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Informationen für Anwohner

Stromtrasse in Eggenstein: Das plant TransnetBW für den Bürgerinfomarkt

TransnetBW will am 20. September zum aktuellen Stand der Netzwerkverstärkung informieren. Das Projekt betrifft auch die Gemeinde Eggenstein-Leopoldshafen. Dort sind die Pläne mehr als umstritten.

Stromtrassen im Bürgerpark in Eggenstein-Leopoldshafen
TransnetBW plant ein länderübergreifendes Netzverstärkungsprojekt zwischen Urberach in Hessen und Karlsruhe. Auch Eggenstein-Leopoldshafen ist davon betroffen, insbesondere im Bereich Bürgerpark. Foto: Christel Manzey

Die TransnetBW will nördlich von Karlsruhe das bestehende Übertragungsnetz verstärken. Damit soll das Stromnetz fit für die Anforderungen der Energiewende gemacht werden. Auswirkungen ergeben sich unter anderem für die Gemeinde Eggenstein-Leopoldshafen. Dort ist das Projekt nicht unumstritten. Am 20. September lädt die TransnetBW zu einem Bürgerinfomarkt in die Rheinhalle. Im Vorfeld dieser Veranstaltung sind hier die wichtigsten Fragen und Antworten.

Worum geht es?
Um das Stromnetz für die Energiewende auszubauen, soll auf einem circa 80 Kilometer langen Abschnitt zwischen Weinheim und Karlsruhe eine bestehende Leitung mit 220 Kilovolt (kV) verstärkt und auf 380 kV umgestellt werden. Das betrifft auch die Trassen in Eggenstein. Dort verlaufen drei Leitungen zwischen den Siedlungen Viermorgen und N7, von Ost nach West auf zwei Mastenreihen: 380 kV, 220 kV und 110 kV. Die bisherigen Masten sollen durch teils größere Masten ersetzt werden. Geplant ist aktuell, die 220-kV-Leitung durch eine leistungsstarke 380-kV-Leitung zu ersetzen, die 110-kV-Leitung soll dafür als Erdverkabelung unterirdisch geführt werden. Um die Streckenführung der Trassen entspann sich in der Vergangenheit eine rege Diskussion. Gemeinde und Anwohner wünschten sich den kompletten Abbau und eine Neutrassierung. Die Bürgerinitiative „Strom-Mast-Frei“ hatte alternative Streckenverläufe ins Spiel gebracht, bei denen der Bürgerpark vollkommen umgangen wird.
Wie ist der aktuelle Planungsstand?
Die Bundesnetzagentur hat Ende 2022 den Bundesfachplanungsbeschluss erlassen, sagt Markus Golde, Sprecher von TransnetBW. Damit hat das Projektteam im Januar die Anträge auf Planfeststellung eingereicht. Im März fand in Bruchsal die Antragskonferenz für alle drei Planungsabschnitte des Projekts statt. Auf der Grundlage deren Ergebnisse hat die Bundesnetzagentur einen Untersuchungsrahmen für die Planfeststellung festgelegt. Die endgültige Trassenführung steht zwar erst mit dem Planfeststellungsbeschluss fest. Großräumige Alternativen seien in der Bundesfachplanung allerdings ausgeschlossen worden, so Golde. Damit ist die alternative Streckenführung um den Bürgerpark und östlich der B36 vonseiten der TransnetBW vom Tisch.

Gemeinderat Eggenstein-Leopoldshafen und Bürgerinitiative sehen in einigen Punkten noch Klärungsbedarf

Was sagt der Gemeinderat dazu?
Am Dienstagabend tagte der Ausschuss für Umwelt und Technik zum Thema Stromtrasse. Gemeinderatsmitglieder verschiedener Parteien pochten dabei gegenüber den Vertretern von TransnetBW erneut auf die Möglichkeit, Trassen als Erdverkabelung unterirdisch zu verlegen, sowie auf eine mögliche Trassenführung um den Bürgerpark herum und östlich der B36. Pascal Deprins von TransnetBW betonte mehrfach, dass ein Gesamtpaket an Entscheidungsgründen bei der Wahl der Bundesnetzagentur für den jetzigen Trassenkorridor eine Rolle gespielt habe. Technische Gründe seien nicht allein ausschlaggebend gewesen, auch der Naturschutz sei bedacht worden. Hauptamtsleiter Jürgen Ehrmann wies in der Sitzung darauf hin, dass im Planfeststellungsverfahren noch einmal Argumente zur Trassenführung vorgetragen werden können. Bürgermeister Lukas Lang (parteilos) betonte, dass der Neubau der Trasse in jedem Fall eine Verbesserung für die Bürger bedeuten müsse, das sei Voraussetzung für die Gemeinde.
Was sind die Sorgen der Bürgerinitiative „Strom-Mast-Frei“?
Die Mitglieder der Bürgerinitiative (BI) sehen am bisherigen Verfahren weiterhin einige Dinge kritisch. BI-Sprecher Markus Eiden besorgt insbesondere der „Monstermast im Bürgerpark“. Dieser soll laut TransnetBW zwischen 85 und 100 Meter hoch werden. Aktuell ist der Mast circa 70 Meter hoch. Die genauen Standorte der Masten sind zudem noch unbekannt, die BI hofft auf weitere Details beim Bürgerinfomarkt. Die Sorge sei, dass etwa der Bolzplatz unter der Stromtrasse einem neuen Mast weichen muss. Bei der Sitzung des Umweltausschusses am Dienstag wurden zudem Zweifel laut, dass TransnetBW die Umgehung des Bürgerparks östlich der B36 und die Rückführung der Trasse an der Eggensteiner Gemarkungsgrenze ausreichend geprüft habe.
Was erwartet die Besucher beim Bürgerinfomarkt am 20. September?
Der Bürgerinfomarkt dient laut TransnetBW vor allem dazu, die Bürgerinnen und Bürger über die Planung und den weiteren Verlauf des Projekts zu informieren. Themen werden unter anderem der Verlauf der 110-kV-Kabeltrasse, mögliche Emissionen sowie die Zeitschiene für den Bau im Bürgerpark sein. Gleichzeitig gibt es einen Überblick über die kommenden Beteiligungsmöglichkeiten für die Bürger. Wer sich anschauen möchte, wie der Bürgerpark nach dem Umbau aussehen könnte, kann dies mithilfe mehrerer Videos tun. Mit dabei werden auch Vertreter der Bundesnetzagentur sein.

Service

Der Bürgerinfomarkt findet am Mittwoch, 20. September, von 17 bis 20 Uhr in der Rheinhalle in Eggenstein-Leopoldshafen statt.

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