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Fahrplanwechsel

Fahrplanwechsel: Was sich für Bruchsaler Pendler ändert und was ein Bahn-Experte ihnen jetzt rät

Seit dem 10. Dezember gibt es im Nah- und Fernverkehr einen neuen Fahrplan. Die Sperrung zwischen Mannheim und Frankfurt wirkt sich bis in die Region aus.

Seit 10. Dezember gibt es einen neuen Fahrplan im Zug- und Busverkehr. Eine rote Bahn steht an einem Bahngleis.
Seit 10. Dezember gibt es einen neuen Fahrplan im Zug- und Busverkehr. Foto: Heike Schaub

Die Deutsche Bahn hat derzeit keinen guten Lauf: Verspätungen sind normal. Immer öfter fallen ganze Züge aus, besonders bei den Intercitys. Noch bis Ende des Jahres ist wegen Personalmangels die Regionalexpresslinie 73 gestrichen, die stündlich auf der Strecke Karlsruhe, Bruchsal, Heidelberg und Mannheim verkehrt. Sie wurde von vielen Pendlern in der Region benutzt, die jetzt auf die wesentlich langsamere S3 angewiesen sind. Ob sie ab 1. Januar wieder fährt, ist noch offen.

Seit dem 10. Dezember gibt es einen neuen Fahrplan: Mit Baustellen, Strecken-Sperrungen, Umleitungen, höheren Preisen und Fahrplan-Änderungen, die die Geduld von Reisenden und Pendlern auf eine harte Probe stellen dürften.

Vor allem die Sperrung der Riedbahn zwischen Mannheim und Frankfurt könnte Folgen für Bruchsal haben. Teilweise hält der IC oder ICE dort nicht mehr. „Welche Auswirkungen das für den Nahverkehr hat, ob es etwa zu Verspätungen kommt, ist bis jetzt nicht klar“, so die Einschätzung von Karl-Heinz Garre aus Forst.

Der pensionierte Bahnler hat 40 Jahre auf Führungsebene der Deutschen Bahn gearbeitet. Regelmäßig pendelte er zwischen Bruchsal und Frankfurt. Am Bau der Schnellfahrstrecke Mannheim–Stuttgart vor über 30 Jahren war er beteiligt. Noch heute ist er als Fachmann für den Schienenverkehr gefragt. Er berät etwa seine Heimatgemeinde Forst zu den Auswirkungen der geplanten Güterbahntrasse.

Wer zwischen dem 2. und 21. Januar von Bruchsal aus Richtung Norden oder dem Frankfurter Flughafen will, muss bis zu 40-minütige Umleitungen über Mainz oder Darmstadt auf sich nehmen. Nur noch mit Bussen geht es von Mannheim zum Flughafen. „Das gibt einen ersten Vorgeschmack auf die fünfmonatige Sperrung von Mitte Juli bis Ende November“, so Garre. Nach seiner Einschätzung gibt es durchaus Alternativen, die er beim Infrastrukturvorstand der Deutschen Bahn vortragen will.

Bahnexperte empfiehlt Umstieg in Wiesloch-Walldorf

Einschränkungen gebe es auch durch den Wegfall des ICE/IC-Halts in Bruchsal auf der Direktverbindung über Hamburg nach Sylt/Westerland. Der Zug kommt jetzt aus Stuttgart. Garre empfiehlt Reisenden einen Umstieg bereits in Wiesloch-Walldorf statt in Heidelberg. In Heidelberg sei der Umstieg mit einem Bahnsteigwechsel verbunden. „Das ist mit Gepäck eher beschwerlich und möglicherweise wird der Anschluss in Heidelberg nicht abgewartet“, fürchtet der Bahn-Experte.

Auch für Pendler nach Stuttgart gibt es einige Änderungen im Direktverkehr. So entfällt etwa der beliebte ICE um 6.55 oder 7.56 Uhr von Bruchsal in die Landeshauptstadt. Den durchgehenden ICE um 7.19 oder 8.17 Uhr gibt es aber weiterhin. Auch im Feierabendverkehr werden einzelne Linien eingedampft.

Wegen des anhaltenden Lokführermangels rechnet Garre bei den Bahnen der S3 auch immer wieder mit Ausfällen. Die Bauarbeiten an der Werner-von-Siemens-Brücke am Kreisel, die voraussichtlich noch bis zum Frühjahr dauern, können auch immer wieder zu Verzögerungen führen.

S31/32: neue Verbindung zum Schulschluss von Stettfeld

Mit dem Fahrplanwechsel der Deutschen Bahn gibt es einige Veränderungen im Bus- und Bahnverkehr der Albtal-Verkehrs-Gesellschaft (AVG) und der Verkehrsbetriebe Karlsruhe (VBK) sowie auf den zahlreichen Bus-Linien des Karlsruher Verkehrsverbunds (KVV). Da verändern sich die Abfahrtszeiten nach einer ersten Einschätzung von Karl-Heinz Garre wenn überhaupt nur um einige Minuten.

Neu ist: Zum Schulschluss nach der fünften Stunde fährt eine neue Stadtbahnlinie S31/32 von Stettfeld (ab 12.14 Uhr) über Ubstadt Ort (12.18 Uhr) nach Bruchsal. In Ubstadt Ort besteht Anschluss in Richtung Menzingen.

Büchenau wird mit Bussen besser angebunden

Der Fahrplan der Bus-Linie 187 wurde vollständig überarbeitet und die Linie von Büchenau bis nach Spöck verlängert, um dort Anschluss zu den Stadtbahnen der S2 von/nach Blankenloch und Karlsruhe herzustellen. Die Linie fährt neu im Grundtakt Montag bis Freitag zwischen 5 Uhr und 20 Uhr sowie am Samstag stündlich von 7 Uhr bis 15 Uhr. In Helmsheim bestehen Anschlüsse zu den Zügen der RB17c von und nach Bretten und Mühlacker sowie in Untergrombach zu den Zügen der S3, S31 und S32 von und nach Karlsruhe bzw. Bruchsal.

Die Bus-Linie 121 wird zukünftig von Blankenloch Bahnhof (Anschluss von und zur S9 in Richtung Mannheim) über Staffort hinaus bis nach Büchenau verlängert. Dadurch soll sich die Reisezeit von Büchenau nach Blankenloch oder Mannheim verkürzen.

Einjähriger Probebetrieb zwischen Kraichtal und Oberderdingen

Die Bus-Linie 138 hält zukünftig auch an der Haltestelle „Menzingen Rathaus“. Zum Fahrplanwechsel wird eine neue Verbindung zwischen Kraichtal und Oberderdingen geschaffen. Die neue Linie 149 wird im einjährigen Probebetrieb von Montag bis Freitag jeweils zwischen 5 Uhr und 20 Uhr im Stundentakt mit einem Minibus verkehren. Startpunkt ist am Bahnhof Gochsheim (Anschluss S32 von/nach Menzingen).

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