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Spendenaktion

Hilfe für Erdbebenopfer: Lkw aus Ettlingen sind in der Türkei angekommen

Einen regelrechten Ansturm Spendenwilliger hatte der Aufruf des Türkisch-islamischen-Kulturvereins in Ettlingen zur Folge. Wie sieht die Bilanz nach der Aktion aus, kommen die Spenden überhaupt an?

Frauen sortieren Spenden für die Erdbebenopfer in der Türkei
Die Spendenbereitschaft nach dem Aufruf war groß. Foto: Rainer Obert

Nach der Spendenaktion in Ettlingen für Erdbebenopfer in der Türkei zieht die Türkisch-Islamische-Gemeinde Bilanz. Vorsitzender Yavuz Ünal blickt auf das Erreichte und die Spendenverteilung.

Wie fällt das Fazit nach dem Ansturm bei den Sammeltagen an der Mevlana Ditib-Moschee aus?
Ünal

Die Hilfsbereitschaft der Menschen diverser Nationalitäten war enorm. So was habe ich noch nicht erlebt. Wir hatten zuerst überlegt, dann aber gesagt, dass wir zunächst alles an Sachspenden annehmen.

Vieles war ein Mischmasch. Unzählige Kisten wurden sortiert, beschriftet und auf den Weg gebracht. Das ist auch alles schön und gut und wichtig. Die Menschen wollen etwas beisteuern, wenn man das Leid sieht und nicht eingreifen kann. Aber es ist ein sehr großer logistischer Aufwand. Die Menschen brauchen teils einfach im Moment andere Dinge.

Das heißt, Geldspenden sind wichtig.
Ünal

Ja, beim Freitagsgebet wurde darauf hingewiesen, wie wichtig Geldspenden sind. Es fand zudem ein Verkauf von Kuchen und türkischen Spezialitäten statt. Die Spendenbereitschaft war auch hier groß. Insgesamt kamen 28.300 Euro zusammen, die entsprechend weitergeleitet werden. Die Ditib-Moscheen arbeiten eng mit Afad, der türkischen Katastrophenschutzbehörde, zusammen.

Zu den vielen Privatspenden kamen auch Firmenspenden. War alles verwendbar?
Ünal

Bei den Kleiderspenden war einiges schlicht nicht mehr verwendbar, ein ganzer Container voll musste aussortiert werden. Eine tolle Spende kam neben Babyausstattung von Bardusch auch von Dr. Oetker. Die hatten nach Schließung der Produktion in Ettlingen Ende 2022 Lagerbestände. Sieben Tonnen Lebensmittel wurden uns überlassen. Mehl, Zucker, Konserven mit Obst und Gemüse.

Viel lief ungeordnet in den Tagen nach der Katastrophe. Kamen die Ettlinger Spenden überhaupt an?
Ünal

Die wichtigsten Sachen gingen mit dem Flugzeug ab Frankfurt in die Türkei, Nahrungsmittel oder auch gesammelte Hygiene-Artikel. Das wurde über den Afad und das Türkische Konsulat organisiert. Kleidung wurde per Lkw transportiert.

Viele Lkw mit gebrauchter Kleidung wurden an der Grenze angehalten, wenn man nicht wusste, was drin ist. Deshalb hat die Türkei die Reißleine gezogen. Das Sortieren haben viele nicht gemacht. Wir haben alles deklariert und in Tabellen erfasst. Die über die Ditib-Moscheen losgeschickten Lastwagen sind angekommen, sie wurden durchgelassen – definitiv.

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