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An Karfreitag steht bei vielen Fisch auf dem Speisezettel

Corona bringt Privatverkauf in Schwung: Forellenzüchter in Bruchsal sind auf Oster-Ansturm vorbereitet

An Karfreitag ist Fischessen Tradition, vor allem in christlichen Familien. Nachdem die Corona-Pandemie schon voriges Jahr Vereine und Gastronomie ausgebremst hat, verlegen sich die Fischzüchter verstärkt auf den Privatverkauf.

Dominik Wozasek, den Eigentümer und Betreiber von Quellfisch in Bruchsal und Hund Odin
Fischzüchter: Dominik Wozasek zeigt seinen Fang. Er ist Eigentümer und Betreiber von Quellfisch in Bruchsal. Foto: Dietrich Hendel

Mit Schwung saust der Käscher ins Wasser. Dominik Wozasek hebt seinen Fang in die Höhe: Dicke Forellen und Saiblinge. In Bruchsal betreibt Wozasek seine Fischfarm „Quellfisch“. Seine Ware ist zu Karfreitag gefragt.

Der Todestag Jesu Christi ist für die Christen traditionell ein Fastentag. Da wird kein Fleisch gegessen, aber Fisch. Wobei viele Christen auch an „normalen Freitagen“ Fisch auf dem Speisezettel haben.

Wegen der anhaltenden Corona-Pandemie verzichten Fischervereine wieder auf den Verkauf von Fischspezialitäten. Schon voriges Jahr hat der Corona-Lockdown solche Pläne zunichte gemacht.

Fischzüchter haben sich für den kommenden Freitag – respektive die Verkaufstage zuvor – darauf eingestellt, dass sie ihren Kunden die gewünschten Spezialitäten anbieten können und sich bevorratet.

Wir sind für private Kunden gerüstet und haben vorgesorgt.
Dominik Wozasek / Quellfisch Bruchsal

„Bei uns gab es nur von einem Verein eine Anfrage. Sonst sind wir aber für die privaten Kunden gerüstet und haben gut vorgesorgt“, meint Wozasek, der 2019 sein Unternehmen gegründet hat. „Wir waren auch voriges Jahr gut vorbereitet und hatten uns auf Nachfragen aus der Gastronomie eingestellt“, berichtet der Unternehmer.

Dann sei der Lockdown gekommen, die Gaststätten hätten geschlossen. „Wir hatten als junges Unternehmen viel Werbung gemacht, und so kamen viele private Kunden zu uns, nachdem in der Gastronomie die Nachfrage ausgeblieben war“, sagt Wozasek. Diese Kunden seien bisher dabei geblieben. Die Nachfrage steige.

Bruchsaler Fischzüchter hat 2.500 Kilo für Ostern vorbereitet

Wozasek hat 2.500 Kilo Fisch zum Verkauf vorbereitet, erzählt er. Das seien so um die 10.000 Fische, überschlägt er: „Gezählt habe ich sie nicht.“ Regenbogenforellen, Lachsforellen und Saiblinge hat er im Angebot. Die gibt es geräuchert oder tiefgefroren.

Was sich länger hält, habe er vorproduziert, um einen Puffer zu schaffen, der die erwartete Nachfrage decke. So könne er die Kunden schnell bedienen. Wegen der Pandemie kämen derzeit jedoch keine Kunden auf die Anlage.

Sie würden am Verkaufswagen bedient: Dienstags- und mittwochsnachmittags, donnerstags und freitags ganztags ab 8 Uhr, samstags am Vormittag. „Wir sind mittwochs und samstags auf dem Bruchsaler Wochenmarkt“, sagt Wozasek.

Diesen Mittwoch wird geräuchert

Familie Ernst in Gochsheim hat sich in ihrer Forellenzucht ebenfalls gut vorbereitet: „Wir arbeiten gerade die Bestellungen ab“, erläutert Anita Ernst. Diesen Mittwoch wird geräuchert, am Donnerstag können die Kunden die bestellten Waren abholen.

„Wir bieten zwar das ganze Jahr frische und geräucherte Forellenfilets an, aber vor Ostern ist immer Riesenbetrieb.“ So ähnlich sieht es auch bei der Fischzucht Zordel in Neuenbürg im Ayachtal aus: „Normalerweise haben wir große Nachfrage von Vereinen, auch aus dem Bruchsaler Raum“, berichtet Oliver Felbrich, der Betriebsleiter Fischzucht.

Doch seit Corona sei alles anders: „Keine Gastronomie, keine Vereinsaktivitäten“, so Felbrich. Das Geschäft mit den Privatkunden laufe aber gut.

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