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Kosten können noch steigen

Gemeinderat gibt grünes Licht: In Bretten werden wohl 2026 vier S-Bahn-Haltestellen barrierefrei

Einstimmig hat der Brettener Gemeinderat das AVG-Konzept zum barrierefreien Ausbau von vier S-Bahn-Haltestellen abgesegnet. Allerdings werden die Maßnahmen wohl erst 2026 durchgeführt – und es ist durchaus möglich, dass die Projekte teurer werden als jetzt angenommen.

Die S-Bahn-Haltestelle am Brettener Wannenweg wird demnächst barrierefrei.
Damit die S-Bahn-Haltestelle am Brettener Wannenweg barrierefrei wird, muss sie unter anderem mit einem Blindenleitstreifen versehen werden. Außerdem muss die Bahnsteighöhe um 17 Zentimeter angehoben werden. Foto: Christof Bindschädel

Einigkeit im Großen Sitzungssaal des Rathauses: Der Brettener Gemeinderat hat am Dienstagabend (21. November) einstimmig den barrierefreien Ausbau von vier S-Bahn-Haltestellen beschlossen. Zunächst sind die Haltestellen Wannenweg und Kupferhälde auf der Strecke zwischen Grötzingen und Eppingen dran, danach folgen der Haltepunkt Stadtmitte und der Bahnhof Gölshausen.

Der ÖPNV gewinnt an Attraktivität und wird so für alle erreichbar.
Isabel Pfeil
CDU-Stadträtin

„Das sind die ersten Bausteine für die Verkehrswende, die wir alle wollen“, erklärte SPD-Fraktionssprecher Edgar Schlotterbeck. „Der ÖPNV gewinnt an Attraktivität und wird so für alle erreichbar“, pflichtet CDU-Stadträtin Isabel Pfeil bei, nachdem Ronny Adam, der zuständige Projektleiter Infrastruktur bei der Albtal-Verkehrs-Gesellschaft (AVG), die verschiedenen Planungsvarianten vorgestellt hatte.

Baukosten müssen wohl noch einmal neu kalkuliert werden

Allerdings werde es „wohl auf 2026 rauslaufen“, bis die Maßnahmen durchgeführt werden, musste Adam einräumen. In seiner Präsentation war genau wie in der offiziellen Sitzungsvorlage von einem Baubeginn im Jahr 2025 die Rede. Auch mit Blick auf die kalkulierten Kosten – die jeweilige Schätzung stammt aus dem Jahr 2022 – werde man wohl nicht umhinkommen, „dass wir noch einmal drüber kalkulieren“, so Adam weiter. Will heißen: Es ist durchaus möglich, dass die vier AVG-Projekte teurer werden als angenommen.

Für den Umbau der Haltestelle Wannenweg sind derzeit noch rund 800.000 Euro als Gesamtkosten veranschlagt, die Maßnahme soll in rund drei Monaten umgesetzt sein. Der Bahnsteig wird um 17 Zentimeter von derzeit 38 auf dann 55 Zentimeter angehoben, damit ein barrierefreier Einstieg in die auf dieser Strecke eingesetzten Mittelflurfahrzeuge gewährleistet ist. Die Erhöhung des Bahnsteigs auf 55 Zentimeter muss übrigens an allen vier Haltestellen vorgenommen werden.

Dabei erhält der Bahnsteig am Wannenweg unter anderem einen Belag aus Betonpflaster und wird mit einem sogenannten Blindenleitstreifen versehen, der gleichzeitig als Kennzeichnung des Gefahrenbereiches dient. Daneben soll ein neues Wetterschutzhaus mit entsprechenden Sitzgelegenheiten gebaut werden. „Für unsere Verhältnisse ist dieses Projekt eine relativ einfache Sache“, betonte Adam.

Deutlich aufwendiger und damit auch deutlich teurer wird die Haltestelle Kupferhälde. Hier stimmte der Gemeinderat der von der AVG und der Stadtverwaltung favorisierten „Variante 1 – Aufzugsanlage mit Steg“ zu, die nach jetzigem Stand mit Gesamtkosten von rund 1,6 Millionen veranschlagt ist. Hierbei bleibt die bestehende Treppe erhalten und wird von einem etwa zwölf Meter hohen Aufzugsturm ergänzt, der mit einem etwa zehn Meter langen Steg mit dem Bahnsteig verbunden wird.

Für die CDU wollte Stadträtin Pfeil hierzu wissen, was passiere, wenn der Aufzug einmal nicht funktioniere. Der Aufzug werde mit einer sogenannten Sprechstelle verbunden sein, die „24/7“ – also jeden Tag und zu jeder Zeit, sprich rund um die Uhr – besetzt sei, erklärte AVG-Mann Adam. Entsprechende Serviceleute würden in einem solchen Fall „sofort informiert“.

Bei der Brettener Feuerwehr legen Jänsch und Gerweck ihre Ämter nieder

Ebenfalls einstimmig wurden bei der vorletzten Gemeinderatssitzung des Kalenderjahres zwei Personalien in Reihen der Freiwilligen Feuerwehr zur Kenntnis genommen. Aus persönlichen Gründen legt Holger Jänsch sein Amt als erster stellvertretender Kommandant der Abteilung Bauerbach nieder. Gleiches gilt für Tobias Gerweck als Kommandant der Abteilung Neibsheim.

Den beiden formellen Abberufungen hat der Gemeinderat nun zugestimmt, nachdem zuvor bereits der Feuerwehrausschuss der Stadt Bretten hierzu angehört worden war und den Abberufungsanträgen zugestimmt hat. Die Nachfolger sollen im Rahmen der nächsten ordentlichen Jahreshauptversammlungen der jeweiligen Abteilung im kommenden Jahr gewählt werden.

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