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Viele fasten seit Jahren

Wie Menschen aus Karlsruhe die Fastenzeit erleben

Seit Aschermittwoch läuft die Fastenzeit. Bis Ostern wird der Verzicht großgeschrieben. Wie fasten die BNN-Leserinnen und -Leser?

Gemüse und Obst sind die Highlights beim Essen in der Fastenwoche.
Verzicht auf Fleisch, Wurst und Süßigkeiten steht auch bei BNN-Leser Alfons Schuler an. Er geht, wie auch andere, sogar teilweise noch etwas weiter. (Symbolbild) Foto: Anita Arneitz/dpa

Seit Aschermittwoch wagen die zwei Karlsruher BNN-Redakteure Judith Midinet-Horst und Arne Oest den Selbstversuch. Sie verzichten sieben Wochen auf Süßigkeiten, Süßspeisen und -getränke beziehungsweise auf Fleisch und Wurst. Bis Ostern wollen die beiden durchhalten.

Einige Zuschriften von Leserinnen und Lesern haben uns erreicht. Hier ein Überblick, wie die Leserschaft zum Thema Fasten steht.

Bereits seit 30 Jahren fastet Verena Woelk aus Durlach jedes Jahr. „Fasten nach Buchinger, um Körper und Geist gleichermaßen zu entlasten und zu entgiften“, schreibt Woelk an die Redaktion. Mittlerweile faste sie zehn Tage, in denen sie nur Tee, Brühe und verdünnte Säfte zu sich nimmt.

Nach dem Fasten fängt Woelk langsam wieder an, feste Nahrung zu sich zu nehmen. Zusätzlich dazu hängt sie nach den zehn Tagen noch sieben „vegane“ Wochen an. „Diese vegane Pause tut meinem Körper sehr gut und auch mein Energielevel steigt“, so Woelk. Für die Durlacherin steht fest: „Fasten bringt mich zurück zu einem gesunden Maß hinsichtlich des Essens.“

Für mich ist Fasten jedes Jahr wieder ein Gewinn.
Verena Woelk
Leserin aus Durlach

Während der Fastenzeit sei sie sensibler, achte mehr auf sich. Während der Zeit führt sie auch ein Fastentagebuch, in dem Woelk Gedanken, Erlebnisse oder Träume festhält. „Für mich ist Fasten jedes Jahr wieder ein Gewinn“, so Woelk.

Im Jahr 2005 hat Alfons Schuler mit dem Fasten angefangen. Anstoß dafür war seine damals zehnjährige Tochter, die das Thema Fasten im Religionsunterricht behandelt hatte.

Leser aus Dammerstock fastet auch am Sonntag

„Wir als Familie (Vater mit zwei Töchtern) wollten das Experiment ausprobieren und unsere Erfahrungen sammeln“, so der Mann aus dem Dammerstock. Verzichtet wurde auf Fleisch, Wurst, Fisch, Süßigkeiten, Alkohol und etwa Chips. Gefastet wurde an allen Tagen, auch am Sonntag.

„Bis zum heutigen Zeitpunkt ziehe ich das auch so durch, wobei sich aus meinem Umfeld mehrere Personen daran ebenfalls versuchten und das Experiment früher oder später abbrachen“, so Schuler. Bei der Fastenzeit geht es Schuler nicht um Religion oder um das Abnehmen.

Die Fastenzeit ist eine Herausforderung für mich, sozusagen den inneren Schweinehund zu überwinden.
Alfons Schuler
Leser aus dem Dammerstock

„Die Fastenzeit ist vielmehr immer wieder eine Herausforderung für mich, sozusagen den inneren Schweinehund zu überwinden.“ Durch den Verzicht lerne er, die Dinge mehr wertzuschätzen.

In Bezug auf den Selbstversuch der Redaktion muss Schuler daran denken, wie er 2015 mit seinen Töchtern den Jakobsweg gepilgert ist. Während die Familie 750 Kilometer zurücklegte, seien auf den letzten 150 Kilometern zahlreiche Touristen gekommen, für die bereits alles organisiert war – Gepäck, Verpflegung, Unterkunft.

„Wir bezeichneten diese Pilger als sogenannte ,Pussy-Pilger’“, so Schuler. Dies sei damit vergleichbar, dass Judith Midinet-Horst und Arne Oest jeweils nur auf einige Dinge verzichteten. „Das ist aber auch schon eine Leistung, keine Frage“, so Schuler.

Eher weniger mit dem Fasten kann Leserin Claudia Buckenberg anfangen. Mitte der 2000er Jahre hat die Frau aus Knielingen mehrere Jahre lang, verschiedene Dinge ausprobiert. „Zuerst das volle Programm, kein Fleisch, kein Fisch, kein Alkohol“, so Buckenberg.

Das konnte sie jedoch keine sieben Wochen durchhalten. Anschließend hat sie es mehrere Jahre lang mit einzelnen Aspekten versucht. „Doch irgendwie hat es sich nicht gut angefühlt“, gibt die Knielingerin zu. Daher fastet sie mittlerweile nicht mehr. „Aber großen Respekt vor allen, die das durchziehen.“

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