Bahn?
Insgesamt arbeiten bei der Deutschen Bahn nach Unternehmensangaben rund 13.000 Fahrdienstleiter an circa 2.000 Standorten.
