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„Birds In The City“

Karlsruher Indiepop-Duo „How I Left“ veröffentlicht Debüt-Album

Die beiden Karlsruher Musiker Julian Bätz und Michy Muuf waren schon in verschiedenen Formationen erfolgreich, ehe sie gemeinsam das Duo „How I Left“ gründeten. Jetzt erscheint mit ihrem Debüt-Album „Birds In The City“ ein wahres Indiepop-Juwel mit handgemachtem Sound.

Das Karlsruher Duo „How I Left“ mit Julian Bätz (links) und Michy Muuf macht eingängigen Indiepop, der auch den Fans von The Cure, Wilco oder Element Of Crime gefallen dürfte. Das Album „Birds In The City“ erscheint Ende April, am 20. Mai spielen „How I Left“ im Kulturraum Nun in Karlsruhe.
Das Karlsruher Duo „How I Left“ mit Julian Bätz (links) und Michy Muuf macht eingängigen Indiepop, der auch den Fans von The Cure, Wilco oder Element Of Crime gefallen dürfte. Das Album „Birds In The City“ erscheint Ende April, am 20. Mai spielen „How I Left“ im Kulturraum Nun in Karlsruhe. Foto: Foto: Florian Bätz

Eigentlich sind Julian Bätz und Michy Muuf schon alte Hasen im Musikgeschäft. Seit Jahrzehnten treten sie in den unterschiedlichsten Formationen auf, beim Festival „Maifeld Derby“ in Mannheim spielten sie als Duo mit einem Gastbassisten vor tausenden von Zuschauern.

Dennoch sind sie in diesen Tagen ganz besonders aufgeregt und blicken voller Vorfreude dem 29. April entgegen: An diesem Tag wird „Birds In The City“, das Debüt-Album ihres Duos „How I Left“, veröffentlicht (www.thischarmingmanrecords.de). Und das nicht nur in digitaler Form oder als CD. Nein, wer solch feine Musik angemessen herausbringen möchte, der muss dies auch auf gutem, altem Vinyl tun. Und deshalb gibt es das bemerkenswerte Debüt auch als edle Schallplatte.

„How I Left“ aus Karlsruhe: Gemütlich rumpelnde Drums, Heimorgel vom Sperrmüll

Wer das Album auflegt, wird nicht enttäuscht: Gemütlich rumpeln Drums und Bass, darüber schweben lockere Gitarren, ein altes Klavier und die Philicorda-Heimorgel vom Sperrmüll. Die Stimme von Julian Bätz ist irgendwo zwischen Neil Young, Paul Simon und Conor Oberst angesiedelt, die von ihm geschriebenen Texte erinnern an American Short Stories – Alltagssituationen, kuriose Schlagzeilen und zwischenmenschliche Begegnungen verschmelzen zu literarischen Miniaturen.

Dass das Album überhaupt finanziert werden konnte, war nach den Worten von Michy Muff „riesengroßes Glück“. „Die Expertenjury der Initiative Musik, die zentrale Fördereinrichtung der Bundesregierung und der Musikbranche für die deutsche Musikwirtschaft, stufte unsere Platte aus einer Vielzahl an Bewerbungen als förderungswürdig ein. So bekamen wir gehörigen finanziellen Rückenwind.“ Übrigens wird das Video zur Single „Continental“ schon am 5. April online vom Visions Magazin (www.visions.de) präsentiert.

Dass sich die beiden Musiker 2014 über den Weg liefen, war reiner Zufall. Beide spielten am selben Abend mit ihren jeweiligen Bands in der „Alten Hackerei“ in Karlsruhe. Sie mochten sich auf Anhieb und beschlossen, in Zukunft gemeinsam Musik zu machen.

Inzwischen haben sie als „How I Left“ rund 150 Konzerte gegeben, vom großen Festival bis zum winzigen Wohnzimmerkonzert war alles dabei. Mit einem alten Ford Escort fahren sie quer durch Deutschland, die Instrumente werden irgendwie in den Kofferraum gequetscht, es ist eng, aber es geht. „Bei dem Auto und der Art des Reisens merkt man, dass Julian Punk-Wurzeln hat“, sagt Michy Muuf und lacht.

„Als Punk habe ich damals im Keller meines Elternhauses in der Pfalz mit der Musik angefangen“, sagt Julian Bätz. Punk im Keller? Gab’s da keinen Ärger? „Interessant wurde es, als ein Schlagzeuger dazu kam“, sagt er mit trockenem Humor. Als Punker würde man Julian Bätz heute bestimmt nicht mehr bezeichnen, eher als Singer-Songwriter. Als musikalische Vorbilder nennt er neben Joni Mitchell Neil Young, Bob Dylan und Fleetwood Mac. Sowas prägt.

„How I Left“ auf den Spuren von Bob Dylan und Neil Young

Auch Michy Muuf liebt die Musik von Neil Young und Bob Dylan, sein absoluter Held ist aber der Musiker Beck, der 1993 mit „Loser“ berühmt wurde. „Seine Musik zieht sich wie ein roter Faden durch mein Leben“, sagt Michy Muuf, der den Songs von „How I Left“ mit seinem lässig pointierten Schlagzeugspiel etwas Swingendes verleiht.

Die Musikerkollegen wohnen beide in Karlsruhe – Julian Bätz in der Oststadt, Michy Muuf in der Weststadt, unweit des Gutenbergplatzes. „Ich mag Karlsruhe, weil man überall mit dem Fahrrad hinfahren kann“, sagt Julian Bätz. „Auch das Tempo in der Stadt gefällt mir. Es ist gemütlich. Man lebt hier sehr entspannt.“

Ähnlich äußert sich Michy Muuf. Ein Auto besitzt der Drummer, der sich das Antlitz von Box-Legende Muhammad Ali auf den Arm tätowieren ließ, gar nicht, das Fahrrad ist sein Hauptfortbewegungsmittel. „Ich mag die Größe der Stadt und dass es hier so viel Grün gibt“, sagt er.

Im Moment sind die beiden befreundeten Kollegen dabei, Auftrittstermine zu buchen. „Am Freitag, 20. Mai, spielen wir im Nun-Kulturraum in Karlsruhe“, sagt Michy Muuf. „Ein Wohnzimmerkonzert in Saarbrücken ist für den 2. Juli geplant, ein Auftritt beim Mannheimer Brückenaward für den 27. August.“ Man sieht also: Der Name „How I Left“ (Wie ich gegangen bin) täuscht ein bisschen. Die beiden sind nicht gegangen. Sie sind gerade erst angekommen.

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