Skip to main content

80 Fahrzeuge auf der Straße

Überörtliche Katastrophenschutzübung mit 15 Einheiten in der Hardt

Das Besondere an diesem Wochenende ist, dass alle Fahrzeuge zusammen im Verband ausrücken und nicht wie normalerweise bei Alarmierungen zeitversetzt.

Zwei Menschen vor einem Fahrzeug
Mit dem Abrollbehälter Wasserförderung stellen Martin Lang (links) und Dominik Wolf eine Besonderheit im Fuhrpark der Feuerwehr Eggenstein-Leopoldshafen vor. Foto: Alexander Werner

Ab diesem Samstag werden Rettungskräfte mit einer großen Zahl von Einsatzfahrzeugen mit Blaulicht und Martinshorn in Kolonnen auf den Straßen des Landkreises Karlsruhe unterwegs sein. Das Gleiche wird sich am 27. Januar wiederholen.

Anlass ist die jeweils ganztägig vom Landkreis abgehaltene groß angelegte Katastrophenschutzübung „magnumiter“. Mit dabei sind Einsatzkräfte der kommunalen Feuerwehren sowie andere Rettungskräfte wie des Technischen Hilfswerks (THW).

Geprobt werden vor allem großräumige Alarmierung, Anfahrt und die Verlegung einer höheren Anzahl an Kräften.

Nach der Flutkatastrophe im Ahrtal wurden die Planungen überarbeitet

„Grundsätzlich sind alle Wehren beteiligt, insgesamt 500 Kräfte und rund 80 Fahrzeuge“, sagt Luca Arsic vom koordinierenden Amt für Bevölkerungsschutz.

Am Sammelpunkt bilden die einzelnen Verbände pro Termin 15 überörtliche Einheiten, die auf einer Rundtour wechselnd vier Standorte im Landkreis zu einer Stationsausbildung anfahren.

Es handelt sich um die Feuerwehrschule Bruchsal, das THW Karlsruhe, das Katastrophenschutzeinsatzlager Ettlingen und das Feuerwehrhaus Weingarten.

Dort wird die Deutsche Lebensrettungsgesellschaft (DLRG) Besonderheiten wie Strömungsretter und Fernerkundung in der Luft und unter Wasser präsentieren.

„Es werden keine Katastrophenszenarien nachgespielt, sondern jeweils spezielle Themen behandelt. Dabei geht es um die Vermittlung von Wissen an eine große Anzahl von Personen“, erklärt Arsic.

Zahl der Einheiten ist von 13 auf 30 erweitert

Übungen der einzelnen überörtlichen Einheiten gibt es bereits zweimal pro Jahr. Unter dem Eindruck der Flutkatastrophe im Ahrtal 2021 aber wurden die Planungen überarbeitet und die überörtlichen Einheiten von 13 auf 30 erweitert. Neu ist, dass sie alle bei großen Übungen gemeinsam zum Einsatz kommen.

„Die Feuerwehr Linkenheim-Hochstetten ist mit ihrer Drehleiter und einem Mannschaftstransportwagen im Zug Brandbekämpfung West eingeplant. Weiter wirken dort noch die Feuerwehren von Graben-Neudorf, Stutensee und Pfinztal mit“, erklärt Feuerwehrkommandant Markus Wagner.

„Wenn so ein Katastrophenschutzzug alarmiert wird, dann ist es kein kleiner Einsatz, wie wir ihn aus unserem normalen Einsatzspektrum kennen. Eine eigentliche Vorbereitung für so einen Einsatz können wir nur auf dem Papier machen. Die Feuerwehrleute haben eine Packliste als Planungshilfe für lang andauernde, überörtliche Einsätze bekommen.“

Die Vorbereitung auf die Brandbekämpfung und die Bedienung der Drehleiter übe man standardmäßig über das gesamte Jahr.

Dominik Wolf, der Kommandant der Feuerwehr Eggenstein-Leopoldshafen, ist auch als Leiter des Amts für Katastrophenschutz im Landratsamt involviert.

„Geübt werden die Verlegung von großen Verbänden, das Sammeln und die gemeinsame Fahrt im Verband zum Schadengebiet“, sagt er. Bei großen Schadenslagen würden Einheiten mit verschiedenen Zügen und unterschiedlichen Fähigkeiten abgerufen.

Das Besondere sei an diesem Wochenende, dass alle zusammen im Verband ausrücken und nicht wie normalerweise bei Alarmierungen zeitversetzt nach dem Eintreffen der Feuerwehrleute und dem Besetzen der Fahrzeuge.

Kein Pkw darf in den Konvoi einscheren können

Ein wichtiger Aspekt beim Üben des Fahrens im Verband sei, dass dieser zusammenbleibe, so Wolf weiter. So dürften keine Pkw einscheren können.

Gleichzeitig müsse der Sicherheitsabstand gewahrt bleiben. Ein einscherender Pkw, der im Gegensatz zu den Einsatzkräften bei Rotlicht an der nächsten Ampel halten muss, kann den ganzen Zug durchbrechen.

„Diese Art der Einsatzfahrt ist für eine Freiwillige Feuerwehr ungewöhnlich. Speziell darauf vorbereiten müssen wir uns aber nicht“, merkt Wolf an.

Von der örtlichen Wehr nimmt der komplette Wasserförderungszug an der Übung teil, der in der Abteilung Leopoldshafen stationiert ist. Führen wird den Zug Abteilungskommandant Martin Lang. Der Abrollbehälter Wasserförderung verfügt über einen 2.000 Meter langen A-Schlauch, sagt er.

„Im Ganzen stellen wir im Zug 19 Kräfte ab, die teils schon an Übungen überörtlicher Einheiten teilgenommen haben und mit fünf Fahrzeugen ausrücken werden“, so Lang.

Die bereits bestehenden Einheiten seien neu geordnet worden und die Züge so zusammengestellt, um die Kompetenzen der einzelnen Feuerwehren zu bündeln.

Wichtig ist, dass bei den kommunalen Feuerwehren die volle Einsatzfähigkeit gesichert bleibt. Daher nimmt etwa die Eggensteiner Abteilung an der Übung nicht teil.

nach oben Zurück zum Seitenanfang