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Termin am Bundesgerichtshof

Vollzug in Karlsruhe: Richter schickt Reichsbürger-Verdächtigen in U-Haft

Nach der Reichsbürger-Razzia im Dezember ist nun auch Maximilian Eder in der Obhut deutscher Ermittler. Der Ex-Oberst war der letzte von 25 mutmaßlichen Hauptverschwörern gegen den nun in Karlsruhe der Haftbefehl vollzogen wurde.

Maximilian Eder Maximilian Eder, Oberst a.D., ehemaliger NATO-General, während einer Kundgebung in Nürnberg 30/01/2022 - PUBLICATIONxNOTxINxCHNxSUI
Ex-Oberst Maximilian Eder ist von Italien ausgeliefert worden. Er soll Mitglied einer mutmaßlichen Reichsbürger-Verschwörung sein. Foto: imago images/Schreyer

Die Mitteilung des Generalbundesanwalts des Bundes (GBA) vom Freitagmorgen ist kurz und bündig: „Haftbefehl gegen ein weiteres mutmaßliches Mitglied einer terroristischen Vereinigung in Vollzug gesetzt“, so die Mitteilung der Strafverfolgungsbehörde mit Sitz in der Karlsruher Brauerstraße.

Weiter heißt es in der Verlautbarung: „Der Ermittlungsrichter des Bundesgerichtshofs hat gestern den Haftbefehl gegen den deutschen Staatsangehörigen Maximilian E. in Vollzug gesetzt. Der Beschuldigte war am 7. Dezember 2022 in Perugia (Italien) festgenommen worden.“

Die Badischen Neuesten Nachrichten hatten als erstes Medium über die Auslieferung berichtet. Der Ex-Oberst gilt als einer der mutmaßlichen Führer des militärischen Arms der mutmaßlichen Verschwörer-Truppe. Zudem ist er eine der schillerndsten Figuren unter den Reichsbürger-Verdächtigen.

Reichsbürger-Verdächtiger war Wortführer bei Corona-Protesten

Der frühere Bundeswehr-Offizier, der einst als Stabschef die Spezialeinheit Kommando Spezialkräfte (KSK) in Calw mit aufgebaut hatte und für die Nato als Verbindungsoffizier in Georgien tätig war, wurde nach seiner Pensionierung zu einem Wortführer radikaler Corona-Proteste.

Mit seiner Inhaftierung am Donnerstag ist nun auch der letzte von derzeit 25 mutmaßlichen Hauptverschwörern in der Obhut der deutschen Ermittlungsbehörden, die an jenem 7. Dezember die wohl größte Anti-Terror-Aktion in der Geschichte der Bundesrepublik orchestriert hatten. Mindestens 3.000 Polizisten waren bundesweit im Einsatz.

Wohnungen von Verdächtigen waren unter anderem auch in Pforzheim, im Enzkreis, im Ortenaukreis und in den Landkreisen Karlsruhe und Rastatt durchsucht worden. Eder war zum Zeitpunkt der Großrazzia in Italien und wurde in einem Hotel nahe Perugia von italienischen Beamten festgenommen.

Seine Auslieferung hatte sich in die Länge gezogen, weil Eder Rechtsmittel eingelegt hatte. Zuletzt hatte der Kassationsgerichtshof in Rom als höchste Instanz Eders Berufung für unzulässig geklärt.

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