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Gute Organisation gefragt

Die Karies macht keine Pause: Wie Zahnärzte in der Region während Corona arbeiten

Zahnärzte arbeiten an der vordersten Infektionsfront. Coronaviren setzen sich gerne im Rachen fest – und genau in diesem Bereich müssen die Zahnärzte arbeiten.

Zahnarzt mit Patienten
Dr. Martin Heidrich bei der Arbeit. Unter Beachtung der Hygienevorschriften besteht sowohl für den Zahnarzt als auch für den Patient bei der Behandlung nur ein geringes Infektionsrisiko. Geringer als ein Prozent wie eine wissenschaftliche Studie sagt. Foto: karlsruhefoto.de, Denis Kotscherow

„Wir sind deshalb aber auch schon im Frühjahr nicht in Panik verfallen, sondern haben entsprechende Schutzmaßnahmen ergriffen“, sagt Martin Heidrich, der eine Gemeinschaftspraxis in Münzesheim mit 34 Beschäftigten betreibt. „Im medizinischen Bereich hat man immer ein erhöhtes Infektionsrisiko.“ Das gehöre zum Beruf dazu.

Zunächst habe es im März eine gewisse Verunsicherung und Zurückhaltung auch unter den Mitarbeiterinnen gegeben. „Dies hat sich aber gelegt“, sagt Heidrich. Und: „Jetzt sind wir um einige Erfahrungen reicher und können die Behandlungen gelassener angehen.“

Die Patienten haben schnell wieder Vertrauen gefasst.
Santolo Cataldi , Zahnarzt aus Menzingen

Jan Palti vom Palti-Dentalzentrum in Unteröwisheim sieht für sich keine größere Gefährdung als an anderen Arbeitsplätzen. Er verweist auf eine Studie aus den USA, die besagt, dass das Ansteckungsrisiko bei unter einem Prozent liege – „vorausgesetzt, man hält die entsprechenden Sicherheitsstandards ein“, sagt er.

Dazu gehören neben FFP2-Maske und Handschuhen auch eine Mundspülung bei den Patienten, Handdesinfektion, größere zeitliche Abstände zwischen den Behandlungsterminen sowie ausreichendes Lüften nach jedem Patienten und eine gute Organisation der Wartezeiten in der Praxis.

Am Beginn der Pandemie habe er im Frühjahr die Praxis zunächst auf „Notbetrieb“ heruntergefahren. „Bei Schmerzen und unaufschiebbaren Behandlungen waren wir aber immer da für unsere Patienten“, sagt Palti. „Jetzt haben wir mehr Routine.“

Wir haben alles getan für unsere eigene Sicherheit und für die der Patienten.
Christina Ofner-Martin, Zahnärztin aus Karlsdorf-Neuthard

Auch Christina Ofner-Martin mit einer Praxis in Karlsdorf-Neuthard sieht sich gut gewappnet. „Wir haben alles getan für unsere eigene Sicherheit und für die der Patienten“, sagt sie. „Wir arbeiten mit FFP2-Maske und Handschuhen sowie mit Schutzbrille, Visierschild und Haube. Unser System funktioniert und weder die Patienten noch die Mitarbeiterinnen müssen Bedenken haben.“

Patienten haben schnell wieder Vertrauen gefasst

Alle befragten Zahnärzte konnten auf Dauer keinen signifikanten Rückgang bei den Patientenzahlen feststellen. „Am Anfang der Pandemie hatten wir schon weniger Termine“, sagt Santolo Cataldi aus Menzingen. „Wir haben uns aber schnell der neuen Situation angepasst und konnten entsprechende Schutzmasken, Kittel und alles weitere zügig ordern.“

Die Patienten hätten schnell wieder Vertrauen gefasst und man konnte wie gewohnt weiterarbeiten. Auch Vorsorgetermine werden bei allen Zahnärzten weiterhin wahrgenommen. Karies macht eben keine Pause. „Mundgesundheit ist jetzt genauso wichtig wie vor Corona“, sagt Cataldi.

Dem stimmt auch Ofner-Martin zu: „Man darf bei der Prophylaxe nicht nachlässig werden, sonst kann man im schlimmsten Fall Zähne verlieren und dazu seinen Bonus bei der Krankenkasse.“ Die Zahnärzte erleben bei ihren Patienten Verständnis für die Schutzmaßnahmen und auch dafür, dass Termine verschoben werden bei starker Erkältung und laufender Nase. „Das ist ja auch im Sinne der Patienten“, sagt Heidrich.

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