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Protest formiert sich

AfD-Chefin Alice Weidel kommt im Februar nach Bretten – Gegendemo angekündigt

Der AfD-Ortsverband rechnet mit bis zu 400 Gästen – und Gegendemonstrationen. Ein Security-Dienst ist beauftragt, Polizei und Ordnungsamt informiert.

Die AfD-Bundesvorsitzende Alice Weidel würde mit der CDU zusammenarbeiten.
Die AfD-Bundesvorsitzende Alice Weidel ist im Februar zu Gast in der Stadtparkhalle in Bretten. Foto: Kay Nietfeld/dpa

Ein prominentes Gesicht der Alternative für Deutschland kommt am 3. Februar in die Stadtparkhalle in Bretten: Der Ortsverband der AfD empfängt Parteichefin Alice Weidel.

Außer ihr sind auch die beiden Vorsitzenden des baden-württembergischen AfD-Landesverbandes, Markus Frohnmaier und Emil Sänze, zu Gast sowie der Bundestagsabgeordnete und Sprecher der AfD-Karlsruhe, Marc Bernhard.

Für die örtliche AfD sei es ein Erfolg, dass Weidel nach Bretten kommt, sagt auf Nachfrage der stellvertretende Ortsverbandsvorsitzende René Rotzinger. Er verspreche sich durch den prominenten Besuch mit Blick auf die Kommunal- und Europawahl Anfang Juni auch Wahlkampfhilfe.

Bundeskriminalamt „scannt“ Internet, um Eskalationspotenzial einschätzen zu können

Mit 400 Besuchern rechnet Rotzinger am 3. Februar bei der Veranstaltung in der Stadtparkhalle – sie wäre damit voll belegt. Und er rechnet auch damit, dass sich Protestierende vor der Halle versammeln werden, die gegen die AfD sind.

Nicht nur aus Bretten, sondern dem ganzen Umland. „Wir gehen schwer davon aus, dass auch aus Karlsruhe Leute kommen werden“, sagt er.

Die Polizei sowie das Bundeskriminalamt (BKA) seien informiert. Das BKA beobachte Internetplattformen und Kanäle, auf denen potenziell zu Gegendemos aufrufen werden könnten, wie etwa „Indymedia“. So könnten mögliche „Bedrohungslagen“ besser eingeschätzt werden, so Rotzinger.

Die AfD habe eine externe Sicherheitsfirma für die Veranstaltung beauftragt, außerdem seien von der eigenen Partei eine Anzahl Ordner abgestellt.

Brettener Ordnungsamt spricht sich mit der Polizei ab

Die Brettener Stadtverwaltung, die die Halle vermietet, bereitet sich ebenfalls auf Gegendemonstration vor. Die Veranstaltung werde vom Polizeivollzugsdienst begleitet, heißt es auf Nachfrage schriftlich aus dem Rathaus.

„Selbstverständlich arbeitet das Ordnungsamt in diesem Fall – wie bei anderen Veranstaltungen auch – eng mit der Polizei zusammen und führt schon im Vorfeld Kooperationsgespräche mit dem Anmelder der Veranstaltung.“

Bisher sei eine Versammlung im Zeitraum der AfD-Veranstaltung angemeldet, und zwar von der SPD Bretten. Diese wolle im Stadtpark demonstrieren.

Der SPD-Gegendemo wollen sich auch andere Gruppen und Parteien anschließen

Angedacht ist laut SPD Bretten eine Kundgebung ab 18.30 Uhr am 3. Februar. Die AfD-Veranstaltung soll um 19 Uhr beginnen. Endgültiges grünes Licht habe man noch nicht für die Demo, erklärt der Vorsitzende des SPD-Stadtverbandes, Valentin Mattis, auf Nachfrage dieser Redaktion.

Kommende Woche sollen ihm zufolge noch abschließende Gespräche mit der Polizei geführt werden. Letztere erklärt, sie berücksichtige die aktuelle öffentliche Diskussion über die AfD und werde „mit einem angemessenen Kräftekonzept vor Ort präsent sein“. Angaben zur Zahl der Kräfte könne man aus polizeitaktischen Gründen nicht machen.

Zahlreiche andere Gruppen und Vereine, die sich ebenfalls an der Gegendemo beteiligen wollen, hätten sich bei der SPD gemeldet, so Mattis. Als Beispiele zählt er die IG Metall, die Grünen aus Bretten und Gondelsheim sowie die Junge Union auf. „Das Interesse ist groß“, sagt er.

Bei einer von den Jusos Bretten und Gondelsheim organisierten Demo gegen die AfD am vergangenen Dienstag auf dem Brettener Marktplatz waren rund 200 Menschen gekommen, darunter auch Vertreter der CDU und der Grünen. „Ich denke, es werden mehr werden als dort“, sagt Mattis.

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