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Neue Pläne

Was nun am Knittlinger Berg in Bretten-Gölshausen gebaut werden soll

Gegen Pläne, 30 Sozialwohnungen zu bauen, hatte sich in Bretten-Gölshausen erboster Widerstand geregt. Der frühere Ortsvorsteher sprach von einer „abgeschotteten Armeninsel“. Nun gibt es neue Pläne.

3D-Visualisierung der Reihenhäuser, die die Deutsche Reihenhaus AG am Knittlinger Berg in Bretten-Gölshausen bauen will.
So könnten die Reihenhäuser am Knittlinger Berg in Bretten-Gölshausen aussehen, wenn sie fertig sind. Die Hausmodelle tragen die klangvollen Namen „Wohntraum“ und „Familienglück“. Foto: Deutsche Reihenhaus AG

Hat die unendliche Geschichte endlich ein Ende? Bei der Bebauung am Knittlinger Berg in Bretten-Gölshausen scheint es so.

Der Gemeinderat hat mit einem einstimmig erfolgten Satzungsbeschluss für den Bebauungsplan „In den Langwiesen“ nun den Weg frei gemacht für die Umsetzung der Pläne der Deutschen Reihenhaus AG aus Köln. Letztere will dort, direkt an der Stadtbahnhaltestelle, 19 Reihenhäuser bauen.

Vier davon sind nach dem Gesetz als sozial geförderter Wohnraum umzusetzen. Das entspreche einer Quote von 20 Prozent, erklärte Frank Bohmüller, Leiter des Amts für Wirtschaftsförderung und Liegenschaften der Stadt Bretten.

Wir sind erfreut, dass es jetzt zum Ende kommt.
Timo Grahm
Ortsvorsteher Gölshausen

Vorangegangen war dem nun erfolgten Beschluss die Offenlage des bereits im vergangenen Jahres gebilligten Bebauungsplans. Anlieger konnten dazu Stellung nehmen.

Bis auf eine längere Einwendung eines Einwohners, der die mangelhafte Entwässerung in dem Gebiet beklagt habe, seien keine Rückmeldungen von Bürgern eingegangen, erklärte im Gemeinderat Cornelia Hausner, Leiterin des Amtes für Stadtentwicklung und Baurecht.

Die Fraktionen von CDU, die aktiven, Grünen und SPD zeigten sich erfreut darüber, dass es am Knittlinger Berg nun endlich weitergehe.

Blick vom Bahnhof Gölshausen auf eine Baufläche am Knittlinger Berg
Auf der anderen Seite der Bahngleise ist noch Platz: Am Knittlinger Berg in Gölshausen will die Deutsche Reihenhaus AG bauen. Foto: Julia Trauden

Reicht die Zahl der Stellplätze in Bretten-Gölshausen aus?

Auch Gölshausens Ortsvorsteher Timo Grahm meinte: „Wir sind erfreut, dass es jetzt zum Ende kommt.“ Er kritisierte allerdings, dass bei dem Bauvorhaben zu wenige Parkmöglichkeiten, auch für Gäste, vorgesehen seien.

26 Stellplätze sind für die 19 Reihenhäuser nach den im Gemeinderat vorgelegten Unterlagen geplant, fünf davon für Besucher.

Grahms Vorgänger Manfred Hartmann hatte die alten Pläne, in den Langwiesen rund 30 Sozialwohnungen zu bauen, mit den Worten „Sie schaffen eine abgeschottete Armeninsel“ scharf kritisiert. Eine Interessengemeinschaft aus Bürgern hatte ebenfalls Kritik geübt und eine reduzierte Bebauung gefordert.

Wie sollen die neuen Reihenhäuser aussehen? Achim Behn, Pressesprecher der Deutschen Reihenhaus AG, gibt auf Nachfrage genauere Auskunft: Geplant ist demnach, dass die 19 Häuser in drei Blöcken nebeneinander stehen. In der Mitte neun Häuser, links und rechts davon jeweils fünf.

Visualisierung der Reihenhäuser, die die Deutschen Reihenhaus AG am Knittlinger Berg in Bretten-Gölshausen bauen will (aus der Vogelperspektive)
Reihenhäuser aus der Vogelperspektive: So könnte der Wohnpark der Deutschen Reihenhaus AG am Knittlinger Berg in Bretten-Gölshausen aussehen. Foto: Deutsche Reihenhaus AG

Zwischen 120 und 145 Quadratmeter Wohnfläche

Die Häuser in der Mitte sind 10,60 Meter hoch und haben jeweils 145 Quadratmeter Fläche, verteilt über zwei Vollgeschosse und ein Dachgeschoss.

Jeweils 120 Quadratmeter groß und 9,70 Meter hoch sind die zehn links und rechts davon. Sie zählen ebenfalls zweieinhalb Geschosse. Jedes Haus hat einen kleinen Garten, in den man über das Erdgeschoss gelangt.

Die Deutsche Reihenhaus baue nach Serienmodellen, erklärt Behn, das senke die Kosten und ermögliche einen vergleichsweise günstigen Kaufpreis für die angestrebte Zielgruppe: junge Familien und Paare.

In Bretten sind Häuser nach den Modellen „Familienglück“ (145 Quadratmeter) und „Wohntraum“ (120 Quadratmeter) geplant. Bei den Investitionskosten will sich Behn nicht genau festlegen. Er spricht nur von einem „einstelligen Millionenbetrag“.

Dadurch, dass die Preise für Baumaterial starken Schwankungen unterliegen, sei es schwer, konkrete Vorhersagen zu treffen.

Baubeginn für die Reihenhaussiedlung könnte Behn zufolge bereits diesen Sommer sein. Bezugsfertig seien die Häuser dann voraussichtlich Anfang 2025.

Unser Anspruch ist es, der günstigste Anbieter für Wohneigentum zu sein.
Achim Behn
Sprecher Deutscher Reihenhaus AG

In den kommenden Wochen soll nach Behns Angaben mit dem Vorvertrieb bereits die Vermarktung der Häuser beginnen.

Was zahlt man für ein solches Reihenhaus? Behn sagt: „Unser Anspruch ist es, der günstigste Anbieter für Wohneigentum zu sein.“

Bei den Preisen für die Häuser in Gölshausen will er sich aber wie beim Investitionsvolumen noch nicht genau festlegen. Er verweist auf andere Bauvorhaben in Philippsburg und Steinheim am Albuch, die weiter fortgeschritten sind und bei denen die Preise schon feststehen.

Deutsche Reihenhaus hat in Bruchsal bereits an drei Standorten gebaut

In Philippsburg zahlt man für Häuser nach dem Modell „Familienglück“ laut der Internetplattform „ImmoScout“ zwischen 400.000 und 440.000 Euro. In Steinheim am Albuch liegen die Preise fürs „Familienglück“ zwischen 315.000 und 395.000 Euro.

Wer sich einen Vorgeschmack holen will, wie die Reihenhäuser aussehen, der kann auch nach Bruchsal schauen. Dort hat die Deutsche Reihenhaus an drei Standorten gebaut: in den Gebieten „Boppeläcker“, „Im Jonas“ und „Im Grün“.

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