Skip to main content

Zwischenstopp am Turmberg

Vor den Special Olympics: Schweizer Athleten kommen nach Karlsruhe

Karlsruhe wird im Sommer Gastgeber für eine große Delegation vor den Special Olympics-Weltspielen in Berlin. Inklusion im Sport ist seit langem verankert in der Stadt. So stehen den mehr als 100 Gästen viele Türen offen.

 Die erste Medaille für deutsche Fußballer bei Special Olympics-Weltspielen bejubeln Sportler aus Neckarsulm 2019 in Abu Dhabi.
Aufs Treppchen: Die erste Medaille für deutsche Fußballer bei Special Olympics-Weltspielen bejubeln Sportler aus dem Südwesten 2019 in Abu Dhabi. Foto: Special Olympics Deutschland (SOD)/Klahn

Karlsruhe garantiert, dass bei den Olympischen Spielen des inklusiven Sports im Sommer in Berlin die Athleten aus der Schweiz ganz oben einsteigen. Denn vor den Weltspielen der Special Olympics im Juni verbringen mehr als 100 eidgenössische Sportlerinnen und Sportler, Trainer und andere Begleiter drei Tage in Karlsruhe und residieren in dieser Zeit auf dem Turmberg.

Die Stadt ist Gastgeber für die Delegation und bringt die große Gruppe auf Karlsruhes Hausberg unter.

Die Sportschule Schöneck war gleich von Anfang an mit im Boot.
Christine Hagg, Hauptorganisatorin

Beim Gastaufenthalt der Schweizer führt Christine Hagg zusammen mit Lisa Zug im Schul- und Sportamt der Stadt Regie. „Die Sportschule Schöneck war gleich von Anfang an mit im Boot“, berichtet Hagg. Dort seien die Bedingungen schlicht ideal.

Inklusiver Sport hat bewährte Adressen in Karlsruhe. Eine laufend aktuell gehaltene Übersicht listet ein gutes Dutzend Angebote auf.

Einer der bekanntesten Aktivposten befindet sich in Sichtweite des Turmbergs. Die Turnerschaft Durlach mit ihrer höchst erfolgreichen Handballmannschaft der „Turnados“ entsendet selbst Weltspiele-Teilnehmer nach Berlin und stellt zudem erfahrene Volunteers, also Freiwillige, für die Tage vor dem Großereignis, um die Schweizer Delegation zu betreuen.

Karlsruhe ist Gastgeber für die Besten aus der Schweiz

Nach Karlsruhe kommen die Besten der Besten aus der Schweiz mit großem Gepäck. 125 Koffer, sechs verpackte Sportfahrräder, zwei Golfbags, das will alles verlässlich untergebracht sein.

Nur so können die 70 Athletinnen und Athleten in 13 Sportarten ihre Höchstleistung bringen, wenn es losgeht am 17. Juni in der deutschen Hauptstadt.

Hagg und Zug haben das dramatische Beispiel des Karlsruher Ruderers Saeid Fazloula von den Karlsruher Rheinbrüdern im Kopf. Fazloula musste im Sommer 2021 vor den Olympischen Spielen in Tokio tagelang auf sein Wettkampfboot warten.

Die Schweizer reisen in Bussen, haben also wenig Gepäcksorgen, aber einen großen Wunsch, erzählt Hagg: „Sie möchten mit möglichst vielen anderen Sportlern zusammentreffen.“

Wir hätten locker noch zwei weitere Tage füllen können mit diesen Unterstützern.
Christine Hagg, Hauptorganisatorin

Dank großer Einsatzfreude bei allen angefragten Karlsruher Akteuren komme ein vielfältiges Programm zustande. Manche seien sogar von sich aus mit Angeboten auf die Stadt zugekommen: „Wir hätten locker noch zwei weitere Tage füllen können mit diesen Unterstützern.“

Die Schweizer Gäste sprechen deutsch, französisch oder italienisch. Bei Bedarf übersetzen die Begleiter, wenn die angereisten Sportler Kletterern beim Paraclimbing im Alpenverein begegnen, Golfern oder Kanuten, Reitern, Judokas oder Tischtennisspielern. Radsportler der Albschule kommen zur Begrüßung ins Rathaus.

Die Gruppe ist so groß, dass Aufteilen sowieso sinnvoll ist.
Lisa Zug, Mitorganisatorin

Gesellig genug wird es auch: Tanz und Live-Musik der Band „Dickes Blech“ und die Premiere der Theatergruppe „Die Spinner“ im Sandkorn-Theater stehen zur Wahl. „Die Gruppe ist so groß“, sagt Lisa Zug, „dass Aufteilen sowieso sinnvoll ist.“ Als große Pluspunkte gelten die Turmbergbahn und die Turmbergterrasse. „Da planen wir die Begrüßung für unsere Gäste“, sagt Hagg. „Sie bekommen gleich einen tollen Überblick und haben es von dort gar nicht weit zu ihrem Quartier für die nächsten Tage.“

Ein passendes Programm auf die Beine zu stellen, wird nicht einfacher durch einen Aspekt, der zunächst überrascht. „Die Leute kennen sich vorher gar nicht“, erklärt die Karlsruher Hauptorganisatorin. Auch bei den überregionalen Vorbereitungstreffen, in der Regel per Videokonferenz, sei oft eine Bitte zu hören gewesen: „Die meisten Delegationen wünschen sich kein straffes Programm, sondern genug Zeit.“

Zeit für einen gemeinsamen Spaziergang von der Pyramide auf dem Marktplatz zur Schlossgartenbahn soll jedenfalls sein. Auch in die Durlacher Altstadt oder zum Eisessen grüppchenweise begleiten die ortskundigen Freiwilligen. Zum Abschied werden viele nochmal auf den Turmberg kommen. „Im inklusiven Sport geht es so herzlich zu“, sagt Hagg. „Das wächst immer außergewöhnlich schnell und gut zusammen.“

nach oben Zurück zum Seitenanfang