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„Kandidiere für Bretten“

Brettener OB-Wahlkampf ist eröffnet: Nico Morast bewirbt sich offiziell um die Wolff-Nachfolge

Mit Nico Morast, amtierender Bürgermeister von Massenbachhausen, hat der erste Bewerber für den Oberbürgermeisterposten in Bretten seinen Hut in den Ring geworfen. Der 38-Jährige sieht in der Melanchthonstadt großes Potenzial.

OB-Kandidat Nico Morast (rechts) mit seiner Frau Caroline (links) auf dem Brettener Marktplatz
Massenbachhausens Bürgermeister Nico Morast bewirbt sich für den Oberbürgermeisterposten in Bretten. Der 38-jährige gebürtige Brettener hat seine Entscheidung gemeinsam mit seiner Frau Caroline nun offiziell gemacht. Foto: Julia Trauden

Am 13. Januar hatte Martin Wolff für einen kommunalpolitischen Paukenschlag gesorgt. Der Brettener Oberbürgermeister hatte erklärt, dass er vorzeitig in den Ruhestand gehen wird. Sechseinhalb Wochen später ist der Kampf um die Wolff-Nachfolge offiziell eröffnet: Mit Nico Morast hat der erste Bewerber für den OB-Posten in der Großen Kreisstadt seinen Hut in den Ring geworfen.

„Ich kandidiere für Bretten“, erklärt der 38 Jahre alte gebürtige Brettener. Aktuell ist Morast in seiner zweiten Amtszeit der Bürgermeister von Massenbachhausen, einer 3.700-Einwohner-Gemeinde im Landkreis Heilbronn. Es sei keine Entscheidung gegen Massenbachhausen, versichert Morast, sondern vielmehr eine Entscheidung für Bretten.

Als Morast übrigens im Februar 2011 das Bürgermeisteramt in Massenbachhausen antrat, war er mit damals 25 Jahren der jüngste Bürgermeister in Baden-Württemberg.

OB-Bewerber Nico Morast sieht Bretten mit anderen Mittelzentren auf Augenhöhe

Nun will der zweifache Familienvater, der seine Entscheidung, bei der OB-Wahl in der Melanchthonstadt zu kandidieren, gemeinsam mit seiner Frau Caroline mitgeteilt hat, den nächsten Schritt machen. Für Bretten sieht Morast jedenfalls großes Potenzial, das er zusammen mit den Bürgerinnen und Bürgern entwickeln will. „Ich möchte die positive Strahlkraft, die diese Stadt mit ihrer Geschichte hat, nach außen vermitteln“, betont Morast. Bretten sollte künftig wieder mit anderen Mittelzentren wie Bruchsal und Ettlingen auf Augenhöhe sein, meint der OB-Bewerber: „Das sind wir den Bürgerinnen und Bürgern schuldig.“

Vor Herausforderungen habe ich mich noch nie gescheut.
Nico Morast
OB-Bewerber in Bretten

Ganz wichtig ist Morast der Kontakt zur Bürgerschaft und zu den Stadtteilen. Er habe in den vergangenen Wochen viele Gespräche unter anderem mit allen Fraktionschefs im Gemeinderat und mit allen Ortsvorstehern geführt, berichtet der 38-Jährige. Dabei habe er festgestellt, dass es „hier tiefe Gräben“ gibt, so Morast, nämlich im Gemeinderat, zwischen der Verwaltung und dem Gemeinderat, innerhalb der Verwaltung und auch bei der Bürgerschaft. „Ich bin mir aber sicher, dass wir das alles hinkriegen“, betont Morast und fügt an: „Vor Herausforderungen habe ich mich noch nie gescheut.“

Er wolle die Bürgerinnen und Bürger genau wie den Gemeinderat mitnehmen und stets früh informieren und einbinden, versichert der OB-Bewerber, „hier gibt es auf jeden Fall Optimierungsbedarf“. Es gehe nämlich auch darum, dass man Dinge, die man voranbringt, entsprechend vermarktet. Wichtig sei dabei etwa eine „ganzheitlich durchdachte Gemeindeentwicklung“, die für alle nachvollziehbar ist. Dazu gehöre die Gartenschau, die Bretten bekanntlich im Jahr 2031 ausrichtet. „Das ist eine Riesenchance, die man mit neuer Dynamik und neuem Engagement angehen muss“, meint Morast.

In den Wahlkampf geht der 38-Jährige mit viel Rückenwind. Er habe sehr viel Zuspruch und „proaktive Ermutigungen“ für eine Kandidatur bekommen, berichtet Morast. An dem Tag, als Martin Wolff mitgeteilt hatte, sein Amt als Brettener OB vorzeitig abzugeben, sei sein Telefon heißgelaufen, so Morast: „Es freut mich natürlich, dass mich nicht nur Leute, die ich kenne, kontaktiert haben, sondern dass sich auch Personen gemeldet haben, die ich nicht persönlich kenne.“ Morast, der seit Juli 2019 Vorsitzender der CDU-Fraktion im Heilbronner Kreistag ist, tritt in Bretten als unabhängiger Kandidat an.

Morast, der in Großvillars aufgewachsen ist und dort gerade ein Haus baut, absolvierte nach dem Abitur im Jahr 2005 am Brettener Melanchthon-Gymnasium ein duales Studium an der Dualen Hochschule Baden-Württemberg in Mannheim in Kooperation mit der Stadtverwaltung Stutensee. Von September 2009 bis Januar 2011 war er dann Verwaltungsangestellter bei der Stadtverwaltung Bretten, ehe er zum Bürgermeister von Massenbachhausen gewählt wurde.

„Für mich ist das Amt des Bürgermeisters oder des Oberbürgermeisters kein Beruf, sondern eine Berufung“, sagt Morast und betont: „Ich bin in Bretten geboren und ich bin hier verwurzelt.“ Nicht zuletzt deshalb vergleicht er seinen beruflichen Werdegang mit dem eines Zimmermanns. „Ein Zimmermann macht erst in seinem Heimatort seine Ausbildung und seinen Gesellenbrief. Dann geht er auf Wanderschaft, um Erfahrungen zu sammeln und danach als Meister zurückzukehren“, erklärt Morast. Wie der Beruf des Zimmermanns sei auch der Beruf des Bürgermeisters oder des Oberbürgermeisters ein Handwerk, sagt Morast, „und dieses Handwerk sollte man von der Pike auf gelernt haben“.

Die Amtszeit von Martin Wolffs Nachfolger beginnt am 1. Oktober 2024

Da Martin Wolff sein Amt am 30. September vorzeitig niederlegt, beginnt die Amtszeit seines Nachfolgers oder seiner Nachfolgerin folglich am 1. Oktober 2024. Die OB-Wahl darf nicht mehr als ein Vierteljahr vorher stattfinden, allerdings soll der neue Brettener Oberbürgermeister oder die neue Brettener Oberbürgermeisterin auf jeden Fall noch vor der Sommerpause gewählt werden.

Als Wahltermin wird der 7. Juli favorisiert, das genaue Datum und die exakte Ausschreibung müssen allerdings noch final abgestimmt und vom Gemeinderat abgesegnet werden. Dann wäre übrigens vor der Sommerpause auch noch Zeit für einen möglichen zweiten Urnengang, falls dieser notwendig werden sollte. Die Stichwahl wäre dann am 21. Juli.

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