Mit einem Appell wendet sich die Kundeninitiative KVV an die Mitglieder des KVV-Aufsichtsrats: Die Verantwortlichen sollen eine tragfähige Lösung für die sogenannten Gelegenheitskunden auf den Weg bringen, fordert die Initiative in einer Pressemitteilung.
Die Abschaffung der Stempelkarten durch den Karlsruher Verkehrsverbund (KVV) sorgt seit Wochen für Proteste der Kunden. Der KVV will alternative Lösungen anbieten. Darüber berät der Aufsichtsrat an diesem Freitag.
Eine Lösung für die Kundeninitiative wäre, den Zustand vor dem Großen Fahrplanwechsel im Dezember wieder herzustellen, und das System mit Stempelkarten wieder in Betrieb zu nehmen. „Alle anderen diskutierten Alternativen bringen allenfalls partiell Vorteile zum heutigen Zustand“, schreibt die Initiative, hinter der eine Gruppe von mehreren KVV-Kunden um Hans-Joachim Dorn steht.
Alternativen sollten nur ins Auge gefasst werden, wenn sie für die Kunden nachgewiesen Vorteile gegenüber der bisherigen Stempelkartenlösung bringen und mindestens fünf Jahre Bestand haben würden. Die Initiative hält es für unrealistisch, früher mit der Einführung einer neuen niederschwelligen Ticket-Infrastruktur zu rechnen.
Ziel der KVV-Aufsichtsratssitzung müsse eine gleichwertige Lösung wie die Stempelkarten sein. Denn von deren Abschaffung, so die Initiative, seien über zehn Prozent der Kunden mit über 16 Millionen Fahrten (2019) betroffen. Gute Apps brauche es zusätzlich zu dem niederschwelligen Angebot.