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Hilfen in der Corona-Pandemie

Vereine im nördlichen Landkreis Karlsruhe unter Druck: So helfen die Gemeinden weiter

Den Vereinen im Norden von Karlsruhe macht die Corona-Pandemie seit Monaten zu schaffen. Es herrscht Stillstand. Die Gemeinden versuchen umso mehr, den Vereinen zu helfen.

weibliche Person beim Öffnen einer Mülltonne
Die Gemeinde Eggenstein-Leopoldshafen unterstützt die Fußballvereine mit Zuschüssen bei der Altpapiersammlung. Der FV Alemannia und der FV Leopoldshafen haben für die Sammlung Container aufgestellt – schon vor Corona. Foto: Rüdiger Homberg

Durch den Lockdown ist das öffentliche Leben seit Monaten auf ein Minimum geschrumpft. Darunter leiden auch die Vereine, die für die Menschen in den Gemeinden im Norden von Karlsruhe wichtige Orte des Zusammenkommens sind.

Ohne die Einnahmen aus ihren Vereinsfest oder der Vermietung ihrer Hallen geraten sie durch die Pandemie erheblich unter Druck. Die Gemeinden sind bemüht, ihnen über die schwierige Lage hinwegzuhelfen.

So hat etwa Eggenstein-Leopoldshafen seine Vereinshilfen sowohl im vergangenen wie im laufenden Jahr früher ausbezahlt, um Liquiditätsengpässe abzumildern. Die Fußballvereine FC Alemannia und FV Leopoldshafen haben Altpapiercontainer aufgestellt. Das auch schon vor Corona. Weil die Papierpreise im Keller sind, unterstützt sie die Gemeinde mit Zuschüssen jeweils in Höhe von 7.000 Euro.

Förderungen für Vereine im Karlsruher Norden in der Corona-Zeit

Wenn ein Verein in Not ist, könne er sich jederzeit an Bürgermeister Bernd Stober (Freie Wähler) wenden, so die Gemeindeverwaltung. Diese Möglichkeit nutzen die Vereine, sagt Regine Hauck, die Referentin des Bürgermeisters.

Ähnlich sieht es in Stutensee aus. Auch dort wurde die Grundförderung vorgezogen. Grundförderung, Jugendförderung und Miet- und Pachtzuschüsse summierten sich im vorigen Jahr auf über 113.000 Euro. Dazu kamen Bürgerspenden in Höhe von immerhin 2.832 Euro.

Rainer Grund, beim Heimathaus Zehntscheuer in Linkenheim für die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit zuständig, hebt im Zusammenhang mit dem Lockdown hervor, dass die Mitglieder zu großen Teilen über 70 Jahre alt sind. Besonders fehlen ihnen die Monatstreffen im „Scheire-Keller“. Dennoch bleibt Zuversicht. Man hofft darauf, dass sich im Juli wenigstens wieder Geimpfte im Hof treffen können.

Corona-Lockdown könnte viele Vereine zum Aufgeben zwingen

„Wir brauchen unsere Feste“, betont die Vorsitzende des Akkordeonorchesters Graben, Jutta Süss. Durch die Pandemie können ihre Musikanten nicht auftreten. Ihr Verein hat 60 Mitglieder, davon 16, die über 50 Jahre alt sind. Von denen weiß sie nicht sicher, ob alle nach dem Lockdown wieder mitmachen. Sie befürchtet, dass der Lockdown viele Vereine zur Aufgabe zwingt.

Optimistisch ist Folke Olesen. Beim Radfahrverein Badenia in Linkenheim ist er unter anderem für die Finanzen und den Breitensport zuständig. Die Vereinsgaststätte ist verpachtet und der Wirt hatte schon vor der Corona-Pandemie einen Lieferservice angeboten. So entstehen in dem Lokal auch jetzt Umsätze. Es gibt bei Badenia zwar kaum Gewinn abwerfende Veranstaltungen. Aber die Sponsoren, die etwa an den Banden der Radbahn oder auf den Trikots werben, sind nicht abgesprungen.

Der Schatzmeister sieht die Lage relativ entspannt. Auch, weil der Kontakt zur Gemeinde ein sehr guter ist. Und Olesen und sein Vorstandkollege Kai-Uwe Kemper freuen sich darüber, dass der RV Badenia den Porsche-Preis für Vereine gewonnen hat. Der hat immerhin 3.000 Euro in die Kasse gespült.

Gemeinden wollen Vereine in der Corona-Pandemie besonders unterstützen

Walzbachtals Bürgermeister Timur Özcan (SPD) berichtet davon, dass die Gemeinde ihre Vereine stets bei der Suche nach Übungsräumen unterstützt und ihnen Gebühren für Verkaufsstände erlässt. „Auch haben wir uns trotz der schwierigen finanziellen Lage der Gemeinde ganz bewusst für die Beibehaltung der finanziellen Vereinsförderung entschieden.“

Ähnlich zuversichtlich klingt Weingartens Bürgermeister Eric Bänzinger (parteilos): „Damit unser Vereinsleben auch in Zukunft noch so lebendig und vielseitig bleibt wie bisher, müssen wir jetzt Unterstützung anbieten.“ Der Gemeinderat hat zu der regulären Vereinsförderung einen Sonderfonds in Höhe von 30.000 Euro aufgelegt, auf den alle Vereine in Not bis zum 15. Oktober zugreifen können.

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