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Obst- und Gemüseanbau

Experte aus Bretten: So sind Gartenbesitzer gut auf den Frühling vorbereitet

Auch in der kalten Jahreszeit wird es Hobbygärtnern nicht langweilig. Robert Nagel vom OGV Bretten erklärt, was es beim Anbau von Obst und Gemüse zu beachten gilt.

Robert Nagel beschäftigt sich ganzjährig mit Pflanzen und
Bäumen. Bald zeigt sich der winterblühende Duftschneeball in
schönster Farbe.
Robert Nagel beschäftigt sich ganzjährig mit Pflanzen und Bäumen. Bald zeigt sich der winterblühende Duftschneeball in seiner Farbe. Foto: Susanne Lindacker

Was machen eigentlich die Vereinsmitglieder des Obst- und Gartenbauvereins Bretten im Winter und wie bereitet man die Bäume und Pflanzen für das kommende Frühjahr vor? Denn auch während der kalten Jahreszeit gibt es Aufgaben im Garten, die zur Erledigung anstehen. Dazu hat der Obst- und Gartenbauverein Bretten passende Antworten.

Robert Nagel ist der Experte für den Schnitt und die Pflege von Stauden und Gehölz. Der gelernte Gärtnermeister ist seit über 20 Jahre Mitglied und brachte bisher vielen Hobbygärtner Wissenswertes bei. Dabei unterscheidet der Fachmann zwischen drei Anpflanzarten: Hochbeete, Bäume und Beerenobst.

Hochbeete sind sehr beliebt und bringen viele Vorteile

Sehr beliebt seien die Hochbeete. Im vereinseigenen Grundstück im Bretten gehen die Gartenliebhaber auf einer Fläche von 20 Ar ihrem Hobby nach. „Diese Anbaumethode bringt einige Vorteile“, sagt der Experte.

Denn alles, was sich im Boden anpflanzen lässt, eignet sich auch für das Hochbeet. Der Vorteil: Durch das Abdecken mit Vlies herrsche ein perfektes Kleinklima und die Beete blieben frostfrei. Die Arbeit im Dezember und Januar erstreckt sich auf das Umgraben mit dem Spaten oder der Grabgabel.

Wenn man im Winter nichts unternimmt, wächst das Unkraut schneller.
Robert Nagel
Gärtnermeister 

Diese über viele Jahrhunderte bewährte Methode schone des Kleintiermilieu, befreie den Boden von Unkraut und lässt Feuchtigkeit besser eindringen. Danach tut die Natur ihr Übriges – die Frostgare kommt in Gang. Dabei werde ein poröser Bodenzustand erreicht, der auf Ausdehnungskraft des gefrorenen Wassers zurückzuführend sei.

Es entsteht ein für die landwirtschaftliche Nutzung „idealer Zustand“ – der Boden zerfällt, ist fein und lässt sich besser verarbeiten. „Wenn man im Winter nichts unternimmt, dann wächst auch das Unkraut schneller“, weiß der Gärtnermeister.

Expertentipp: Aussaat ins Freibeet erst nach den Eisheiligen

Im Februar überlegen die Kleingärtner, welches Gemüse sie anbauen möchten. Wichtig sei dabei, die angebauten Sorten stets im Wechsel zu pflanzen. „Das erhält die Qualität des Bodens und ist einem gesunden Wachstum des Gemüses zuträglich. Prinzipiell eignen sich die gängigen Sorten, wie Karotten, Radieschen und Kartoffeln“.

Mit der Aussaat ins Freibeet wartet Nagel bis die Eisheiligen vorbei sind. „Der Termin bewegt sich immer um den 15. Mai, also nach der ‘Kalte Sophie’.“ Diese Faustregel funktioniere gut, dennoch muss die Wetterentwicklung im Auge behalten werden.

Sobald die Temperatur steige, platzen die Zellwände auf und Pilze haben ein „leichtes Spiel“. Anfang März weihen Nagel und seine Vereinskollegen Hobbygärtner in die Kunst der typgerechten Pflegeschnitte ein. Da jeder Baum ein Unikat sei, ist es wichtig, stets die richtige Technik anzuwenden und den Interessierten das nötige Wissen mit auf den Weg zugeben.

Vom Schneiden im Februar rät der Fachmann ab

Bei den Bäumen beginnt das Ausputzen im Dezember. Vom Schneiden im Februar rät der Fachmann ab. Denn da herrsche Frost und dies schade den Pflanzen. „Die feuchten Schnittwunden sind noch nicht verschlossen und gefrieren leicht“, erklärt er.

Wir wollen das Wissen weitergeben, damit es nicht verloren geht.
Robert Nagel
Gärtnermeister 

Die Schnittkurse des Vereins seien beliebt, sagt er und immer gut besucht. „Und der Unterricht ist kostenlos“, betont er. Dabei verfolgen die Lehrmeister ein Ziel: „Wir wollen das Wissen weitergeben, damit es nicht verloren geht“.

Aber nicht nur das Ausschneiden der Bäume ist gefragt, auch das „Auslichten“ beim Beerenobst ist von großer Bedeutung, weiß der Routinier und erklärt die Vorgehensweise. „Bei Johannesbeerensträuchern werden die dunkelgefärbten, in der Mitte stehenden Äste, entfernt“. Das schaffe Platz für neue und tüchtigere Triebe.

Bei den Hobbygärtnern rangieren Himbeeren weit vorne

Erfahrungsgemäß tragen rote Johannisbeeren am zweijährigen Holz ihre Früchte, die schwarzen Beeren bringen dies bereits im einjährigen Trieb. Besondere Beachtung finden gleichfalls die Stachelbeeren. „Diese Pflanzen benötigen genügend Licht und zirkulierende Luft“, erläutert Nagel. „Wird dies nicht befolgt, drohen der Befall von Mehltau und die Früchte reifen schlecht“.

Bei den Hobbygärtnern rangieren Himbeeren weit vorne. Hierbei käme es auf eine ausreichende Hygiene an, damit auch an dieser Pflanze Pilze keine Chance hätten.

Nagel arbeitet aktuell an einem Vortrag über Staudenpflege im Hausgarten: „Wir geben nützliche Tipps und Tricks, damit der Fleiß stets mit einem blühenden und bunten Garten belohnt wird.“

Service

Teilnehmen können alle Interessierten. Der Termin ist am Dienstag, 27. Februar, ab 19 Uhr in der Ruiter Straße 5.

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