
Mit einem stimmungsvollen Konzert ist das diesjährige Zeltival beim Karlsruher Kulturzentrum Tollhaus zu Ende gegangen. Rund 400 Besucher feierten den Schauspieler Alexander Scheer und den Regisseur Andreas Dresen, die sich mit Bandbegleitung den Liedern des ostdeutschen Musikers Gerhard Gundermann widmeten.
Wir sind merklich wieder in der Normalität angekommen.Bernd Belschner
Zeltival-Organisator
Das Konzert war der Schlusspunkt eines rund sechswöchigen Festivals, das laut einer Mitteilung des Kulturzentrums mit rund 30 Veranstaltungen mehr als 21.500 Besucherinnen und Besucher erreicht hat. Das bedeute einen spürbaren Zuwachs im Vergleich zum eher verhaltenden Neustart nach Corona 2022. „In diesem Jahr sind wir merklich wieder in der Normalität angekommen“, wird Tollhaus-Mitgründer Bernd Belschner in der Mitteilung zitiert.
Der langjährige Geschäftsführer hat das Zeltival in diesem Jahr letztmals als Gestalter verantwortet. „Es war sehr schön, dass das Publikum offensichtlich ohne Vorbehalte wieder zurückgekommen ist.“
Tollhaus-Geschäftsführer Sebastian Bau freut sich über „begeisternde Qualität“
Sebastian Bau, der von Belschner das Amt in der Geschäftsführung übernommen hat, wird mit einem Verweis auf die „fast durchweg begeisternde Qualität der Konzerte“ zitiert.

Das Spektrum reichte vom groß orchestrierten Deutschpop der Sängerin Mine über das lustvoll-rockende Aufeinandertreffen der Schweizer Bonaparte und Sophie Hunger und der Techno-Brass-Musik der Band Meute bis zum stilistisch weit geöffneten Jazztrio des Pianisten Michael Wollny.
Auch langjährige Zeltival-Gäste wie der Jazzsaxofonist Jan Garbarek und die Texmex-Rocker Calexico fanden erneut viel Anklang.
2024 feiert das Zeltival sein 40-jähriges Bestehen

Bereits gearbeitet werde an der Ausgabe im nächsten Jahr, mit der das Zeltival sein 40-jähriges Bestehen feiern kann, so die Mitteilung. Das nächste Festival im Tollhaus steht aber schon in gut fünf Wochen an: Am Mittwoch, 13. September, beginnt die achte Ausgabe des Atoll-Festivals, das internationale Produktionen des zeitgenössischen Zirkus präsentiert.
Zum Auftakt habe man mit Cirkus Cirkör aus Schweden „Nordeuropas berühmteste und größte Zirkuskompanie“ zu Gast, kündigt das Tollhaus an. Deren Stück „Knitting Peace“ gelte bereits „als Klassiker des zeitgenössischen Zirkus“. Auf der Bühne entstehe ein faszinierendes Konstrukt aus weißen Fäden, das neben atemberaubender Akrobatik und rockiger Livemusik auch einen Friedensappell biete.
Beim Atoll-Festival gibt es 35 Vorstellungen in zehn Tagen
Die erste Atoll-Woche stehe mit Produktionen aus Schweden, der Schweiz, Belgien und Großbritannien im Zeichen der westeuropäischen Zirkuslandschaft. Für die zweite Woche ist ein Fokus auf die deutschsprachige Szene sowie auf deutsche Erstaufführungen angekündigt. Das Atoll-Festival umfasst bis zum 24. September insgesamt zehn Spieltage, an denen 35 Vorstellungen von 20 Produktionen geplant sind.
Die Sommerpause im Tollhaus endet am 8. September. Dann steht ein Nachholtermin des im November 2022 verschobenen Konzert des Hip-Hop-Musikers Umse auf dem Programm. Das reguläre Programm in den beiden Tollhaus-Sälen geht dann am 29. September mit einem Konzert der Band Wildes Holz und einem Poetry Slam an den Start.