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Polizei ermittelt

Vandalismus beim Karlsruher Light Festival: Kunstwerk vorzeitig abgebaut

Ergänzend zu den Karlsruher Schlosslichtspielen gibt es derzeit in der ganzen City Medienkunst zu erleben. Ein Werk wurde zerstört.

Auf diversen Lightfestivals war die Installation „Absorbed By Light“ schon zu sehen. Am Karlsruher Stephanplatz wurde einer Figur der Arm abgerissen. Das Werk wurde inzwischen abgebaut.
Auf diversen Festivals war die Installation „Absorbed By Light“ schon zu sehen. Am Karlsruher Stephanplatz wurde einer Figur der Arm abgerissen. Das Werk wurde in der Folge vorzeitig abgebaut. Foto: KME

Es war ein beliebtes Fotomotiv – das nach wenigen Tagen schon wieder aus dem Karlsruher Stadtbild verschwunden ist: Am Stephanplatz wurde die Lichtinstallation „Absorbed By Light“ massiv beschädigt und in der Folge vorzeitig abgebaut. Dies teilt die Karlsruhe Marketing und Event GmbH (KME) mit.

Die Skulptur war Teil des Light Festivals, das in Karlsruhe zeitgleich zu den Schlosslichtspielen eröffnet wurde: Bis 17. September sollten quer über die Stadt verteilt Medienkunstwerke zu sehen sein.

Kunstwerk von Gali May Lucas

Die Arbeit „Absorbed By Light“ wurde von der Britin Gali May Lucas entworfen und von der Berliner Bildhauerin Karoline Hinz gebaut. Drei Figuren, die alle mit ihrem Smartphone spielten, saßen auf einer Bank. Die Botschaft: Die Handynutzer beschäftigen sich mehr mit der virtuellen Welt als mit sich selbst und der realen Welt.

„Generell war die Installation dazu gedacht, dass man mit ihr interagiert, sich dazu auf die Bank setzt und sich vielleicht auch den ein oder anderen Gedanken macht“, erläutert ein Sprecher der KME. Im Jahr 2022 war das Werk beim Festival of Lights in Berlin und 2018 beim Amsterdam Light Festival zu sehen.

In Karlsruhe wurde nun an einer Figur der Arm abgebrochen. Viele weitere Risse deuteten auf große Gewaltanwendung hin, so die KME. „Ob eine Wiederherstellung im Laufe des Schlosslichtspiele Light Festivals gelingen kann, bleibt abzuwarten“, heißt es in einer Mitteilung.

Wer die Arbeit beschädigt hat, ist unklar. Allerdings gehen die Organisatoren des Festivals davon aus, dass dies mutwillig geschah. Die Rede ist von Vandalismus. Die Polizei hat die Ermittlungen aufgenommen, wie eine Sprecherin bestätigt.

Light Festival in der Innenstadt

Teil des Light Festivals ist unter anderem auch die riesige Diskokugel auf dem Marktplatz: Das Werk von Nils-R. Schultze und Felix Müller lädt zu spontanen Tanzeinlagen ein. Im Ettlinger Tor findet sich eine interaktive Videoprojektion von Holger Förterer und Eva Judkins mit dem Titel „The Silent Chaos Of Colors“.

Paper Tree Medienkunst Marktplatz Karlsruhe
Viele Karlsruher wünschen sich Bäume auf dem Marktplatz. In der virtuellen Welt wird das möglich: Wer einen QR-Code scannt, kann in die Arbeit „Paper Trees“ eintauchen. Foto: Tina Givoni

Und wer auf einem Schild in der Nähe des Rathauses einen QR-Code scannt, kann sich auf einen mit Bäumen bewachsenen Marktplatz versetzen. Diese Arbeit von Eva-Maria Lopez heißt „Paper Trees“.

Temporäre Kunst im öffentlichen Raum kommt bestens an.
Martin Wacker
KME-Geschäftsführer

Das Light Festival steht insgesamt unter der Überschrift „Medienkunst ist hier“. Hintergrund ist, dass Karlsruhe offiziell den Titel der Unesco City of Media Arts trägt. Dies hat nicht zuletzt mit den Schlosslichtspielen zu tun. Diese erfand im Jahr 2015 der in diesem Frühjahr überraschend gestorbene ZKM-Chef Peter Weibel. Er wählte für die aktuelle Saison noch das Motto „Hoffnungshorizonte“ aus.

Karlsruher Schlosslichtspiele starten um 21 Uhr

In dieser Woche starten die Projektionen um 21 Uhr, kurz nach 23 Uhr beginnt dann die letzte Show. Der Eintritt ist frei. Nach KME-Angaben sahen seit dem Start am 16. August bereits Zehntausende die Schlosslichtspiele.

„Wir sind glücklich mit der überwältigenden Zahl der Gäste und der tollen Atmosphäre in unserer Stadt“, sagt KME-Geschäftsführer Martin Wacker. Und weiter: „Temporäre Kunst im öffentlichen Raum kommt bestens an – die Stadt lebt ihre Auszeichnung zur Unesco City of Media Arts.“

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