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Corona hat das Dating verändert

Handy statt Party im Club: Wie junge Singles aus der Region trotz Maskenpflicht flirten

Cafés geschlossen, Kinos auch – für’s erste Date bleibt im Moment nicht viel, außer einem gemeinsamen Spaziergang. Singles auf Partnersuche tun sich schwer. Einsame Herzen aus der Region berichten, wie sich Dating für sie durch den Lockdown verändert hat.

Strauß roter Rosen, Maske und Handy mit Tinder-Einstellung
Romantik per App: Für viele Singles stellt sich die Frage, wie sie unter Corona-Bedingungen potenzielle Partner kennenlernen können. Foto: Eva-Maria Schauer

Schon vor Corona boomten Online-Dating-Plattformen. Aber wo trifft man sich, wenn Cafés, Restaurants und Kinos im Lockdown geschlossen sind?

Jasha Gnirs aus Forst vermisst den persönlichen Kontakt. Zwar habe er versucht, über Dating-Seiten im Internet neue Leute kennenzulernen, aber schnell gemerkt, dass das nichts für ihn ist: „Online ist es schwieriger, sich ein Urteil über jemanden zu bilden, weil dort alles sehr oberflächlich und weniger authentisch ist“, bemängelt der 20-Jährige.

Bei persönlichen Treffen dagegen merke man direkt, ob die Chemie stimmt. „Da ich in einem Wohnheim lebe und hier etwas mit Leuten unternehmen kann, bin ich gerade nicht allein. Ich stelle es mir aber hart für die Singles vor, die niemanden haben.“

Schnell ein Treff im echten Leben

Luisa Martin dagegen sieht Dating-Plattformen als gute Alternativen in der Corona-Krise, jedoch möchte sie sich nach einem „Match“, wenn beide Seiten einander interessant finden, schnell im echten Leben treffen: „Über das Schreiben kann man nämlich schlecht herausfinden, ob es passt oder nicht.“

Ihre Dates finden wegen der Corona-Pandemie nur draußen statt: im Feld, Park oder Wald. Dabei ist sich die 18-Jährige der Gefahren des Online-Datings bewusst: „Natürlich muss man gucken, dass es bei den ersten Treffen nicht allzu unbelebt ist.

Man weiß immerhin nie, wen man tatsächlich trifft.“ Die Bad Schönbornerin ist seit einem Jahr Single und hat auch den Valentinstag allein verbracht. „Das finde ich jedoch nicht schlimm, weil ich mir generell noch nie etwas aus diesem Tag gemacht habe.“

Es kann auch online funktionieren

Auch Jonathan Dech findet es schwer, Leute kennenzulernen, da er persönlich kein Fan von Online-Dating ist: „Bei Apps läuft es nämlich meistens nur auf eine Nacht hinaus“, findet der 20-Jährige aus Bruchsal, der seit zwei Jahren Single ist.

Jedoch schließt er nicht allgemein aus, dass es auch online funktionieren kann: „Jeder Mensch sollte für sich selbst ausprobieren, was für ihn das Beste ist“, rät er. Treffen könnte man sich zu Hause bei einer der beiden Personen, um etwas zusammen zu kochen, so Dech.

Für Ömercan Dogan haben Dating-Apps seit der Corona-Krise eine größere Bedeutung: „Ich benutze Tinder nicht nur, um mögliche Beziehungspartner zu finden, sondern um generell neue Menschen kennenzulernen“, erklärt der 18-Jährige. Er findet, dass sich schon durch das Schreiben gute Kontakte bilden können. Treffen würde er sich während der Pandemie nur draußen, um in der Natur spazieren zu gehen. „Dann kann man sehen, ob sich daraus eine Freundschaft oder mehr ergibt.“

Er verstehe nicht, warum Dating-Apps meist einen eher schlechten Ruf haben und sich Menschen dafür schämen, sie zu benutzen. „Besonders jetzt im Lockdown sind diese Apps die einzigen sozialen Möglichkeiten, weil keine weiteren Veranstaltungen stattfinden.“

Schreiben allein genügt nicht

Dieser Meinung ist auch Cheyenne Bender, die über Tinder bereits Bekanntschaften geschlossen und sich anschließend getroffen hat. „Wenn ich jemanden neu kennenlerne, könnte ich nicht nur wochenlang mit ihm schreiben, weil das Zeitverschwendung für mich wäre“, erklärt sie. „Um zu schauen, ob es passt, möchte ich mich persönlich treffen.“

Dating in Corona-Zeiten sieht bei der 20-Jährigen aus Forst etwas anders aus als zuvor: „Die Treffen finden jetzt immer draußen und auf Abstand statt. Ansonsten hat man dafür nicht viele Möglichkeiten, weil man nichts zusammen trinken und nicht Essen gehen kann.“

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