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Erinnerungen an Kindheit in Kronau

Maria Knebel feiert in Langenbrücken ihren 109. Geburtstag

Selbst mit einem gebrochenen Arm bleibt Maria Knebel lebensfroh. Statt zu jammern, singt sie lieber. Was das mit dem Leitsatz ihrer Mutter zu tun hat, verrät sie hier.

eine Seniorin
Maria Knebel feiert am Dienstag, 5. März, ihren 109. Geburtstag. Foto: Petra Steinmann-Plücker (psp)

„Net jammere und sich net unnerkrieje losse.“ Dieser Leitsatz hilft Maria Knebel im Moment sehr, denn sie hat sich vor drei Wochen bei einem Sturz den rechten Arm gebrochen. Aber „weil’s vom Jammere ah net besser wird“, erträgt sie die schmerzhafte Einschränkung ihrer Bewegungsfreiheit tapfer und ohne große Klagen.

Es ist ein Leitsatz, den ihr ihre Mutter Lina, Hebamme in Kronau, fürs Leben mitgegeben hat. Für ein wahrlich langes Leben, denn Maria Knebel, geborene Hees, feiert am Dienstag, 5. März, ihren 109. Geburtstag.

Maria Knebel ist jetzt in einer Senioreneinrichtung in Langenbrücken zu Hause

Seit acht Jahren lebt sie in der Senioreneinrichtung „Vitalis“ in Langenbrücken, einem Ortsteil von Bad Schönborn. Körperlich ist die Jubilarin noch ziemlich auf Zack, nimmt ihre Mahlzeiten zusammen mit den anderen Bewohnern im Gemeinschaftsraum ein.

Auch die Aktivitäten auf ihrer Etage mag sie gerne, geht regelmäßig heraus zum Malen und zur Gymnastik und auch die Fastnachtsfeier unten in der Cafeteria hat ihr Spaß gemacht.

Selbst wenn das Gehör nicht mehr funktioniert, die Augen sind umso aufmerksamer und der Kopf ist wach. Vor allem, wenn es ums Singen geht. Dann ist Maria Knebel ganz in ihrem Element.

Mit den Liedern kommen die Erinnerungen an die Kindheit in Kronau

Volkslieder, aber auch Kirchenlieder singt sie leidenschaftlich gern – Strophe für Strophe komplett auswendig. Und mit den Liedern kommen die Erinnerungen an die Kindheit und Jugend in Kronau.

Wo sie „immer viel gschafft“ hat, genauso wie ihre fünf Geschwister. Weil sie immer mit mussten „auf den Acker, der von Kronau bis Langenbrücken ging“, sagt die Jubilarin.

Auch im Wald waren sie als Kinder oft, haben „Brockel“ (Feuerholz) und „Butzel“ (Tannenzapfen) gesammelt. Und dabei wurde viel gesungen. „Da waren wir alle beieinander, wie ein großer Chor. Sogar die Vögel sind aus ihrem Nest gekommen und haben mitgesungen“, sagt sie und lacht.

Besonders gern denkt sie zurück an die Zusammenkünfte im „Rübenloch“, der gut zwei Meter tiefen Vorratskammer für Viehfutter auf dem Feld. „Wenn das leer war im Winter, haben wir uns da drin getroffen und gesungen. Das war schön, und weil uns dort auch keiner gesehen hat von außen, haben manchmal auch die Pärchen dort gekuschelt.“

Es ist ihr anzumerken, dass ihr der gebrochene Arm weh tut, aber sie singt den Schmerz richtiggehend weg und freut sich auf die Kartoffelsuppe mit Dampfnudel, die es an diesem Tag zum Mittagessen gibt. Kaffee und Kuchen gibt es natürlich am Geburtstagstag, wenn die Enkel, Urenkel und guten Freunde zum Feiern kommen.

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