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Übungen für Gleichgewichtssinn

Kinder probieren sich beim Ferienprogramm in Rheinstetten im Tier-Yoga

Beim Ferienprogramm in Rheinstetten verwandeln sich Kinder beim Tier-Yoga in Elefanten und Krokodile. Durch die tierischen Übungen werden Gleichgewicht, Atmen und Entspannung trainiert – bis am Ende das obligatorische „Namaste“ kommt.

Gruppe von Kinder machen Yoga im Freien.
Beim Tier-Yoga trainieren die Kinder im Ferienprogramm Rheinstetten ihre Körperwahrnehmung. Foto: Natalie Friedrich

Kurz vor zehn Uhr balancieren bereits vier Kinder auf den sonnigen Bordsteinen vorm Kindergarten „Sterntaler“ im Silberstreifen. Dabei werden ihre bunten Turnbeuteln mitsamt Trinkflaschen und Handtüchern ausgelassen hin- und hergeschwenkt. Den Gleichgewichtssinn werden sie auch gleich beim Tier-Yoga benötigen, das im Rahmen des Rheinstettener Kinderferienprogramms geboten wird.

Monika Streit, Vorsitzende des Vereins Freizeitgruppe Silberstreifen, gibt bereits seit 20 Jahren Kurse – Yoga im Ferienprogramm seit sechs Jahren. Aufgrund von Corona findet auch diese Veranstaltung draußen statt, daher geht es für alle Kinder zwischen sechs und zehn Jahren zum Bolzplatz.

Dort wartet Julia Streit bereits bei den Yoga-Matten. Um nicht nur physisch „anzukommen“, stellen sich die vier Mädchen und vier Jungen kurz vor. Der achtjährige Simon war zum Beispiel schon beim Yoga-Spaziergang dabei. Aber auch, wenn man noch keine Yoga-Erfahrung gesammelt hat, ist man hier gut aufgehoben.

Spontanität und Wohlfühlfaktor sind wichtig

Monika Streit weiß: „Spontanität ist eine Fähigkeit, die wichtig für so einen Kurs ist. Aber man muss auch jeden dort abholen, wo er gerade steht, damit der Wohlfühlfaktor gegeben ist.“ Deshalb wird im Tier-Yoga-Kurs auch nur korrigiert, wenn es gesundheitliche Folgen haben könnte.

Bei den Aufwärmübungen ist das aber noch nicht nötig: Sofort schütteln alle im Kreis ihre Arme und Beine aus, das Grinsen wird angeknipst und beim Rennen auf der Stelle überholen die Kinder sogar den Stakkato-Takt eines Gute-Laune-Radiohits. Anschließend wird das Gleichgewicht trainiert, was direkt einen Einwurf zur Folge hatte: „Das ist doch kein Yoga!“.

Meine Nase ist fürs Yoga gemacht.
Benjamin, Teilnehmer

Streit lächelt nachsichtig und erklärt, dass sogar noch viel mehr zu Yoga gehört. So auch Atemübungen, die auf alle Teilnehmenden zugeschnitten sind: Bienensummen imitieren, dann durch die Nase wieder einatmen, ein Taschentuch wegpusten, einen Zettel mit dem Mund ansaugen und dann „kräftig wegpusten“. Als die Schwierigkeitsstufe erhöht wird und nun dieselbe Übung mit der Nase versucht werden soll, resümiert der zehnjährige Benjamin: „Meine Nase ist fürs Yoga gemacht.“

Akrobatische Vögel und gefährliche Kobras

Im nächsten Schritt wird mehr als nur die Nase involviert: Zeit für die Yoga-Tiere. Auf jeder Matte liegen drei Zettel, die Tier plus Bewegungsanweisung zeigen. Von akrobatischen Vögeln über stimmgewaltige Elefanten und wackelige Bäume bis hin zu gefährlichen Kobras oder gähnenden Krokodilen. Nur den brüllenden Löwen attestiert die siebenjährige Nele: „Die klingen eher wie Schafe.“

Nach einer Trinkpause und zwei weiteren Balance-Übungen schließt der 90-minütige Kurs mit einer allseits beliebten Entspannungsübung. Hierbei kommt der bunte Plapperzoo zur Ruhe und stellt sich unter Anleitung Streits vor, auf Seerosenblättern in der Sonne zu treiben. Die zwischenzeitlich konzentrierten Gesichter weichen spätestens an dieser Stelle einem leichten Grinsen.

Nach der obligatorischen Verabschiedung („Namaste“) plappern die Kinder wieder durcheinander. Ein Lieblings-Yoga-Tier? Da hatten alle ihr eigenes.

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