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Blick ins Vereinsgeschehen

Die Basketballer der TSG Bruchsal kämpfen trotz großer Erfolge mit den Rahmenbedingungen

Die Basketballer der TSG Bruchsal sind ein Aushängeschild im weiblichen Bereich und mischen auf höchster Nachwuchsebene mit. Doch die Abteilung stößt nicht erst jetzt an ihre Grenzen.

Training TSG Bruchsal Wolves
Besonders im weiblichen Bereich ist die TSG Bruchsal stark besetzt. Foto: Simone Kochanek

Seit dem vergangenen Sommer sind in Bruchsal wieder Wölfe anzutreffen. Doch diese sind nicht etwa auf der Jagd nach Futter, sondern nach Bällen und Körben. Im Juli 2023 gab sich die Basketballabteilung der TSG Bruchsal den Beinamen „Wolves“, tritt seitdem unter diesem Namen auf. 

Die Sportler identifizieren sich bereits voll damit. So sind auch an jenem Donnerstagabend bei einem Besuch in der Bahnstadthalle überall Shirts mit entsprechendem Schriftzug zu entdecken.

Auch Detlef Windgasse trägt einen entsprechenden blauen Pullover. Gerade ist er bei den letzten Anweisungen als Trainer der weiblichen U16-Mannschaft. 

Basketball bei der TSG Bruchsal erfuhr in den letzten Jahren einen enormen Mitgliederzuwachs

Wenig später nimmt er auf der Tribüne Platz, um in seiner zweiten wichtigen Rolle bei der TSG aktiv zu werden. Windgasse steht den Basketballern seit 2012 als Abteilungsleiter vor. In dieser Zeit hat sich viel getan. Aus 32 Mitgliedern zu seiner Anfangszeit wurden inzwischen 250. 14 Mannschaften sind im Wettbewerbsgeschehen dabei. 

Während Windgasse diese Zahlen berichtet, hat der hauptberufliche Lehrer zugleich immer ein Auge auf das Trainingsgeschehen. Denn in der Halle sind seine Frau Dawn und die beiden Töchter am Ball. Die Basketball-Leidenschaft hat die ganze Familie infiziert.

TSG-Basketballern fehlt der Platz, um weiter zu wachsen

So kommt es vor, dass Windgasse nicht nur rund 20 Stunden pro Woche in die Arbeit als Trainer und Abteilungsleiter investiert, auch am heimischen Esstisch dreht sich alles um den Sport mit dem orangefarbenen Ball. „Das wird meinen Töchtern manchmal sogar zu viel“, gibt er lachend zu.

Auch nach vielen Jahren ist Windgasse weiterhin nicht amtsmüde. Immer wieder hat er neue Ideen für seine Abteilung. Dabei stößt diese nicht erst jetzt an ihre Grenzen. Nach dem Weltmeisterschaftstitel der deutschen Männer-Nationalmannschaft im vergangenen Sommer gab es viele Nachfragen, weil viele gerne Basketball spielen würden. Doch Fakt ist, dass es der TSG nicht nur an Trainern fehlt, sondern auch an Hallenzeiten. 

Schon jetzt ist man unter der Woche auf mehrere Hallen aufgeteilt. Die weibliche U14 trainiert bei drei Einheiten pro Woche an drei verschiedenen Orten. Die Bahnstadthalle teilt man sich teilweise zeitgleich mit den Volleyballern. Wer aktuell bei der TSG neu zum Ball greifen will, landet oft erst einmal auf einer Warteliste.

Foto: Simone Kochanek; 25.01.2024; Bruchsal; Basketball, TSG Bruchsal Baskets, Training; 
Abteilungsleiter: Detlef Windgasse
Abteilungsleiter Detlef Windgasse Foto: Simone Kochanek

Keine optimalen Bedingungen – und das für das regionale Aushängeschild im weiblichen Basketballsport. Während viele Zuschauer nach Karlsruhe und auf Zweitligist PSK Lions schauen, bietet Bruchsal ebenfalls großen Sport. Die Frauen sind in der Oberliga aktiv, die weibliche U16 und U14 spielt in der Regionalliga und damit in der höchsten Nachwuchsklasse. Im vergangenen Jahr durfte sich die U14 bei den süddeutschen Meisterschaften mit den besten Teams messen.

„Eine weitere Halle und die Möglichkeit, mehr Athletik in unser Trainingsprogramm einzubauen, wären optimal“, meint der Abteilungsleiter. Doch für Windgasse zählen nicht nur sportliche Erfolge. Ihm ist es wichtiger, Kinder, Jugendliche und ganze Familien für den Sport zu begeistern.

Aktuell ist hier viel auf ein paar wenige Schultern verteilt.
Abteilungsleiter Detlef Windgasse
über die Situation bei den TSG-Basketballern

Ein Traum wäre in jedem Nachwuchsbereich zwei Mannschaften zu haben, eine für Anfänger und eine für leistungsorientierte Spieler. Jeder soll bei der TSG einen Platz finden.

Und wer nicht selbst zum Ball greift oder neben dem aktiven Spiel etwas ins Vereinsleben einbringen kann, stößt auf offene Ohren und Arme. „Aktuell ist hier viel auf ein paar wenige Schultern verteilt“, berichtet Windgasse.

Doch wie die Abteilung in den vergangenen Jahren stetig wuchs, so schlüpfen auch immer mehr Vereinsmitglieder in verantwortliche Rollen. Aktuell engagieren sich insgesamt 36 Personen, teilweise in Doppel- oder Mehrfachfunktionen. Jeder hilft, wo er kann – wie in einem echten Wolfsrudel eben.

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