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Zwei Termine folgen noch

MGV Eintracht feiert in Mörsch eine stimmgewaltige Prunksitzung

Auch originelle Tanznummern begeistern das Publikum in ausverkaufter Bernhardushalle. Und die Seitenhiebe an den Nachbarstadtteil fehlen auch nicht.

Kleine Mädchen in Schwarzwaldtracht tanzen
Die Eintracht-„Pünktchen“ als „liebe kleine Schwarzwaldmarie“ tanzten in 22-facher Ausfertigung mit zwei Buben. Foto: Jürgen Hotz

Die Eintracht glitzerte „Blau-Weiß – since 1969“. Das verriet die Aufschrift der Show-Jacken, und die Eintrach glänzte in jeder Hinsicht bei der ersten Prunksitzung am Freitagabend.

Ausgefeilte Büttenreden, mitreissender Gesang und fantasievoll dargebrachte Tanzspektakel begeisterten das närrische Publikum in der ausverkauften Bernhardushalle.

Wenngleich Präsident Volker Rocca manchmal nachhelfen musste: „Jetzt könntet ihr ruhig mol klatsche.“

Narren fragen sich: Könnte Mörsch am Meer liegen?

Zum Auftakt punkteten die „Pünktchen“, die jüngsten in der Fastnachtsfamilie des Gesangvereins Eintracht Mörsch, die als „liebe kleine Schwarzwaldmarie“ mit 22 Mädchen und zwei Buben über die Bühne tanzten. Sogar der Elferrat hatte die Komiteekappen gegen Bollenhüte ausgetauscht.

Die älteren „Sternchen“ und „Spatzen“ mit einem Marsch und einer getanzten Interpretation von „Peter Pan“ sollten folgen, bevor die Blau-Weiße-Funken ihren Jubiläumstanz mit lebender Torte als Zeitreise seit der blumigen Hippiezeit aufführten.

Variantenreichtum zeichnete die Büttenredner aus. Lukas Deck als „De echte Merscher Bu“ stand stoisch da, die Hände in den Hosenträgern eingeklinkt, und bemerkte: „Wer in Deutschland was uff sich hält, kommt in Mörsch auf’d Welt“. Dann ein erster Gruß an der Mörscher liebstes Frotzel-Ziel: „die Weirer“ aus dem Nachbarstadtteil Neuburgweier. Von seinem Vater wüsste er: „Wenn Frankreich und Weiher net wär, läg Mörsch am Meer.“ 

Von Hausmeistern und Exhibitionisten

Sven Deck kam als „Hausmeister“ mit Coupé-Illustrierte im Kittel und „em OB sei Kolleg“ auf dem T-Shirt und jammerte rum: „Oh Leut’, mir geht’s net gut“, denn „wenn der’s schwarz vor Auge wird – bisch eigschloofe.“

Als „Vereinsclown“ verzog Antonia Schorpp keine Miene und berichtete beim Anblick einer Tafel Schokolade von zwei inneren Stimmen: „Die erste Stimme sagt: Ess des! Die anner Stimm’ sagt: Hasch net g’hört?!“ Bissige Anmerkungen – „manche Mensche sin die Krone der Erschöpfung“ – machten „Zwei vom Rösselsbrünnle“ alias Jasmin Iser als Berta und Kristin Dombrowski als Ilse. Nach dem Einkauf riss ein Exhibitionist vor Berta den Mantel auf, „do isch mer eigfalle, dasse die Shrimps vergesse hab“.

Das Eintrachtlied erklingt zum großen Finale in Mörsch

Stimmgewaltig kritisierten die acht „Lords der Eintracht“ mit Zylinder, weißem Schal und Herbert Deck am E-Piano, nach bekannten Melodien etwa die DFB-Elf als „schwarz-weiße Angsthasen“ oder politische Ereignisse wie die Cannabis-Freigabe: „Womit haben wir das verdient? Aber ihr habt es ja wieder verkackt!“

Die Crazy Girls sangen Margit Sponheimers Klassiker „Gell du hast mich gelle gern“ und andere Lieder, bevor das Männerballett die Bernhardushalle in ein „Märchen aus 1001 Nacht“ verwandelte. Zum Eintrachtlied sowie umgedichteten „Olé, Olé, Fiesta“ – denn es liegt auch „Mörsch am schönen Rhein“ – verabschiedeten sich alle Akteure beim großen Finale in den Samstagmorgen.

Service

Dritte und vierte Prunksitzung des MGV Eintracht Mörsch am Freitag, 2., und Samstag, 3. Februar, in der Bernhardushalle, Forchheimer Straße 5, in Rheinstetten, Beginn jeweils um 19.11 Uhr.

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