Für die im Heidelsheimer Praktiker-Markt unterkommenden ukrainischen Flüchtlingen muss die Stadt Bruchsal die Erfassung nach dem Melde- und Ausländerrecht übernehmen. Obwohl es sich bei der Unterkunft um eine Einrichtung des Landkreises handelt.
„Diese zusätzliche Aufgabe müssen wir jetzt hinnehmen, das bringt uns weiter an unsere Kapazitätsgrenzen“, erklärte Oberbürgermeisterin Cornelia Petzold-Schick (parteilos) gegenüber den BNN.
Damit steige die grundsätzlich hohe Arbeitsbelastung in allen städtischen Abteilungen, die mit dem Thema befasst sind, weiter an, sagt die OB und meint: „Bund und Land erwarten, dass wir solidarisch sind und geben den Aufwand einfach weiter. Das sollte gesehen werden.“
Seit wenigen Tagen steht der ehemalige Baumarkt in Heidelsheim wieder als Gemeinschaftsunterkunft für Flüchtlinge zur Verfügung. Der Landkreis bringt dort alle Ukrainer vorläufig unter, die vom Land Baden-Württemberg zugewiesen werden. Gerechnet wird mit bis 75 Ankommenden jede Woche.
Bereits 562 Ukrainer in Bruchsal aufgenommen
Nachdem sie vier bis sechs Wochen dort verbracht haben und erfasst wurden, werden die Ukrainer den Gemeinden des Landkreises zugewiesen. Bei dieser Aufteilung erhält Bruchsal keinen Bonus als Standort für die Erstaufnahme.
Bruchsal hat bis Oktober bereits 562 Geflüchtete aufgenommen. Von ihnen wohnen aktuell noch 396 in Privatunterkünften und 105 in Wohnungen, die von der Stadtverwaltung besorgt wurden. Die OB appellierte erneut an die Bürger, Wohnraum, auch mit kleineren Flächen, zur Verfügung zu stellen.