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Dreikönigstag

ZKM und Städtische Galerie in Karlsruhe begeistern Besucher am Tag der offenen Tür

Am 6. Januar laden traditionell die Städtische Galerie und das ZKM zum Tag der offenen Tür. Und dort gab es einiges zu erleben.

Tag der offenen Tuer ZKM Karlsruhe
Besuchermagnet: Im ZKM gab es beim Tag der offenen Tür unter anderem die Schau von Ole Scheeren zu bestaunen. Foto: Peter Sandbiller

Der Tag der offenen Tür in der Städtischen Galerie und im benachbarten ZKM ist ein frühes Highlight im Karlsruher Veranstaltungsreigen und wurde in den Corona-Jahren schmerzlich vermisst. Kaum ein Parkplatz ist am Dreikönigstag frei rund um die ehemalige Munitionsfabrik. Große Gruppen von jungen Leuten, viele Familien und kunstinteressierte Bürger streben auf die Eingänge zu.

In der Städtischen Galerie sorgt die Ausstellung „Drawing Rooms“: Marcel von Eeden/Karl Hubbuch bei Kurzführungen für Interesse und Erstaunen. Den 1891 in Karlsruhe geborenen Grafiker Hubbuch und den zeitgenössischen niederländischen Zeichner Marcel van Eeden trennen zwar 100 Jahre, doch eint sie ihre Professur an der Karlsruher Kunstakademie.

Van Eedens kraftvolle schwarz-weiß Skizzen basieren bewusst auf Katalogen und Zeitungsartikeln vor seiner Zeit und erzählen fast filmreif jede für sich eine Geschichte.

Brücke in die digitale Vergangenheit im ZKM

Auch im ZKM schlägt man in einem der gut besuchten Veranstaltungsräume eine Brücke zur (digitalen) Vergangenheit. Mit dem ZKM verschmilzt in einer global einmaligen Kooperation die Firma Colorvac, die mit ihrem Know How hilft, Kunstwerke zu konservieren und aufzuarbeiten, deren Aussage auf alter Bildröhrentechnik basiert und die für die Nachwelt sonst nicht mehr entschlüsselbar wären.

Lange Schlangen bilden sich schon kurz nach offiziellem Beginn im Eingangsbereich. Es gilt, sich für die begehrten Führungen anzumelden. Christine Klimsch aus Karlsruhe hat einen Platz ergattert. „Vor allem „Lazy Clouds“ von der koreanischen Künstlerin Soun-Gui Kim interessiert mich.“

Schau von Ole Scheeren in Karlsruhe

Mit großen farbigen Darstellungen von neuen Stadtansichten ist die Ausstellung von Ole Scheeren „spaces of life“ der spektakuläre Mittelpunkt für viele Besucher. Die an Architektur interessierte Silvia Scharna aus Karlsruhe weist auf eine Leinwand mit dem Foto von versetzt übereinander gebauten Häuserwürfeln: „Diese neuen organischen Wohnkonzepte faszinieren mich sehr.“

Am Rande des Trubels gibt es viele schöne kleine Momente der Ruhe. Etwa die Lesung für Kinder, persönlich angeboten von der ZKM-Geschäftsführerin Helga Huskamp. „Das ZKM publiziert ja selbst Kinderbücher. Da ist es selbstverständlich, dass wir auch daraus vorlesen.“

Da ist das erstaunliche Projekt „Intelligentes Museum“ im ersten Obergeschoss. Mitarbeiter Paul Bethge zeigt, wie man mit Hilfe künstlicher Intelligenz aus simplen Vorlagen wie etwa einem Poster eigene Kunstwerke in abstrakten Farben und Formen zaubert.

Patrick Trappendreher, Mitarbeiter der Publikationsabteilung, verweist daneben stolz auf die vom ZKM herausgegebenen Bücher.

In der hauseigenen Bibliothek ist es um die Mittagszeit noch recht still. Doch da bereitet man sich auf einen Ansturm jener Besucher vor, die das ZKM mit einer spielerischen Bilder-Rallye selbst erkunden können.

Auch Chaos Comic Clubs hat einen Stand

In dem Gang zwischen ZKM und Städtischer Galerie hat Olga Richter ihren Stand aufgebaut und freut sich auf viele Interessenten. Sie ist Mit-Initiatorin des in Karlsruhe gegründeten Chaos Comic Clubs. „Das gibt es inzwischen auch in anderen Städten, aber wir sind das Original“, sagt sie stolz.

Mit dem Stift in der Hand, gemeinsam als Gruppe, arbeitet man an einem kollektiven Comic. Die Themen sind meist politisch. „Wir regen uns auf!“, verkündet Olga Richter kämpferisch.

In all dem Treiben verrichtet Alissa Fabian, Studentin für Produktdesign an der Hochschule für Gestaltung (HfG), eine erstaunlich profane Arbeit.

Mit einer Gießkanne wässert sie im Lichthof eine von ihr entworfene Tonschlange, in der Kresse- und Chiasamen wachsen. Die wasserspendende Keramikarbeit ist in Kooperation mit der Majolika entstanden. „Ich kann sie ja schließlich nicht vertrocknen lassen“, sagt Alissa liebevoll.

Korrektur

In der ersten Version dieses Artikels stand, die Künstlerin Soun-Gui Kim sei Chinesin. Tatsächlich ist die Koreanerin. Wir haben diesen Fehler korrigiert.

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