Der Landkreis Karlsruhe wurde vom Land zur fahrradfreundlichen Kommune erklärt. Radverkehrsmanager Angelo Castellano hat die Strategie mitentwickelt.
Welche Rolle spielen Radwege bei der Mobilitätswende?
CastellanoMit der Infrastruktur schaffen wir eine Grundvoraussetzung. Für hohe Verkehrsanteile braucht es aber mehr. Der Radtourismus ist ein guter Einstieg, Spaß daran zu finden. Wir müssen eine Radkultur schaffen, damit die Menschen im Alltag umsteigen.
Wie gut ist der Landkreis erschlossen?
CastellanoAn den Bundes-, Landes- und Kreisstraßen nehmen wir eine Vorreiterrolle ein. Bundesweit befinden wir uns im ersten Drittel. Das Radverkehrskonzept wurde 2010 auf den Weg gebracht. Inzwischen liegt der Verkehrsanteil bei rund 15 Prozent.
Welche Schwachstellen gibt es?
CastellanoIm Gegensatz zur Großstadt haben wir im ländlichen Raum weniger Probleme mit der Verkehrssicherheit. Fahrrad und Auto sind sich oftmals nicht so nahe. Die Strecken sollten zudem direkte Verbindungen ermöglichen. Das ist nicht so leicht. Die Baulast von Radwegen ist im Gegensatz zum Straßennetz auf verschiedene Akteure verteilt. Die Vorstellungen sind selten einheitlich. Dabei wäre das wünschenswert, damit sich der Radweg nicht pro Abschnitt für den Radfahrer verändert.