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Zeo-Flotte erweitert

Ab sofort gibt es doppelt so viele E-Autos fürs Carsharing im Großraum Bruchsal

Es ist ein Schritt auf dem Weg zur Verkehrswende. Die Ausleihe von Elektroautos wird im nördlichen Landkreis Karlsruhe ausgebaut. Dafür gab es eine Millionenförderung.

Eine Gruppe von Menschen vor vielen geparkten Fahrzeugen.
Die Flotte von Zeo Carsharing hat sich im nördlichen Landkreis praktisch verdoppelt. Darüber freuen sich die Beteiligten aus Wirtschaft und Politik. Foto: Martin Heintzen

Es gibt von allem mehr: Mehr E-Autos, mehr Ladestationen, mehr Kommunen, die mitmachen – das Angebot von Zeo-Carsharing im Großraum Bruchsal wächst weiter. 34 neue Elektroautos erweitern die Flotte. Diese verdoppelt sich damit fast. Bislang standen 39 Autos und fünf Kleinbusse zum Ausleihen zur Verfügung.

Zeo-Carsharing ist ein Zusammenschluss von Regionaler Wirtschaftsförderung Bruchsal, Stadtwerke Bruchsal und Umwelt- und Energieagentur im Landkreis Karlsruhe und möchte die Verkehrswende in der Region voranbringen.

Weitere Partner sind zehn Unternehmen und mittlerweile 17 Städte und Gemeinden. Zu den jüngsten kommunalen Neuzugängern gehört Waghäusel. „Wir stehen für nachhaltige Mobilität“, sagte Bruchsals Oberbürgermeisterin Cornelia Petzold-Schick (parteilos) bei der Einweihung der Flotte.

Vor sieben Jahren fiel der Startschuss für das Bruchsaler Carsharing-Projekt

Doch nicht nur das – die Macher sind sich sicher: „Diese flächendeckende Abdeckung im ländlichen Raum ist bundesweit einmalig“, heißt es in einer Mitteilung der Wirtschaftsförderung.

Und so blickte man bei einem Festakt im Bruchsaler Schloss ausschließlich in zufriedene Gesichter: von Bürgermeistern, Unternehmensvertretern, Abgeordneten und von Schülerinnen und Schüler, die erfolgreich beim Zeo-Jugendfilmwettbewerb mitgemacht hatten.

Vor sieben Jahren startete das Carsharing-Angebot noch unter dem Namen Zeozweifrei in der Region. Jetzt stand die Erweiterung der Flotte an. Doch die befand sich zwischendurch auf wackeligen Füßen.

„Vor einem Jahr waren wir in der Krise. Es gab keine Autos, die wir kaufen konnten“, erinnerte sich Stefan Huber, Chef der Wirtschaftsförderung. Damals war der Markt wegen Lieferschwierigkeiten leer gefegt. „Ich bin wirklich stolz, dass wir das Projekt dennoch mit allen Partnern gewuppt haben.“

Seit 2015 begleitet die Umwelt- und Energieagentur das Projekt in der Kommunikation und im Marketing. „Es ist toll, dass Zeo so erfolgreich geworden ist. Ich bin sicher, die Welle wird sich weiterbewegen“, sagte deren Chefin Birgit Schwegle.

Potenzial für weitere Entwicklungen gebe es in jedem Fall, wie Schwegle ergänzte: „Mein Wunsch ist es, dass der Strom für die Ladestationen hier in der Region erzeugt wird aus erneuerbaren Energien.“

Zeo hat große Akzeptanz erreicht

Der Agenturleiterin geht es nicht nur um eine bessere Ökobilanz. Da Zeo eine so hohe Akzeptanz in der Bevölkerung habe, könnten die Erneuerbaren davon profitieren. Denn die haben bekanntlich nicht bei allen einen guten Stand. Zwischen Bruchsal und Waghäusel wird über Windräder und Tiefengeothermie diskutiert.

Für die Ladestationen sind die Stadtwerke Bruchsal zuständig. Sie erweiterten ihr Netz zwischenzeitlich um 26 Ladesäulen. Die neuen Fahrzeuge sollen über eine höhere Reichweite und eine kürzere Ladezeit verfügen. Insgesamt 72 Stationen zwischen Oberhausen-Rheinhausen und Bretten stehen inzwischen zur Verfügung.

Buchung funktioniert via App

Um für eine höhere Auslastung zu sorgen, werden die E-Autos vor Ort auch von städtischen Mitarbeitern genutzt. In Bruchsal sind das etwa die Zeos in der Seilersbahn. „So erreichen wir noch mehr Menschen, die wiederum zu Multiplikatoren werden können“, sagt dazu Bruchsals OB Petzold-Schick.

Überhaupt sei das eine wichtige Qualität der Kommunen: „Die Bürger zum Mitmachen zu animieren.“ Auch die beteiligten Firmen haben Zugriff auf die Flotte. Zudem wird die Auslastung über den Buchungsbetreiber Vianova statistisch ausgewertet. Die Buchung funktioniert via App auf dem Smartphone.

Sie zeigen, wie es geht.
Andre Baumann
Staatssekretär

„Sie zeigen, wie es geht“, rief Umwelt-Staatssekretär Andre Baumann (Grüne) den Bürgermeistern zu. Mit dem e-Carsharing sei ein übertragbares Modell entstanden, das sich andere Städte und Gemeinden abschauen können.

2,4 Millionen Euro hat Zeo über den Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung für die Flottenerweiterung erhalten, vorausgegangen war der Sieg in einem Wettbewerb des Landes. Fürs Carsharing stehen Kleinwagen, Kombis, Kleinbusse und Kompaktwagen zur Verfügung.

Schüler aus der Region ausgezeichnet

Bevor es zum großen Fototermin im Ehrenhof des Schlosses ging, wo ein Teil der neuen Flotte vorgestellt wurde, gab es noch eine Auszeichnung. Beim Zeo-Jugendwettbewerb hatten sich zehn Schulen beteiligt. 250 Schüler beschäftigten sich mit nachhaltiger Mobilität und der Verkehrswende.

Aus den entstandenen Videoclips wurden die besten prämiert, gedreht wurden sie von Schülern der Michael-Ende-Gemeinschaftsschule in Bad Schönborn, des Alfred-Delp-Schulzentrums in Ubstadt-Weiher, der Balthasar-Neumann-Schule in Bruchsal und der Joß-Fritz-Realschule in Untergrombach.

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