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Suche nach der verschollenen Mutter

Getötete Ukrainerin: Polizei sucht Gewässer bei Bad Schönborn und Kronau ab

Taucher sind im Landkreis Karlsruhe auf der Suche nach einer 51 Jahre alten Ukrainerin. Ihre Tochter wurde am 7. März getötet aufgefunden.

Ein Taucher in einem See
Mit Tauchern hat die Polizei am Montag unter anderem einen See in der Nähe von Bad Schönborn abgesucht. Am Dienstag ging die Suche im Wasser und per Hubschrauber aus der Luft weiter. Foto: Priebe/pr-video

Die Mutter der am 7. März am Rheindamm bei Hockenheim tot aufgefundenen, 27-jährigen Ukrainerin lebt möglicherweise nicht mehr. Seit Montag sucht die Polizei im nördlichen Landkreis Karlsruhe mit Tauchern und Hubschraubern Gewässer nach der 51-Jährigen ab. Zuvor wurde nach der Frau als wichtige Zeugin gefahndet.

Am Dienstagvormittag hatten Polizeitaucher den Lußhardtsee bei Kronau nach der vermissten Mutter der getöteten Ukrainerin abgesucht. Wegen des Kiesabbaus ist das Gewässer umzäunt. Im Norden grenzt der See an das Grün des Golfclubs St. Leon-Rot. Südlich liegt die Freizeitanlage Gypsea, die derzeit noch geschlossen ist.

Schlechte Sicht im Baggersee erschwert Suche

„Die Suche ist nicht einfach. Im Baggersee ist die Sicht gleich null. Die Taucher tasten sich auf der Suche nach einer Person oder Gegenständen Zentimeter für Zentimeter vorwärts“, erklärt Polizeisprecher Stefan Wilhelm vom Präsidium Mannheim. Gefunden haben die Taucher vom Polizeipräsidium Einsatz nichts.

Im Zuge der Ermittlungen gab es Hinweise auf den Aufenthaltsort der 51-Jährigen.
Stefan Wilhelm
Sprecher Polizeipräsidium Mannheim

Die 51-Jährige bleibt weiter vermisst. Befürchtet wird, dass sie ebenfalls getötet wurde. Deshalb wurde die Suche am Nachmittag per Hubschrauber entlang des Kraichbachs bei Bad Schönborn fortgesetzt. In den vergangenen Tagen war bereits vergeblich der Anglersee Krummes Loch bei Bad Schönborn abgesucht worden.

Lußhardtsee beim ASV Neptun Kirrlach-Kronau
Auch der Lußhardtsee nördlich von Kronau wurde auf der Suche nach der vermissten 51-Jährigen Mutter der getöteten Ukrainerin abgesucht. Foto: Heike Schaub

„Im Zuge der Ermittlungen gab es Hinweise auf den Aufenthaltsort der 51-Jährigen“, begründet Polizeisprecher Wilhelm die Suche in den Gewässern und Bächen bei Kronau und Bad Schönborn.

Am vergangenen Mittwoch hatte die Polizei zwei 43 und 44 Jahre alte Personen in Sandhausen im Rhein-Neckar-Kreis festgenommen. Sie sollen die 27-Jährige getötet und ihr fünf Wochen altes Baby entführt haben. Es bestehe „dringender Tatverdacht“, teilte die Kriminalpolizei am 15. März mit.

Entführtes Baby wurde bei den Verdächtigen gefunden

Das Baby wurde unversehrt bei den Verdächtigen aufgefunden. Es befindet sich mittlerweile in der Obhut des Jugendamtes. In welcher Beziehung die Getötete und ihre mutmaßlichen Mörder standen, haben die Ermittler bislang nicht beantwortet. Die Verdächtigen hatten laut „Bild“-Zeitung Nachbarn und Kollegen in den vergangenen Wochen von der bevorstehenden „Geburt“ einer Tochter berichtet.

Das 27 Jahre alte Opfer stammt aus der Ukraine. Vor ihrem gewaltsamen Tod war die Frau in einer Flüchtlingsunterkunft im Rhein-Neckar-Kreis untergebracht. Zuletzt gesehen wurde sie am Abend des 4. März zusammen mit ihrer 51 Jahre alten Mutter und ihrem Baby.

Spaziergänger hatte die Leiche am 7. März bei Hockenheim entdeckt

Ein Spaziergänger hatte die Leiche der 27-Jährigen drei Tage später gegen 10.20 Uhr am Rhein bei Hockenheim gefunden. Die Kriminalpolizei hat im Anschluss die Sonderkommission „Rampe“ eingesetzt – benannt nach der nahe dem Fundort befindlichen „Nato-Rampe“.

Auf der Suche nach einer Tatwaffe hatte die Polizei das Gebiet am Rhein unter anderem mit Spürhunden abgesucht. Gut 50 Hinweise aus der Bevölkerung waren an den folgenden Tagen bei den Ermittlern eingegangen. Von der 51-jährigen Großmutter fehlte gut zwei Wochen nach ihrem Verschwinden jede Spur. Die Verdächtigen haben sich laut Medienberichten nicht dazu geäußert. Die Polizei wollte das weder bestätigen noch dementieren.

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