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Mehr Traditionelles auf der Speisekarte

Pfinztaler „Laub“ ist an Weihnachten schon ausgebucht

Lokale in der Hardt sind in den Advents- und Weihnachtstagen meist schon proppenvoll. Nach dem Jahreswechsel sieht das allerdings anders aus.

Goldener Anker in eggenstein-Leopoldshafen
Mehr als gut belegt sind die Lokale nördlichen Landkreis Karlsruhe – im Bild der „Goldene Anker“ in Eggenstein-Leopoldshafen. Foto: Rüdiger Homberg

Wer jetzt noch kurzfristig auf die Idee kommen sollte, zu einer Weihnachtsfeier in ein Lokal einladen zu wollen, der hat sehr schlechte Karten. Viele Gaststätten sind in den Adventstagen und bis Weihnachten bestens besucht bis komplett ausgebucht. Das gilt beispielsweise für das griechische Restaurant „Grüner Baum“ in Liedolsheim. Diese Gaststätte nimmt nur noch an wenigen Tagen bis Weihnachten sehr zurückhaltend Gruppenbestellungen von höchstens vier bis fünf Personen entgegen. Wer mit einer größeren Gruppe kommen möchte, hat keine Chance.

Das Stichwort „ausgebucht“ gilt in der Advents- und Weihnachtszeit auch für Lokale im eher oberen Preissegment. So heißt es aus dem Restaurant „Garbo“ im „Löwen“ in Eggenstein: „Wir sind rappelvoll.“

Sehr viele Weihnachtsfeiern im „Laub“

Nahezu ausgebucht ist auch die Traditionsgaststätte „Zum Laub“ in Berghausen. „Wir haben dieses Jahr sehr viele Weihnachtsfeiern und sind sehr zufrieden“, sagt Betreiberin Silke Becker. „Die Gäste bestellen vor Ort aus einer zusammengestellten kleinen Speisekarte. In dem über 400 Jahre alten Haus, in dem sogar einst Napoleon auf dem Rückzug von seinem gescheiterten Russlandfeldzug genächtigt haben soll, gibt es traditionelle Schnitzel- und Fischgerichte. An Heiligabend ist die Gaststätte, wie viele andere, geschlossen. An den beiden Weihnachtsfeiertagen ist sie zwar geöffnet, aber bereits total ausgebucht.“

Ähnlich gut besucht ist im Advent die Gaststätte „Goldener Anker“ in Eggenstein. Während der „Grüne Baum“ rund 100 verschiedene griechische Gerichte auf der Speisekarte stehen hat, bietet der „Goldene Anker“ in diesen Tagen die Kost an, die Marcus Fränkle am ehesten erfreut.

Fränkle ist Karlsruher Kreisvorsitzender des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes (Dehoga) und Geschäftsführer des Hotels „Blauer Reiter“ in Durlach. Er ist davon begeistert, dass immer mehr Gaststätten wieder Traditionelles im Angebot haben. In der Adventszeit stehen Gerichte wie Gans oder Ente, aber auch Wild hoch im Kurs. „Ich liebe aber auch eine einfache Rinderroulade“, so Fränkle. „Und die steht auch auf mancher Speisekarte.“

Gänsebraten, Ente oder Wildgerichte sind die Renner im „Goldenen Anker“. Wer dort noch einen Tisch ergattert hat, kann sich neben vielen anderen Angeboten auch an einem argentinischen Rindersteak erfreuen.

Weniger Nach-Weihnachtsfeiern im neuen Jahr

Dass diese Plätze, egal in welchem Restaurant, in diesen Tagen allerdings ziemlich rar sind, bestätigt auch Dehoga-Chef Fränkle. „Die Geschäfte in unseren Mitgliedsbetrieben laufen in diesen Tagen besonders gut“, freut sich Fränkle. „Wo man hinhört, sind die Lokale vor Weihnachten so gut wie voll. Anders sieht es aber nach dem Jahreswechsel aus. Früher gab es im neuen Jahr viele Nach-Weihnachtsfeiern. Das verläuft in diesem Winter aber sehr verhalten. Das liegt nicht einmal daran, dass auf manche unserer Angebote die Mehrwertsteuer mit dem Jahreswechsel wieder auf 19 Prozent steigen wird.“ Denn Firmen, die Feiern veranstalten, bekämen diese Steuer ja wieder zurück.

„Es ist nach meiner Ansicht vielmehr die wirtschaftliche Lage, die bei vielen Unternehmen zur Zurückhaltung oder eher verhaltener Nachfrage führt“, so Fränkle. „Wir müssen die höheren Kosten, die durch die Steuererhöhung entstehen, an unsere Kunden leider weitergeben. Aber veranstaltende Firmen tangiert das weniger als private Kunden.“

Dass Unternehmen nach dem Jahreswechsel eher zurückhaltend buchen, sieht Fränkle auch als eine Spätfolge von Corona. Nach der Pandemie, meint er, hätten die Firmen Nachholbedarf gehabt und hätten sehr intensiv zum Feiern eingeladen. Dieser Boom sei nun aber vorbei. Und da das Geld auch in Unternehmenstaschen nicht mehr so locker sitzt, würden die Geschäfte im neuen Jahr eher verhalten laufen.

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