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World Cleanup Day

Kippen, Kronkorken, Windeln: In Stutensee befreien Bürger die Natur von Müll

Es ist ein weltweiter Aktionstag gegen Müll. Auch im Karlsruher Norden schwärmten Freiwillige aus, um achtlos entsorgten Müll zu sammeln.

Stadtputzete Stutensee, der Verein „Little Creek“
Bei der Stadtputzete in Stutensee haben unter anderem Aktive des Vereins „Little Creek“ mitgewirkt und manches an Müll in der Natur gefunden. Foto: Werner Breitenstein

„Nicht nur meckern, auch etwas machen“, das hat sich Dagmar Linn gesagt, als sie in der Zeitung den Aufruf zur Stadtputzete am World Cleanup Day las. Die Blankenlocherin nimmt zum ersten Mal teil.

Und sie ist auch gleich die erste, die sich am Samstagmorgen beim städtischen Baubetriebshof Stutensee im Hasenäckerweg ihr Ausrüstung abholt: Müllsack, Arbeitshandschuhe, Warnweste und Greifzange.

Voller Elan macht sie sich auf den Weg, um gleich die ersten Verpackungsreste aus dem Gras am Wegesrand zu fischen. Melanie Zoller von Baubetriebshofverwaltung ist schon lange federführend mit dabei.

Müllsammler finden eine Couch

Sie staunt immer wieder, was die eifrigen Müllsammler in der freien Natur so alles finden. Von Zigarettenkippen, Dosen und Flaschen bis hin zu Gewächshausteilen oder auch mal einer Couch im Feld ist alles dabei.

Das sorgt für Unverständnis nicht nur bei Andreas Hauth von der Stabsstelle Klima, Umwelt, Mobilität, die gemeinsam mit dem städtischen Baubetriebshof schon seit Jahren die Stadtputzete organisiert. Er verweist auf die verschiedenen Entsorgungsmöglichkeiten auch für Sperrmüll, welche die Stadt ihren Bürgern kostenlos bietet. „Die Logistik ist vorhanden, man muss sie nur nutzen“, appelliert er an die Verbraucher.

Kindergärten beteiligen sich an Stadtputzete in Stutensee

Umso wichtiger sei es, die Kleinsten gleich mit ins Boot zu nehmen und sie für die Thematik zu sensibilisieren. Ausdrücklich begrüßt wird daher die Beteiligung der örtlichen Kindergärten Lachwald und Zauberwald, die bereits Tage zuvor aktiv waren.

Die Stutenseer Stadtputzete hat eine sehr lange Tradition. Während sie in den Anfängen noch im Frühjahr stattfand, wird sie seit vergangenem Jahr am World Cleanup Day, dem weltweit größten Aktionstag gegen Umweltverschmutzung, am dritten Samstag im September vorgenommen.

Sieben Vereine haben ihre Mitglieder animiert und machen sich in Sammelgruppen unterschiedlicher Größe auf den Weg, um achtlos Weggeworfenes in die ausgegebenen Müllsäcke zu packen.

DLRG stellt größte Gruppe der Müllsammler

Eine kleine, drei Generationen umfassende Gruppe des Vereins „Little Creek“ durchforstet, mit einem Leiterwagen ausgerüstet, ihr Revier um das Vereinsgelände bei den Pferdekoppeln im Norden von Blankenloch.

Mit fast 20 Kindern und Jugendlichen stellt die DLRG die größte Gruppe. Sie starten beim Hallenbad und nehmen sich das Gebiet um die Festhalle vor. Der VSV Büchig ist schon seit Beginn immer dabei. Dieses Mal säubern drei Aktive den Bereich um das Sportgelände sowie entlang der Stadtbahnlinie am Rand von Büchig.

Zum Schluss werden die Säcke am Bauhof abgegeben und anschließend ordnungsgemäß von der Stadt entsorgt. In diesem Jahr ist der Container nicht ganz so gefüllt wie in den Vorjahren, stellt Melanie Zoller erfreut fest. Es gibt auch keine spektakulären Funde. Als größtes Stück bringen die Pfadfinder einen ausrangierten Autoreifen mit. Alle fleißigen Sammler erhalten als Dank eine kleine Stärkung.

Kippen, Kronkorken, Windeln: Gut gefüllte Müllsäcke bei der Stadtputzete

Auch Dagmar Linn und ihre Schwester kehren nach dreistündiger schweißtreibender Arbeit zurück, ihre gut gefüllten Müllsäcke schulternd. Es ist alles drin, von Kippen und Kronkorken bis zur vollen Windel. Manche teils undefinierbare Teile schlummerten wohl schon sehr lange im Erdreich und mussten erst mühsam entfernt werden.

Aber wie alle anderen, werden sie die Aktion weiterhin tatkräftig unterstützen. Ihre ersten Erfahrungen haben sie nun gemacht und beschließen: „Beim nächsten Mal nehmen wir wohl einen Trolley mit.“

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