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In früherer Modehaus-Filiale

Kindermode-Geschäft eröffnet in Bretten mitten im Corona-Lockdown

Mitten im Corona-Lockdown hat Friederike Schüller in Bretten in den Räumen der kürzlich geschlossenen M&M-Filiale ein Kindermode-Geschäft eröffnet. Die Kleidung gibt es dort zunächst per Click&Collect.

Friederike Schüller trotzt der Corona-Krise und eröffnete im März mit „Frieda’s“ Kinderkleidergeschäft in Bretten.
Friederike Schüller trotzt der Corona-Krise und eröffnete im März mit „Frieda’s“ Kinderkleidergeschäft in Bretten. Foto: Michael Fritz

Die Corona-Pandemie wird – so sie denn endlich einmal endet – landauf landab ihre Spuren hinterlassen. Für die Geschäftswelt werden in finsteren Szenarien wahre Kahlschläge prognostiziert. Auch in Bretten wird die Pandemie zu Geschäftsschließungen führen, teilweise sind Leerstände schon sichtbar.

Aber dann gibt es immer wieder auch Lichtblicke, gibt es Menschen, die ihre Zukunft optimistisch sehen, die die Ärmel hochkrempeln statt zu verzagen und die mitten im Lockdown ein neues Geschäft eröffnen. So geschehen Anfang März in Brettens Fußgängerzone.

Friederike Schüller, geboren und aufgewachsen in Bretten, war schon einige Monate auf der Suche nach einem geeigneten Ladengeschäft in der alten Heimat, als sie auf den Räumungsverkauf von „M&M“ aufmerksam wurde.

Lage und Größe des Ladens passten, schnell war der Kontakt zu Andreas Drabek, Inhaber von „M&M“, und zum Vermieter hergestellt. „Der Laden war erst kürzlich renoviert worden und auch die Einrichtung war gut geeignet, da konnte ich viel übernehmen“, berichtet Friederike Schüller, die sich auch sehr lobend über die Unterstützung von Seiten des Stadtmarketings äußert.

Klar ist das ein Risiko.
Friederike Schüller, Inhaberin von „Frieda’s“ Kindermode in Bretten

Schnell wurde man sich handelseinig und bereits wenige Wochen später, Anfang März, eröffnete Schüller ihren eigenen Laden: „Frieda’s“, einen Conceptstore für Kindermoden.

Mitten im Lockdown mit all seine Beschränkungen und Unsicherheiten eine Geschäftseröffnung? Nicht wenige rieben sich verwundert die Augen. Die BNN fragen nach: „Klar ist das ein Risiko“, bekennt die engagierte Geschäftsfrau. „Aber ich glaube an meine Idee, ich glaube an mein Sortiment und der Bedarf an hochwertiger Kinderbekleidung ist in Bretten gegeben.“

Die ersten Wochen geben ihr Recht, sie wird freundlich von Kollegen und Kunden aufgenommen und erste Umsätze über „Click&Collect“ sowie die Resonanz auf Facebook und Instagram stimmen hoffnungsfroh.

Wenn erst Kunden den Laden betreten dürfen und das breite Sortiment an Baby- und Kinderbekleidung entdecken, soll es richtig los gehen.

„Bei mir gibt es alles von Größe 44 für die Frühchen bis zu 146 für Zehn- bis Elfjährige. Auch eine kleine Auswahl an Lauflernschuhen, Hausschuhen und Gummistiefeln“, erklärt Schüller. Für die Kundenöffnung hat sie extra einen Raumluftfilter angeschafft und einen Wickeltisch sowie eine Stillecke eingerichtet.

Räumungsverkauf in M&M-Filiale fiel wegen Corona ins Wasser

Andreas Drabek hatte sich die Schließung von „M&M“ deutlich anders vorgestellt. „Letztes Jahr im Sommer habe ich mich schweren Herzens entschlossen, die Filiale aufzugeben und mich ganz auf das Modehaus zu konzentrieren“, berichtet Drabek. „Nach Weihnachten war ein mehrwöchiger Räumungsverkauf geplant.“

Doch es kam anders. Im Dezember die Nachricht, dass recht kurzfristig ein Lockdown verhängt werde. „Es blieben gerade mal 3-4 Tage für einen ersten Abverkauf“.

Nach Weihnachten war schnell klar, dass dieser Lockdown kein kurzer sein wird. „Nach einer ersten Phase der Schockstarre hieß es umdisponieren und den Verkauf über die sozialen Medien anzukurbeln.“

Im Ergebnis konnte Drabek natürlich nicht die Umsätze erzielen, die ein regulärer Räumungsverkauf gebracht hätte. Die Ware konnte nur weit unter Wert losgeschlagen werden. Bislang musste er noch niemanden entlassen, das Personal von „M&M“ wurde ins Modehaus integriert.

„Aber, meine Auszubildende, eine wirklich gute Kraft, konnte ich nach der Lehre leider nicht übernehmen“, so Drabek. Nun bündelt er seine Kräfte im „Modehaus Martin“ und freut sich, dass mit dem Kinderkleidergeschäft das Brettener Einkaufssortiment doch noch ein Stück breiter geworden ist.

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