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Politisches Engagement

Bürgermeister wollen Jugendliche in Bretten für Kommunalpolitik begeistern

25 junge Menschen kommen zum ersten kommunalpolitischen Stammtisch der Jungen Union Kraichgau in einem Brettener Gasthaus zusammen.

Engagierte Jugendliche tauschen sich mit Kommunalpolitikern aus und stärken sich für die anstehenden Wahlen.
Engagierte Jugendliche tauschen sich bei einem Treffen in Bretten mit Kommunalpolitikern aus und informieren sich über die anstehenden Wahlen. Foto: Nina Tossenberger

Politische Stammtische gelten oft als Treffpunkte, an denen sich Gleichgesinnte, meist ältere Menschen, treffen, etwas trinken und diskutieren.

Die Junge Union Kraichgau belebte diese Tradition neu und hat deshalb am Mittwochabend in den Schweizer Hof zu einem kommunalpolitischen Stammtisch eingeladen.

Junge Union Kraichgau belebt Tradition in Bretten neu

Nur drei Wochen nach ihrer Gründung setzten die engagierten Jugendlichen des Kreisverbands ein Zeichen für die Bedeutung von Diskussionen am Tisch statt im Internet.

Die Initiatoren des Stammtisches, Marcel Schröder, Vorsitzender der Schüler-Union Karlsruhe, Felix Gläser, Landesvorsitzender der Christlich-Demokratischen Arbeitnehmerschaft (CDA), und der Brettener Jugendgemeinderat Simon Merl wollen junge Menschen für Politik begeistern und ihnen zeigen, wie sie sich aktiv einbringen können.

Ihre Bemühungen zeigten Erfolg, was die rege Teilnahme und das Interesse an der Veranstaltung bewiesen. Über 25 junge Leute, darunter Schüler, Studierende und junge Berufstätige, waren der Einladung zum Stammtisch gefolgt.

Rege Teilnahme an Stammtisch

Erdoğan Koç ist seit einigen Wochen Mitglied der Jungen Union und Kandidat für den Jugendgemeinderat und Ortschaftsrat von Diedelsheim. „Ich möchte mich für Gleichaltrige engagieren, denn oftmals bin ich schon auf Probleme in Diedelsheim angesprochen worden.“

Sein Engagement habe durch die Teilnahme an der AfD-Gegendemonstration begonnen. Nun wolle er sich über Strategien informieren, die am besten geeignet sind, Menschen für kommunalpolitische Themen zu begeistern, und welche Kanäle – ob soziale Medien, traditionelle Medien oder direkter persönlicher Kontakt – Bürgerinnen und Bürger am besten erreichen.

Lisa Domat ist bereits Gemeinderätin, und zwar in ihrer Heimatgemeinde Zaisenhausen. Sie gab einen Einblick in ihre Arbeit. Themen, die alle Generationen betreffen, wie medizinische Versorgung und Nahversorgung, seien essenziell, betonte sie und fügte hinzu: „Wir sind froh, dass wir einen Nachfolger für die Arztpraxis in Zaisenhausen gefunden haben.“

Marcel Schröder, der früh der CDU beitrat, teilte seine Motivation: „Wenn man etwas anpackt, wird es auch umgesetzt.“ 

Bürgermeister geben Ratschläge

Tipps und Ratschläge, auch dazu, wie man die anstehenden Kommunalwahlen bewältigen kann, bekamen die jungen Teilnehmer des Stammtisches von zwei erfahrenen Kommunalpolitikern: Brettens Bürgermeister Michael Nöltner (CDU) und Dettenheims Bürgermeister Frank Bolz (CDU). 

Nöltner nutzte zudem die Gelegenheit, um die jungen Teilnehmenden zu inspirieren und auf die Bedeutung von Ausdauer und langfristigem Engagement hinzuweisen.

„Man kann alles erreichen, man muss nur Ausdauer zeigen. Es ist wichtiger, langfristig engagiert zu bleiben, als kurzfristig Vollgas zu geben. Brennt lieber lang statt einmalig hell“, mahnte er. Nöltners Botschaft zielte darauf ab, eine tiefere, dauerhafte Leidenschaft für politisches und gesellschaftliches Engagement zu entfachen, anstatt sich von kurzlebigen Begeisterungswellen mitreißen zu lassen.

Man kann alles erreichen, man muss nur Ausdauer zeigen.
Michael Nöltner
Bürgermeister in Bretten

Dieser Grundsatz spiegelte sich in den Diskussionen des Abends wider, die ein breites Spektrum von der Kommunal- bis zur Europapolitik umfassten und die vielfältigen Themen und Herausforderungen zeigten, mit denen Kommunalpolitiker konfrontiert sind.

Die Jugendlichen stellten viele Fragen: „Wie können Wähler angesprochen und ein effektiver Wahlkampf geführt werden?“. Erfolg bei der Jugend erziele man, indem man sich für konkrete Projektideen, aus der Lebenswelt einsetze. „Projekte, die Jugendliche persönlich ansprechen und an denen sie sich beteiligen können, sind besonders erfolgreich“, sagte Bolz. Aber auch Themen wie der Bürokratieabbau in den Kommunalverwaltungen beschäftigen die Jugendlichen. „Die Aufgaben auf der unteren Ebene nehmen immer mehr zu“, sagte Bolz.

Die Bürgermeister betonten, wie wichtig es ist, Nähe zu den Menschen zu suchen. „Die Nähe zu den Bürgern ist wichtig, denn sie ermöglicht es, auf deren Bedürfnisse und Anliegen unmittelbar einzugehen“, sagte Bolz. Diese „niederschwellige Politik“, wie sie von Nöltner genannt wurde, erlaube es, positive Veränderungen direkt im eigenen Lebensumfeld zu bewirken. Dabei nehmen soziale Medien an Bedeutung und Einflussmöglichkeit zu.

Nöltner appellierte an die junge Generation, moderne Kommunikation zu nutzen, um positive Veränderungen herbeizuführen und die demokratischen Grundwerte zu stärken. Bolz mahnte zu einem bewussten Einsatz sozialer Medien im Kampf gegen Populismus und für die Verbreitung demokratischer Werte. „Es dürfen keine lächerlichen Beiträge sein.“

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