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Linienausfälle am Montag

Busfahrer setzen Streik für Pausenregelung im nördlichen Landkreis Karlsruhe fort

Den Busfahrern reichts. Sie wollen in Zukunft auch ihre mehrstündige Pause zwischen den Haupttaktzeiten bezahlt haben. Pendler warteten heute manchmal vergeblich auf ihren Bus.

„Warnstreik!“ steht auf einem Schild.
Im nördlichen Landkreis von Karlsruhe haben die Busfahrer am Montag gestreikt. Sie fordern Bezahlung für die mehrstündigen Standzeiten zwischen den Schichten. Foto: Friso Gentsch/dpa

Rund 40 Omnibusfahrer aus der Region beteiligten sich am Montag mit Beginn der Frühschicht erneut an einer Streik-Kundgebung am Bahnhof Waghäusel. In Waghäusel befindet sich neben Bruchsal, Bretten und Linkenheim-Hochstetten einer von mehreren landesweiten Standorten der Firma Friedrich Müller Omnibus aus Schwäbisch Hall.

Bereits Anfang Juli hatte die Gewerkschaft Verdi zum Warnstreik für bessere Arbeitsbedingungen im privaten Omnibusgewerbe aufgerufen. In der Region werden vor den nächsten Verhandlungen am 21. und 22. September bis einschließlich Mittwoch die Hagro Transbus in Karlsruhe sowie Friedrich Müller Omnibusverkehr bestreikt.

„Es geht um unbezahlte Standzeiten“, erläutert Andreas Henke, Pressesprecher des Verdi-Landesbezirk in Stuttgart, den kompletten oder zeitweisen Ausfall von Busfahrten. Vor allem in den Hauptverkehrszeiten für Berufspendler und Schüler zwischen 6 und 9 Uhr sowie zwischen 15 und 18 Uhr fahren Busse normalerweise in einem engen Takt. Dazwischen seien deutlich weniger Busse unterwegs.

Die Bus-Unternehmen lösen dieses Problem nach Angaben von Henke dadurch, dass sie die Busfahrer in Zwölf-Stunden-Schichten einteilen. Zwischen den Hauptverkehrszeiten seien die Beschäftigten dann zu einer dreistündigen Pause verdammt. „Und die muss in irgendeiner Form vergütet werden“, so die Verdi-Forderung.

Teilausfälle bei betroffenen Linien

Betroffen sind nach Angaben des Karlsruher Verkehrsverbund die Linie 124 zwischen Hochstetten und Graben-Neudorf. Dort sollen einige Fahrten ausfallen. Ausfälle gebe es auch auf der Linie 125 zwischen Karlsruhe und Waghäusel-Kirrlach und der Linie 128 zwischen Altlußheim und Waghäusel. Betroffen von Teilausfällen sind auch die Linien 192 (Hochstetten bis Philippsburg), 193 (Rheinsheim bis Bad Schönborn/Kronau) und 194 (Rheinhausen bis Schulzentrum Philippsburg). Die Linie 198, die zwischen Graben-Neudorf, Rußheim und Liedolsheim pendelt, fällt komplett aus.

Neben der Pausenregelung nach dem Arbeitszeitgesetz, fordert die Gewerkschaft eine Vereinheitlichung der Sonntags- und Nachtzuschläge auf höherem Niveau sowie die Aufnahme von Verhandlungen für eine betriebliche Altersvorsorge. Betroffen sind von den Verhandlungen rund 9.000 Fahrerinnen und Fahrer der privaten Omnibusunternehmen in ganz Baden-Württemberg.

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