Wenn alles klappt, ist es für Marina Müller wie ein (verspätetes) Weihnachtsgeschenk. Die Pächterin des Zollhauses in Au am Rhein hofft inständig darauf, dass am 27. Dezember wieder die Dammscharte in Neuburgweier geöffnet werden kann und ihre Lieferanten die dringend benötigte Frischware – Fisch, Fleisch, Gemüse – bringen können.
Denn sonst fällt nach einer schon seit Mitte November andauernden Durststrecke wegen Hochwassers auch noch das Geschäft zwischen den Jahren flach. Müller hat schon einige Reservierungen, auch für Geburtstage mit vielen Gästen. Sie sei auf die Einnahmen dringend angewiesen, betont sie.
Hochwasser lähmt Zollhaus-Betrieb schon seit Mitte November
Seit Mitte November habe das Restaurant wegen Hochwassers zu; „und die Gehälter der Mitarbeiter werden weiter gezahlt“. Zehn Festangestellte inklusive Lehrlinge zählt Müller. Hinzu kommen Aushilfen, die eigentlich mit einem guten Verdienst über die Feiertage gerechnet hatten.
Die Chancen, dass die Dammscharte geöffnet werden kann, stehen gut, sagt Bernd Marggrander, Abteilungskommandant der Feuerwehr in Neuburgweier. Denn das für die Weihnachtstage vorhergesagte Hochwasser falle wohl doch nicht so stark aus wie gedacht – und vor allem dauere es nicht so lange.
Aktuell habe ich keine Bedenken wegen der Öffnung am 27. Dezember.Bernd Marggrander
Abteilungskommandant Feuerwehr
Das Hochwasser hat am Sonntag den Pegel von 7,50 Metern überschritten. Am Mittag des 24. Dezembers soll der Scheitelpunkt erreicht sein. Bereits in der Nacht vom 24. auf den 25. Dezember soll der Pegel wieder unter 7,50 Meter fallen und am 26. Dezember dann unter sieben Meter.
Letzteres ist die kritische Marke, bei der die Dammscharte in Neuburgweier geschlossen wird. Er habe bereits den Kommandanten der Rheinstettener Gesamtfeuerwehr und das Straßenverkehrsamt in Ettlingen informiert, dass der Damm wohl am 27. Dezember wieder geöffnet werden kann, so Marggrander. Beide müssen grünes Licht für die Öffnung geben.
Auch der Bauhof der Stadt, dessen Mitarbeiter die Dammscharte öffnen, sei informiert. Die Feuerwehr könne unterstützend zur Seite stehen. „Aktuell habe ich keine Bedenken wegen der Öffnung am 27. Dezember“, sagt Marggrander.