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Welle der Solidarität

Ehrenamtliche aus Bretten und Kürnbach helfen den Erdbebenopfern in der Türkei

Die schrecklichen Bilder und Nachrichten der Erdbebenopfer in der Türkei und in Syrien haben auch in der Region Bretten eine große Welle der Solidarität ausgelöst.

Mert Coskun hilft Erdbebenopfern in der Türkei
Mert Coskun hilft den Menschen in seiner türkischen Heimat. Foto: Mert Coskun

Viele Menschen haben sich spontan entschlossen zu helfen und spendeten Kleider, Möbel, Geschirr und Nahrungsmittel.

Mert Coskun, Geschäftsführer einer Handels- und Logistikfirma mit Sitz in Kürnbach, kennt sich schon von Berufs wegen bestens mit Transporten aus und greift auf ein umfangreiches Netzwerk zurück.

Die Hilfe kam von weit über die Kreisgrenze zu uns.
Ilker Taspinar, Mitarbeiter einer Kürnbacher Handels- und Logistikfirma

„Gleich zu Beginn haben uns die Menschen mit riesigen Mengen an Gütern versorgt“, sagt Ilker Taspinar, ein Mitarbeiter des Transportunternehmens. „Viele hörten die Spendenaufrufe und die Hilfe kam von weit über die Kreisgrenze hinaus zu uns.“ Während Coskun vor Ort in der Türkei Hilfe leistet, organisiert Taspinar die Transporte in der Region und bündelt diese in Kürnbach.

„Wir bringen die Waren mit Lkw nach Frankfurt zum Flughafen“, erklärt Taspinar, „und von dort aus fliegt Türkisch Airways dann in die betroffenen Regionen.“ Bis zu 16 Stunden am Tag organisieren, sortieren und verpacken er und seine Mithelfer die Waren.

Hilfsgüter für Erdbebenopfer in der Türkei
In der Türkei werden die Güter des Hilfstransports von den Lkw abgeladen. Foto: Mert Coskun

Mittlerweile sind genügend Sachleistungen eingegangen und die Organisatoren bitten deshalb auch um Geldspenden. Er und Coskun haben zwar keine Verwandten und Freunde im Erdbebengebiet – dennoch war für beide sofort klar: „Wir helfen.“

Kürnbach ist Anlaufstelle für die Region rund um Karlsruhe

Mittlerweile ist in Kürnbach die Anlaufstelle für die Region rund um Karlsruhe. Mehr als 50 Helfer packen dort mit an. Wie lange Mert Coskun in der Türkei bleibt, ist noch ungewiss. Solange er gebraucht wird und helfen kann, will er die Menschen in seinem Geburtsland unterstützen.

Auch von Bretten flogen Helfer in die betroffenen Gebiete. Der Kinderarzt Matthias Gelb und der Sanitäter Paul-Philipp Braun unterstützen die Rettungsteams in der Türkei mit ihrem Fachwissen. Die beiden arbeiten unentgeltlich bei der weltweit agierenden Organisation „International Search and Rescue“, kurz I.S.A.R.

Die Teams leisten in Krisengebieten schnelle und umfangreiche Soforthilfe. Mit vielen weiteren Mitarbeitern, Gerätschaften und Spürhunden waren die beiden eine Woche unterwegs. Damit alle Güter den bedürftigen Menschen zur Verfügung stehen, bringen die Retter ihre Nahrung und Ausrüstung von Deutschland mit.

„Wir haben die Verpflichtung, in ein Land zugehen, ohne den Menschen etwas wegzunehmen“, sagt Braun. Er und Gelb haben sich in dieser Woche von Fertigmahlzeiten ernährt und in Zelten ohne Heizung geschlafen. „Bei minus zehn Grad“, sagt Braun. „Da lernt man wieder die Annehmlichkeiten zu Hause zu schätzen.“ Vier Menschen wurden während ihres Aufenthalts gerettet und medizinisch versorgt.

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