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Zum Totensonntag

In Bruchsal gedenkt Innenminister Strobl am Sonntag der im Dienst getöteten Polizisten

Der Anlass ist traurig: Am Sonntag kommt die baden-württembergische Polizeifamilie in Bruchsal zusammen, um ihrer toten Kollegen zu gedenken.

Blumen und Kerzen am Tatort, an dem Ende Januar 2022 bei Kusel zwei Polizeibeamte bei einer Verkehrskontrolle erschossen wurden.
Blumen und Kerzen am Tatort, an dem Ende Januar 2022 bei Kusel zwei Polizeibeamte bei einer Verkehrskontrolle erschossen wurden. Foto: Sebastian Gollnow/dpa

So brutal wie „Kusel“ war zum Glück lange kein Fall mehr von im Dienst getöteten Polizisten. Anfang des Jahres wurden bei einer vermeintlichen Routinekontrolle eine Polizeibeamtin und ein Polizeibeamter des Landes Rheinland-Pfalz im Landkreis Kusel von einem Täter kaltblütig erschossen.

Ihnen und allen anderen im Dienst getöteten oder verunglückten Polizisten gedenken der baden-württembergische Innenminister Thomas Strobl (CDU) sowie Angehörige am Totensonntag, 20. November, und zwar dieses Mal in Bruchsal.

Der ökumenische Gottesdienst findet um 15 Uhr in der Stadtkirche statt. Die Bevölkerung sei herzlich eingeladen, teilte das Innenministerium mit. Erst im Juni war Strobl in Bruchsal zu Gast, als junge Rekruten der Bundeswehr im Schlosshof vereidigt wurden.

Feier zum Totensonntag findet jedes Jahr woanders statt

Die Wahl der Polizei fiel auf Bruchsal, nicht weil hier zuletzt ein Polizist gestorben war, sondern weil man das Gedenken jedes Jahr woanders im Land ausrichte, erklärte eine Pressesprecherin auf BNN-Anfrage.

„Die Gedenkfeier für die im Dienst verstorbenen Polizeibeamtinnen und Polizeibeamten ist für die Angehörigen der Opfer, für die gesamte Polizeifamilie und auch für mich eine wichtige Tradition des gemeinsamen Erinnerns.

Wir gedenken dabei derer, die ihr Leben ließen, während sie für den Schutz der Leben anderer eingestanden sind“, teilte der stellvertretende Ministerpräsident und Innenminister Strobl mit. Er ist oberster Dienstherr der Polizei im Land.

84 getötet oder verunglückte Polizisten seit Ende des Zweiten Weltkriegs

Alljährlich erinnere die Polizei Baden-Württemberg am Totensonntag mit einer Gedenkfeier an ihre im Dienst getöteten oder tödlich verunglückten Kollegen. Seit Ende des Zweiten Weltkriegs sind dies 84 Menschen, deren Namen zur Erinnerung auf einer Glasstele des Künstlers Raphael Seitz verewigt wurden.

Die Stele sei Bestandteil der Veranstaltung und werde als Zeichen zur Erinnerung und Mahnung ausgestellt. In diesem Kontext musste zuletzt 2013 der Tod eines Polizeibeamten in Baden-Württemberg betrauert werden.

Polizeifamilie trifft sich am Sonntag in Bruchsal

Zuletzt ließ Corona die Feier nicht mehr zu. Nun trifft sich die Polizeifamilie erstmals wieder in Bruchsal, wenn auch aus traurigem Anlass.

Es wird eine Ansprache Strobls geben, die liturgische Handlung wird von den Polizeiseelsorgern Gregor Bergdolt und Bernhard Metz gestaltet und musikalisch durch ein Ensemble des Landespolizeiorchesters Baden-Württemberg umrahmt. Angehörige von Verstorbenen werden in Bruchsal erwartet, ebenso politische Vertreter.

Wir müssen leider erkennen, dass es für die Polizei keine Routineeinsätze mehr gibt.
Thomas Strobl (CDU), Innenminister von Baden-Württemberg

Herzlich willkommen seien alle Bürger, die ihre Verbundenheit mit den Opfern zum Ausdruck bringen möchten. Zu Beginn der Feier wird eine landesweite Schweigeminute eingelegt.

„Wir müssen leider erkennen, dass es für die Polizei keine Routineeinsätze mehr gibt, eine traurige, aber reale Tatsache, die bundesweit festzustellen ist.

Unsere Polizeibeamtinnen und Polizeibeamte tragen ein hohes Risiko und sind bereit, sich für die Sicherheit und Freiheit anderer einzusetzen, oft mit ihrer eigenen Gesundheit und manchmal leider auch unter Einsatz ihres Lebens“, erklärte Strobl.

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