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Aktion auf dem Marktplatz

Mehr Mitgefühl für die ungeliebten Tauben: Darum protestiert Peta am Samstag in Bruchsal

Tauben sind in vielen Städten ein Problem. Doch auf ihr Leid und auf ihre prekäre Lage wollen Tierrechtler in Bruchsal aufmerksam machen. Und sie haben auch eine Lösung.

Aktivisten von Peta demonstrieren für die oft ungeliebten Stadttauben, damit sie stärker geschützt und ihre Population begrenzt wird.
Ein Herz für die oft ungeliebten Stadttauben haben die Aktivisten von Peta. Foto: Peta Deutschland

Sie gelten als ungeliebt und als Dreckmacher: die Stadttauben. Doch nun wollen sich Tierrechtler der Organisation Peta in Bruchsal für die Vögel starkmachen. Obwohl Tauben dauerhaft um ihr Überleben kämpften, florierten noch immer grausame Methoden zur sogenannten Taubenabwehr, heißt es in einer Mitteilung von Peta.

„Ich will mich für ein friedliches Zusammenleben von Mensch und Tier einsetzen“, erklärt die Bruchsalerin Wibke Stein. Sie macht sich seit geraumer Zeit für den Schutz der Vögel stark und ist mitverantwortlich, dass Peta und der Verein Enztauben jetzt nach Bruchsal kommen.

Am Samstag ab 12.30 Uhr gibt es einen Infostand in der Kaiserstraße Bruchsal

Die Aktivisten wollen an diesem Samstag, 6. April, ab 12.30 Uhr in der Kaiserstraße 63 in Bruchsal gegen die grausamen Lebensbedingungen der Stadtvögel protestieren. „Wir möchten die Menschen sensibilisieren“, sagt Stein. „Tauben sind hochintelligente Tiere und sehr reinlich“, weiß sie. Aber sie erfahren oft viel Hass.

Die Aktivisten tragen am Samstag Taubenkostüme, halten Poster hoch und verteilen Flyer, heißt es weiter. Am Infostand werden außerdem Tauben-Expertinnen des Vereins Enztauben sowie des Stadttaubenprojekts Rhein-Neckar bereitstehen, um Fragen über die beeindruckenden Tiere zu beantworten.

„Tauben sind nicht nur standorttreu, weswegen sie vertraute Plätze in Städten nicht verlassen. Sie bleiben auch ein Leben lang bei ihrem Partner. Stirbt dieser in einer Vergrämungsvorrichtung oder durch Übergriffe von Tierquälern, leiden auch die zurückgebliebenen Vögel unter dem Verlust“, erklärt Pascal Engelhardt von Peta.

„Jede einzelne verletzte, hungernde oder tote Taube sollte uns vor Augen führen, dass wir für ihr Leid verantwortlich sind. Es wird Zeit, endlich Verantwortung für unser Handeln zu übernehmen und auf tierfreundliche Weise unsere Fehler wiedergutzumachen.“

Ein Taubenschlag könnte einige Probleme auf einen Schlag lösen

Tauben in Bahnhofshallen oder Einkaufspassagen werden in der Öffentlichkeit häufig als Problem wahrgenommen. Das weiß auch die Bruchsalerin Wibke Stein. Dabei seien die Tauben doch eigentlich ein Symbol des Friedens. Und den strebt die Bruchsalerin an: die friedliche Koexistenz zwischen Mensch und Tier. Sie will sich dafür einsetzen, dass Bruchsal noch einen weiteren Taubenschlag bekommt. „Dann sind die Tauben auch von der Straße weg.“

Es gibt bereits einen in Untergrombach. Dort werden den Tieren Eier-Attrappen unter den Hintern gelegt. Das dezimiert die Population. Und die Tauben sind nicht darauf angewiesen, Lebensmittel-Abfälle von Menschen zu fressen, was sie wiederum krank machen kann.

Bruchsal hat ein Taubenproblem.
Pascal Engelhardt 
Aktivist bei Peta

Auch Peta setzt sich für betreute Taubenschläge ein. Am Samstag will man darüber in der Fußgängerzone ins Gespräch kommen. Wenn es nach Wibke Stein geht, dann finden sich vielleicht sogar freiwillige Helfer für die Betreuung einer solchen Einrichtung oder Spender.

Auch Bruchsal habe ein Taubenproblem, erklärt Engelhardt im BNN-Gespräch. Es gebe noch immer zu viele. Mit nur einem Taubenschlag sei das Problem nicht gelöst. Da mache es sich die Stadtverwaltung zu einfach, findet der Aktivist.

Tauben bekommen Ei-Attrappen untergejubelt

„Da Tauben das vom Menschen angezüchtete Verhalten nicht ändern können, stehen wir in der Verantwortung, ihnen alternative, tierfreundliche und sichere Lebensräume zu bieten und ihre Versorgung sicherzustellen. Die einzige nachhaltige Lösung sind betreute Taubenschläge mit Nahrung, Wasser und geeigneten Brutplätzen“, informiert die Tierrechts-Organisation.

Durch den Austausch der Taubeneier gegen Attrappen aus Gips oder Plastik erfolge eine tierschutzgerechte und nachhaltige Kontrolle der Population. Wird der betreute Taubenschlag von den Tauben angenommen, verbringen die Tiere auch die meiste Zeit darin. Somit sammelt sich ein Großteil des Taubenkots in den Schlägen und nicht auf den Straßen. 

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