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Viertklässler entwerfen Stadiondächer

Talent im Doppelpack: Geschwister aus Bad Schönborn sind beim Wettbewerb der Ingenieurskammer erfolgreich

Der Zehnjährige Tobias Kilthau ist Deutschlands bester Nachwuchsingenieur, Bruder Fabian wird Zweiter beim Landeswettbewerb: Das Geschwisterpaar aus Bad Schönborn hat beim Wettbewerb der Ingenieurskammer mitgemacht.

Tobias und Fabian Kilthau mit ihren preisgekrönten Modellen
Tobias Kilthau (links) siegte beim Landes- und beim Bundesentscheid des Ingenieurswettbewerbs, sein Bruder Fabian wurde Zweiter auf Landesebene Foto: Petra Steinmann-Plücker (psp)

In der vierten Klasse wollte Tobias Kilthau aus Bad Schönborn Erfinder werden. Jetzt ist der Zehnjährige in der fünften Klasse am Leibniz-Gymnasium Östringen (LGÖ) und wurde gerade als bester Nachwuchsingenieur Deutschlands ausgezeichnet.

Mama Monika, Techniklehrerin an der Realschule Waghäusel, hat in der Vergangenheit bereits mehrfach mit ihren Schülern Projekte für den Wettbewerb „Junior.ING“ der Ingenieurkammer eingereicht. Wegen Corona war aber dieses Mal kein gemeinsames Arbeiten im Werkraum der Schule möglich. Stattdessen konnte sie aber ihre Söhne Tobias und den drei Jahre älteren Fabian motivieren, sich zuhause mit dem diesjährigen Wettbewerbsthema zu befassen.

Begeistert setzten sich die beiden mit der Aufgabe auseinander, ein Stadiondach zu entwerfen. Eigentlich sei geplant gewesen, dass die Brüder als Team antreten, aber dann „waren die Ideen von beiden so gut und auch unterschiedlich, dass sie getrennt angemeldet wurden“, berichtet Monika Kilthau. Und sie gingen es auch ganz unterschiedlich an.

Geschwister arbeiteten Tage und Wochen an ihrem Modell

Fabian, Achtklässler der Realschule Bad Schönborn, hat sich an seinen Computer zurückgezogen und zunächst seine Idee genau durchgeplant, in dreidimensionale Zeichnungen umgesetzt und sich dann ans Bauen begeben. Tobias hat seine Gedanken skizziert und bei der schrittweisen Ausführung kamen immer weitere, neue Einfälle hinzu.

Es war lediglich vorgegeben, dass das Modell aus „einfachen Materialien und ohne Einsatz von elektrischen Maschinen“ gefertigt sein muss und das Dach ein Gewicht von 250 Gramm tragen soll. Über Tage und Wochen verwandelte sich das Haus Kilthau in eine Werkstatt, erzählt die Familie.

Es habe Phasen gegeben, da drehten sich alle Gespräche nur noch um Stadiondächer, lacht Papa Alexander. Dabei haben die Eltern ausschließlich Hilfstätigkeiten, nach dem Motto „Kannst du mal festhalten?“ ausführen dürfen.

Beide beim Wettbewerb erfolgreich - einer gewinnt den Bundespreis

Nach vielen Stunden sägen, biegen, bohren, leimen lieferten die Brüder ihre Modelle höchstpersönlich bei der Ingenieurkammer in Stuttgart ab. Vier Wochen später erfuhren sie, dass sie nicht etwa wie erhofft „unter die ersten 15“ gekommen waren, sondern Tobias mit seiner „Green Nature Area“ den ersten und Fabian mit „Holzkraft Power“ den zweiten Platz belegt hatten.

Das Stadiondach von Tobias reiste weiter nach Berlin zum Bundesentscheid. Kurz darauf gratulierte ihm der Präsident der Bundesingenieurkammer Heinrich Bökamp zum ersten Platz. Tobias’ Idee, das Stadion von einer an eine Baumkrone erinnernde Konstruktion zu überdachen, habe die Jury begeistert, hieß es. Sein Modell steht noch bis Jahresende im Deutschen Technikmuseum in Berlin.

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