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Technisch wäre es machbar

Pfinztal hofft auf Einsicht des KVV bei den undatierten Fahrkarten

Im Pfinztaler Gemeinderat wird Kritik am Geschäftsgebaren des Karlsruher Verkehrsverbunds laut. Nur die Fraktion der Grünen schert aus.

Frau an Fahrkartenautomat
Bislang gibt es keine undatierten Tickets an den Fahrkartenautomaten. Die Einführung dieses niedrigschwelligen Angebotes fordert jetzt die Mehrheit des Pfinztaler Gemeinderates. Foto: Klaus Müller

Dass aus dem Pfinztaler Gemeinderat in der Vergangenheit immer mal wieder Forderungen in Richtung Karlsruher Verkehrsverbund (KVV) und Albtal-Verkehrs-Gesellschaft (AVG) eingingen, hat fast schon ein wenig Tradition.

Auch bei seiner jüngsten Sitzung beschäftigte sich das Gremium mit einem ÖPNV-Thema (Öffentlicher Nahverkehr), das seit etlichen Wochen unter anderem den Gemeinderat der Fächerstadt beschäftigt. Es geht um undatierte Fahrkarten.

Für die Einführung dieser Tickets, die an Fahrkartenautomaten erworben werden sollten, machte sich per Antrag die Pfinztaler CDU-Gemeinderatsfraktion stark.

Bis auf drei Gegenstimmen aus der grünen Gemeinderatsfraktion und einer Enthaltung (ULiP) unterstützen, einschließlich Bürgermeister Nicola Bodner (parteilos), die anderen Fraktionen den Antrag. „Die Möglichkeit, undatierte Tickets in Fahrkartenautomaten zu erwerben, wäre ein niedrigschwelliges Angebot“, begründete Roland Vogel den Antrag seiner Fraktion.

Am Ende entscheidet der Aufsichtsrat des KVV

Jetzt muss man wissen, dass der Pfinztaler Gemeinderat selbst keinen Einfluss auf das Geschäftsgebaren des KVV hat. Die Entscheidungsträger sitzen im KVV-Aufsichtsrat. Ob undatierte Tickets in dieser Form, also erhältlich in den Fahrkartenautomaten, eingeführt werden, liegt in der Entscheidung der Aufsichtsräte.

Mit einem vergleichbaren Antrag beschäftigt sich – wie in den BNN berichtet – ebenfalls der Karlsruher Gemeinderat. Aller Voraussicht nach bei ihrer November-Sitzung wollen sich die Karlsruher Kommunalpolitiker abschließend mit dem Thema beschäftigen. Entscheiden kann das Gremium freilich nichts – es kann höchstens Empfehlungen an die Aufsichtsräte aussprechen.

Dass die Einführung undatierter Tickets, die bis dato an den immer mehr ausgedünnten Verkaufsstellen für Fahrkarten erworben werden können, technisch durchaus in Fahrkartenautomaten möglich ist, räumte die KVV-Geschäftsführung durchaus ein.

Allerdings scheinen KVV und Co. kein Interesse zu haben, diesen Weg zu gehen. „Der KVV entwickelt sich eh immer mehr zu einer Organisation, die Kunden einfach außer Acht lässt. Dabei wäre es eigentlich die Aufgabe des KVV, an alle Kunden zu denken“, befand Hans Peter Vortisch (SPD).

Wir haben die Interessen der Bürger und nicht die des KVV zu vertreten.
Roland Vogel
CDU-Gemeinderat

Im Gegensatz zum Gros des Gemeinderats kündigte Simon Schwarz (Grüne) an, gegen den Antrag zu stimmen. Es gebe doch jetzt schon Lösungen – eben undatierte Tickets zum Selberausfüllen zu kaufen. Die könne man sich ja nach Hause schicken lassen, so der grüne Gemeinderat weiter. Die Einführung undatierter Tickets in Fahrkartenautomaten sei zudem mit Kosten verbunden, die alle zahlen müssten.

Etwas erstaunt reagierte Vogel auf die dicke Lanze, die Schwarz da für den KVV brach: „Wir haben doch hier die Interessen der Bürger und nicht die des KVV zu vertreten. Abgesehen davon sollte es kein Problem sein, die Fahrkartenautomaten mit entsprechender Software für undatierte Tickets auszustatten.“

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