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Ausnahme auf der Fahrradroute

Warum Autos in Karlsruhe bis März über den Friedrichsplatz fahren dürfen

Eigentlich haben Autos auf dem Friedrichsplatz schon lange nichts mehr zu suchen. In der Fahrradstadt Karlsruhe werden sie bald aus weiteren Citystraßen verbannt. Warum aber erlebt das Auto jetzt ein Comeback vor dem Naturkundemuseum?

Die Straße ist für alle da: Auf dem Friedrichsplatz herrscht sechs Wochen der Ausnahmezustand mit sich widersprechenden Schildern. Die Autos sind wieder zugelassen, aber nur für kurze Zeit.
Die Straße ist für alle da: Auf dem Friedrichsplatz herrscht sechs Wochen der Ausnahmezustand mit sich widersprechenden Schildern. Die Autos sind wieder zugelassen, aber nur für kurze Zeit. Foto: Jörg Donecker

Die Schilder auf dem Friedrichsplatz scheinen von einem Streich der Stadt gegen die Fahrradbürger zu sprechen: einerseits „Fahrradstraße“ und andererseits plötzlich wieder auch „Kfz frei“.

Irritiert fragt da eine Fahrradfahrerin: „Hey, was soll das?“ Zu ihrer Beruhigung kann festgehalten werden: Im Prinzip bleiben Stadtpolitik und Stadtverwaltung von Kopf bis Fuß auf Fahrrad eingestellt.

Folglich wird generell keineswegs die City-Haupt-Rad-Route Erbprinzenstraße über den Friedrichsplatz infrage gestellt. In der Praxis aber schon, allerdings nur für sechs Wochen. Von Mittwoch bis zum 5. März müssen sich die strampelnden Rennfahrer oder die Stadtradler mit Elektrohilfe beziehungsweise die Kinder in der Kiste des Lastenfahrrads die Erbprinzenstraße auf ihrer Friedrichsplatzpassage entlang der Front des Naturkundemuseums mit den Autofahrern teilen.

Umbau der Kriegsstraße ist schuld

Der Grund für diese vorübergehende Veränderung ist ein akutes Verkehrsproblem, das der Umbau der Kriegsstraße zum City-Boulevard über dem Autotunnel auslöst. Die Radfahrer können den zeitweiligen Verlust ihrer Privilegien auf dem Friedrichsplatz verschmerzen, weil sie ab Mitte Dezember wie die Autofahrer und die Fußgänger von den auch zu ihren Gunsten veränderten Verhältnissen in der Kriegsstraße profitieren. Seit Mittwoch erhält die Kriegsstraße an ihrer Kreuzung mit der Ritterstraße die neue Oberfläche.

„Anfang März ist der Umbau der Einmündungen der Ritterstraße auf der Nord- und der Südseite der Kriegsstraße im endgültigen Zustand fertiggestellt“, verspricht Achim Winkel, Sprecher der Kasig, der für den Stadtumbau per Kombilösung verantwortlichen Gesellschaft der Stadt. „Dadurch werden der nördliche und der südliche Teil der Ritterstraße vorübergehend zu Sackgassen, die jeweils kurz vor der Kriegsstraße enden“, erklärt er.

Aus diesem Grund können jetzt eben sechs Wochen lang keine Autos von der Kriegsstraße auf der Ritterstraße zur Tiefgarage unter dem Friedrichsplatz rollen beziehungsweise aus der Erbprinzenstraße abbiegend zur Kriegsstraße gelangen. Die provisorische Öffnung des Friedrichsplatzes ergibt auch deshalb Sinn, weil etwas Neues gleichzeitig mit dem Abschnüren der Ritterstraße eingesetzt hat.

Neue Möglichkeiten mit der Lammstraße

Seit Mittwoch ist der neue Knoten Kriegsstraße/Lammstraße freigegeben. Jetzt können Autofahrer vom Friedrichsplatz über die Lammstraße zur Kriegsstraße kommen und dort nicht nur nach rechts Richtung Karlstor, sondern neuerdings auch nach links Richtung Ettlinger Tor auf die Kriegsstraße einbiegen.

Gleichzeitig kann von der Kriegsstraße in die Lammstraße gefahren und von dort nun auch vorübergehend nach links in die Erbprinzenstraße eingebogen werden, um über den Friedrichsplatz die Einfahrt der Tiefgarage an der Ritterstraße anzusteuern.

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