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 Im Sommer ist dann Erholung angesagt

Gymnasiasten in Pfinztal haben die ersten Abi-Prüfungen schon hinter sich

Wie hoch sind die Erwartungen? Wie groß ist die Aufregung bei den Prüflingen? Junge Menschen aus der Hardt erzählen von ihren Erfahrungen.

Emilia Strahl reichte dieses Gemälde bei dem Wettbewerb Jugendkunstpreis BW ein und kam von 250 Bildern unter die besten 40.
Mit diesem Gemälde ist Emilia Strahl beim Wettbewerb Jugendkunstpreis Baden-Württemberg unter die besten 40 von 250 Bewerbern gekommen. Foto: Lu Siegrist

„Die zwölf Jahre Schulstress nähern sich dem Ende zu“, sagt Emilia Strahl, Abiturientin am Ludwig-Marum-Gymnasium in Pfinztal. Die ersten Prüfungen haben die Schüler der Gymnasien und der Realschulen in der Region schon hinter sich. Viele liegen jedoch noch vor ihnen. „Ich bin froh, dass ich mir schon mal einen kleinen Vorsprung ergattern konnte und nun zwei Prüfungen abhaken kann“, sagt Strahl. Sowohl die englische Kommunikationsprüfung als auch das fachpraktische Kunstabitur hat sie erfolgreich absolviert.

In der praktischen Prüfung hatten die Schüler fünf Stunden Zeit, ein plastisches oder malerisches Kunstwerk zu erschaffen. „Jeder, der leidenschaftlich kreativ ist, weiß, dass man in einem zeitlich begrenzten Zeitraum nur sehr schwer Kunst erschaffen kann“, sagt Strahl. Unter Druck auf eine Idee zu kommen, sei sehr herausfordernd. Oft müsse man erst in einen „Flow“ kommen.

Doch auch für die Kommunikationsprüfungen müsse man sich gut vorbereiten. „Für meine mündliche Prüfung in Französisch bekomme ich Nachhilfe von einer Austauschreferendarin aus Frankreich“, sagt Leni Schwab. Sie ist Schülerin der Geschwister-Scholl-Realschule (GSR) in Pfinztal. Auch Elianne Engelsdorf geht auf die GSR und berichtet, dass sie oft zu Hause mit Freunden einen englischen Dialog trainiert hat.

Sprachreise für den Englisch-Leistungskurs

Felix Niederle hatte Freude an der Vorbereitung für seine Technikprüfung: „Ich habe in der Schule schon viele Werkstücke gemacht. Zu Hause habe ich mich dann auf das Löten konzentriert.“ Nach der praktischen Prüfung müsse er dann in einer mündlichen Prüfung über sein Werkstück sprechen.

„Mit dem Kunstunterricht setze ich mich manchmal gerne noch einmal zu Hause auseinander“, sagt Emilia Strahl. Grund dafür seien die ständigen Vergleiche in der Schule. „Ich gerate oft ins Zweifeln und dann fehlt mir die Motivation, Kunst zu schaffen“, sagt sie.

Für ihren Englisch-Leistungskurs ging Emilia Strahl sogar auf eine Sprachreise nach Eastbourne in England. Dort hatte sie viel Englischunterricht und kam mit anderen Reisenden in Kontakt. „Ich würde es jedem empfehlen. Die unterschiedlichen Akzente zum Beispiel haben mir im Hörverstehen weitergeholfen“, sagt sie.

Gemeinsames Lernen hilft

Die Abiturientin Sarah Spitz hat ebenfalls eine besondere Lernmethode für sich entdeckt: „Die Pomodoro-Technik hilft mir sehr, mich aktiv zu konzentrieren.“ Dabei lerne man immer 25 Minuten und mache dann fünf Minuten Pause. Doch auch Podcasts und Lernvideos würden ihr nützen.

„Ich treffe mich gerne mit meinen Freundinnen, damit man zusammen Unklarheiten klären kann. So kann man sich gegenseitig helfen und wiederholt zeitgleich das Gelernte“, sagt Abiturientin Paula Texter. Felix Niederle lernt lieber allein, doch auch ihm hilft in manchen Situationen das gemeinsame Lernen: „Wenn ich zum Beispiel eine Matheaufgabe erkläre, kann ich es mir selbst besser merken.“ Man müsse jedoch aufpassen, dass man sich nicht zu viel ablenke.

Wie hoch sind die Erwartungen? Wie groß ist die Aufregung bei den Prüflingen? „Ich habe keine hohen Erwartungen an mich selbst“, sagt Paula Texter. „Mit einer zweistelligen Punktezahl wäre ich jedoch zufrieden.“ So mache sie sich selbst keinen Druck. „Man muss einen kühlen Kopf bewahren“, sagt sie. Das sei in der Deutschklausur bei einer Länge von sechs Schulstunden sehr herausfordernd.

„Am spannendsten sind die Kommunikationsprüfungen für mich“, sagt Leni Schwab. „Doch ich war vor der Vorbereitungsphase noch aufgeregter, weil ich nicht wusste, was auf mich zukommt.“

Nach den Prüfungen möchten die Schüler erst einmal einen schönen Sommer haben. So fährt Sarah Spitz mit ihrem Freund nach Berlin, Elianne Engelsdorf macht eine Jugendreise und Emilia Strahl reist mit ihrer Freundesgruppe nach Spanien. „Nach den Prüfungen genieße ich erst einmal mein Leben“, sagt Engelsdorf.

Doch nach dem Sommer möchten sich die Prüflinge auf ihre zukünftigen Laufbahnen konzentrieren. „Ich bewerbe mich für eine Ausbildung als Industriemechaniker“, sagt Felix Niederle. Für Engelsdorf geht es auf ein Berufliches Gymnasium. „Im Oktober werde ich ein sechsmonatiges Freiwilliges Soziales Jahr in einer Waldorfschule machen“, sagt Strahl. In dieser Zeit entscheide sie dann, ob sie Lehramt oder Sozialpädagogik studieren werde.

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