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Jakobsweg

Blaue Muscheln helfen Pilgern in Bad Schönborn weiter

Konfirmanden aus Bad Schönborn und Kronau haben den Teil des badischen Jakobsweges beschildert, der durch Mingolsheim und Langenbrücken führt. Zwölf Tafeln weisen den Weg.

Eine Frau steht nehmen einem Schild.
Pfarrerin Luise Helm hat mit ihren Konfirmanden die Etappe des Bad Schönborner Jakobsweges beschildert Foto: Petra Steinmann-Plücker

Der Weg beginnt vor der eigenen Haustür. In Anlehnung an die in Spanien geläufige Antwort auf die Frage, wo der Jakobsweg beginnt, kann man diese Aussage in Bad Schönborn fast wörtlich nehmen. Denn durch die Gemeinde führt ein Teilstück des 300 Kilometer langen badischen Jakobsweges, der zwischen 2008 und 2019 ausgewiesen wurde.

Bereits im vergangenen Jahr haben sich die aktuellen und ehemalige Konfirmanden aus Bad Schönborn und Kronau mit der Pilgeretappe zum Grab des Apostels Jakobus im nordspanischen Santiago de Compostela direkt vor der eigenen Haustür beschäftigt.

„Corona hat auch die Kirche dazu gebracht, mehr nach außen, ins Freie und neue Wege zu gehen“, berichtet Pfarrerin Luise Helm.

Zwölf Tafeln begleiten den Pilger

Als Resultat wurde nun die Route, beginnend im Süden am Waldrand zwischen Zeutern und Langenbrücken und im Norden am Waldrand Mingolsheim Richtung Malsch endend, mit einer blauen Muschel markiert und mit zwölf Tafeln ausgeschildert.

Radfahrer und Fußgänger auf einer Straße
Die Konfirmanden aus Bad Schönborn und Kronau haben den Bad Schönborner Jakobsweg beschildert Foto: Luise Helm

Es sind zwölf Stationen entstanden, die den Pilger begleiten, zum Innehalten anregen und Impulse zum Nachdenken mitgeben. Alle Schilder tragen Überschriften, „die in der Luft liegen“, so Pfarrerin Helm.

So heißt die erste Station „Aufbruch“ und fordert auf, darüber nachzudenken, was man auf seinem Weg mitnehmen möchte. Station neun ist mit „Einkehr“ überschrieben, befindet sich am „Haus des Gastes“ in Mingolsheim und empfiehlt eine Rast im Kurpark.

Pilgerstempel im Haus des Gastes und in der Christuskirche

Bei der Tourist-Information können sich die Pilger über den Jakobsweg informieren und erhalten einen Pilgerstempel. Das Motiv, ein Schäfchen mit Pilgerstab und Hut, hat eine Konfirmandin entworfen. Eine weitere Info- und Stempelstation findet sich in Langenbrücken in der Christuskirche.

Pilger, die sich als solche ausweisen können, dürften auch gerne in der Kirche übernachten, sagt Luise Helm. Die ausgewiesenen Stationen stellten auch ein gutes Angebot für Patienten der Rehakliniken dar, findet der Klaus Heinzmann, Leiter der Tourist-Information, und erklärt, der Jakobsweg sei auch Bestandteil des Tourenplans der Gemeinde.

Der Jakobsweg ist ein Weg, der Grenzen überwindet.
Luise Helm
Pfarrerin

Dass der Jakobsweg auch ein Friedensweg für Europa ist, „ein Weg, der Grenzen überwindet“, so die Pfarrerin, beschreibt sie an Station zehn mit der Erinnerung an eine persönliche Begegnung mit einem Pilger, der in den 1980er-Jahren von Warschau nach Santiago de Compostela gewandert ist.

Überhaupt seien die Stationen des Bad Schönborner Jakobsweges immer wieder Orte der Begegnung, wo man gut ins Gespräch kommen könne. Oft werde sie auch angesprochen, dass es schön sei, „einen solchen Schatz vor der Haustür zu haben“.

Begegnungen als besondere Erfahrungen

Gerade die Begegnungen seien eine besondere Erfahrung gewesen, erzählt Torsten Thal aus Langenbrücken. Er ist in fünf Jahren, drei davon alleine, 1.500 Kilometer bis nach Santiago gepilgert und hat auch einige der regionalen Jakobsweg-Routen mit dem Rad erkundet.

Nachdem Brigitte und Kurt Meister vor zwei Jahren bereits eine Teilstrecke der Via de la Plata gewandert sind, haben sie sich vorgenommen: „Wir werden auf jeden Fall mal den Jakobsweg von zu Hause nach Santiago laufen“. Allerdings wollen sie damit warten, bis sie in rund zehn Jahren nicht mehr berufstätig sind. Bis dahin schauen sie sich in Bad Schönborn nach der blauen Muschel um.

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