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Regionalverband Mittlerer Oberrhein

Epplesee in Rheinstetten ist Vorranggebiet für Solarenergie

Der Planungsausschuss des Regionalverbands Mittlerer Oberrhein hat 76 Flächen als „Best-Standorte“ für Freiflächensolaranlagen identifiziert. Darunter auch der Badesee in Rheinstetten.

Sonne satt: Der Epplesee könnte Platz bieten für eine schwimmende Photovoltaik-Anlage.
Sonne satt: Der Epplesee (hier ein Archivbild von 2022) könnte Platz bieten für eine schwimmende Photovoltaik-Anlage. Foto: Daniel Kotulla

Der Epplesee in Rheinstetten ist eines von 76 Vorranggebieten für Freiflächensolaranlagen, die der Regionalverband Mittlerer Oberrhein für den Teilregionalplan Solarenergie vorschlägt.

Ein entsprechender Entwurf wurde laut Pressemitteilung des Regionalverbandes kürzlich in einer Planungsausschusssitzung in Durmersheim vorgestellt.

Die Idee, den Epplesee mit Photovoltaik zu belegen, ist nicht neu. Bereits im Januar kam sie im Rheinstettener Gemeinderat zur Sprache.

Maximal 15 Prozent der Seefläche dürfen belegt werden

Durch die Ausweisung der Vorranggebiete ändere sich erst einmal nichts, erklärt Rheinstettens Oberbürgermeister Sebastian Schrempp (CDU).

Damit komme der Regionalverband lediglich seiner gesetzlichen Verpflichtung nach, mindestens 0,2 Prozent der Regionalfläche für die Nutzung von Photovoltaik-Freiflächenanlagen zu sichern.

Die nun präsentierten 76 Vorranggebiete umfassen mit mehr als 1.000 Hektar sogar 0,5 Prozent der Fläche. Laut Schrempp wurden nur größere Flächen ab 3,5 Hektar aufwärts in den Fokus genommen.

Einschränkungen für Wassersportler, aber nicht für Badegäste

Aktuell dürfen nach gesetzlichen Vorgaben maximal 15 Prozent einer Seefläche mit schwimmenden Photovoltaikanlagen (Floating PV) belegt werden. Beim Epplesee wären das rund 5,8 Hektar. Das sind 58.000 Quadratmeter oder acht Fußballfelder.

Für Badegäste dürfte eine solche PV-Anlage keine wirkliche Beeinträchtigung darstellen, weil sie weit vom Ufer weg wäre, so Schrempp. Für Surfer und Segler aber schon.

Ob eine Floating-PV-Anlage auf dem See installiert wird, steht aber ohnehin noch in den Sternen. Kommendes Jahr, kündigt Schrempp an, wird das Thema wahrscheinlich zur Diskussion kommen. Wie beim heiklen Thema Windenergie sollen Bürger eingebunden werden.

Zuerst müsste die Stadt einen Bebauungsplan erstellen

Auch die Eigentumsverhältnisse spielen eine Rolle. Etwa 60 Prozent der 38,5 Hektar Seefläche gehören Schrempp zufolge der Stadt und 40 Prozent dem Kiesabbauunternehmen Heidelberger Sand und Kies. Wer wie viel Fläche für Photovoltaik nutzen kann, sei nicht geklärt.

Die Stadt müsste für eine mögliche schwimmende PV-Anlage auf dem Epplesee einen Bebauungsplan aufstellen.

Schrempp betont, es sei wichtig, das Thema Floating PV im Kontext mit anderen Nutzungsformen erneuerbarer Energien zu betrachten: die geplanten Windräder in Rheinstetten, Photovoltaik auf Dächern, auch Geothermie.

„Die Mischung macht’s“, sagt Schrempp. „Wir brauchen Strom im Winter, im Sommer, bei Tag und bei Nacht. Daher müssen wir auf unterschiedliche Träger setzen.“

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