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Halterin verletzt

Nach tödlicher Beißattacke auf Hündin in Bad Schönborn: Peta fordert Hundeführerschein

Ein Wachhund des Kleintierparks Bad Schönborn hat eine Hündin totgebissen. Die Tierschutzorganisation Peta findet: Das muss Konsequenzen haben.

Hündin Lina in einem Blumenbeet.
Hündin Lina wurde 13 Jahre alt. Sie starb durch den Angriff eines Wachhunds im Kleintierpark Bad Schönborn. Die Peta fordert Konsequenzen. Foto: Ute Schanzenbach

Nach dem tödlichen Angriff eines Wachhunds aus dem Kleintierpark Bad Schönborn auf eine Hündin hat sich die Tierschutzorganisation Peta zu Wort gemeldet. Sie fordert, den Hundeführerschein in Baden-Württemberg umgehend einzuführen, wie aus einer Pressemitteilung der Peta hervorgeht.

In diesem Falle hätte der Halter besonders achtsam sein müssen.
Annika Lewald
Fachreferentin für tierische Mitbewohner bei Peta

„Das Problem liegt meist nicht bei den Hunden selbst, sondern bei ihren Halterinnen und Haltern“, wird Annika Lewald, Fachreferentin für tierische Mitbewohner bei Peta, in der Pressemitteilung zitiert. Viele Halter hätten Schwierigkeiten, die Signale und die Körpersprache der Hunde richtig zu interpretieren und zu verstehen.

„In diesem Falle hätte der Halter besonders achtsam sein müssen, damit sich frühere Vorfälle nicht wiederholen. Vermutlich wäre Lina dann noch am Leben“, sagt Lewald. Unabhängig davon, ob ein Hund einer Rasse angehört oder ein Mischling ist – jeder Hund, der falsch gehalten oder schlecht behandelt wird, könne potenziell für Mensch und Tier gefährlich werden.

Wachhund aus Bad Schönborn attackierte mehrfach Menschen und Tiere

Vor zwei Wochen hatte ein Wachhund des Tierparks in Bad Schönborn eine Hündin namens Lina totgebissen. Die Halterin wurde am Arm verletzt. Die BNN hatten zuerst über den Vorfall berichtet. Der Wachhund hatte in den vergangenen Jahren bereits mehrfach Tiere und Menschen angegriffen und schon eine weitere Hündin getötet.

Der Hundeführerschein sieht vor, dass künftige Halter einen Theoriekurs absolvieren, bevor sie einen Hund aufnehmen. In dem Kurs sollen sie Fachwissen über eine tiergerechte Haltung und Aspekte wie Kommunikation und Bedürfnisse von Hunden erwerben.

Anschließend sieht der Führerschein ein gemeinsames Praxisseminar in einer Hundeschule für Hund und Halter vor. Ein solcher Nachweis könne laut Peta sicherstellen, dass Hundehalter fachkundig mit dem Tier umgehen und seine Signale richtig deuten. So könnten Beißvorfälle verhindert werden.

Baden-Württemberg will bis 2026 Hundeführerschein einführen

Als erstes deutsches Bundesland hat Niedersachsen 2013 einen verpflichtenden Hundeführerschein beschlossen. In Baden-Württemberg ist der Hundeführerschein noch keine Pflicht. Das soll sich ändern: Die grün-schwarze Landesregierung in Baden-Württemberg hat in ihrem Koalitionsvertrag die Einführung eines sogenannten Sachkundenachweises für Hundehalter vereinbart.

Der soll noch in dieser Legislaturperiode, die 2026 endet, kommen. An einem entsprechenden Gesetzesentwurf für den Hundeführerschein in Baden-Württemberg wird derzeit gearbeitet.

Gegner kritisieren bürokratischen Aufwand durch Hundeführerschein

Gegner kritisieren unter anderem, der Hundeführerschein verursache hohen bürokratischen Aufwand, sei eine finanzielle Belastung für die Tierhalter und führe zu einer Überlastung der Hundeschulen.

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