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Kinderkram-Kolumne

Mama, du darfst nicht zu meinem Geburtstag

Kind denkt: Das ist die ultimative Drohung! Mutter denkt: Endlich frei! Denn so ein Kindergeburtstag kann ganz schön anstrengend sein.

Kleines Mädchen pustet die Kerzen ihrer Geburtstagstorte aus.
Gibt es etwas Schöneres, als vor Glück leuchtende Kinderaugen? Nö. Und genau deshalb geben sich Eltern jedes Jahr wieder den Stress einer Kindergeburtstagssause. Foto: kaganskaya115/Adobe Stock

Meine Tochter ist sauer auf mich. Meine Tochter ist drei. Was sagt meine dreijährige Tochter also zu mir? „Mama, ich lade dich nicht zu meinem Geburtstag ein!“

Eigentlich sagt sie „Gebugas“, denn sie ist ja noch klein. Aber auch wenn das niedlich klingt, ist es die ultimative Drohung. „Was anderes haben die Knirpse ja nicht“, sagt mein Mann.

Sie schreien es quer über den Kita-Hof dem Kind hinterher, das mit dem begehrtesten Sandeleimer auf der Flucht ist: „Du. Darfst. Nicht. Zu. Meinem. Geburtstag.“ Und wenn sie ein anderes Kind adeln wollen, versprechen sie: „Du darfst zu meinem Geburtstag.“ Auch wenn der erst acht Monate später ist und bis dahin noch so mancher Sandeleimer den Fluss hinunterschwimmen wird.

Der Geburtstag ist halt harte Währung. Denn: Gibt es etwas Besseres? Im Kinderland nicht. Wer Geburtstag hat, kriegt Kuchen und Geschenke und Gäste.

Wer das alles organisiert? Bei uns bin das: Ich. Wäre es also eine gute Idee, mich auszuladen? Nur für mich. Ich hätte dann nämlich frei. Wäre frei. Müsste mir nicht wochenlang Gedanken machen. Ja, wochenlang. Kindergeburtstage sind voll der Stress. Die Geschenke. Die Kuchen. Die Gäste. Und vor allem: Die Party.

Kinderparty? Nix für schwache Nerven

Meine Nachbarin, eine Frau mit Nerven wie Drahtseilen, normalerweise, sagte am Vorabend der Geburtstagssause mit einem Dutzend Achtjähriger: „Ich bin so nervös! Und so froh, wenn es endlich vorbei ist.“

Muss das so sein? Ich habe keine Ahnung. Aber ich bin froh, dass meine Kinder bis jetzt, toitoitoi, noch aus jedem ihrer Geburtstag glückselig herausgestolpert sind. Apfelschorlentrunken und unter einem von Gummibärchen-Muffins induzierten Zuckerschock stehend.

Die Welt ist bunt: Vor allem mit Kindern.
Die Welt ist bunt: Vor allem mit Kindern. Foto: Dolgachov/Fotolia

Meine Nachbarin ist so bedient von den Kinderfesten, dass sie ihren eigenen Geburtstag absagt. Verstehe ich. Denke aber: Ich will auch gefeiert werden! Auch in Mamaland gibt es nichts Besseres.

Dafür einfach den Marschbefehl vorgeben: „Familie, ich will einen Kuchen, Blumen und ein Geschenk.“ Sie schreiten pflichtschuldig (der Ehemann) bis enthusiastisch (die Kinder) zur Tat, und ich sage: „Gut, ich lade euch nächstes Jahr wieder ein.“

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