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Wahlkreis Bruchsal-Schwetzingen

Olav Gutting will in Berlin weiter den Spargel-Wahlkreis vertreten

CDU-Abgeordneter im Wahlkampf-Modus: Zu Olav Guttings wichtigsten Themen gehört der Klimaschutz. Da sei Deutschland dank seiner Partei schon gut aufgestellt. „Klimaschutz ist Teil der christdemokratischen DNA“, ist er sich sicher.

Olav Gutting, Bruchsal
Sucht den Austausch: Olav Gutting will mit den Bürgern im Wahlkampf ins Gespräch kommen und für die Kommunen das Sprachrohr in Berlin sein. Foto: Nicole Jannarelli

CDU und Klimaschutz? Für Olav Gutting passt das gut zusammen. Es sei ein großes Missverständnis, dass sich seine Partei Umweltthemen nur mit Zurückhaltung annehme. „Schließlich haben wir 2015 das Klima-Abkommen von Paris unterzeichnet“, sagt der CDU-Bundestagsabgeordnete.

Und schließlich sei den Christdemokraten die Bewahrung der Schöpfung praktisch in die politische DNA eingeschrieben.

Gutting ist im Wahlkampf-Modus. Seit fast 20 Jahren sitzt der 50-jährige Rechtsanwalt inzwischen im Bundestag, er ist Mitglied im Finanzausschuss. Bisher hat er immer das Direktmandat für die CDU geholt. Und daran soll sich aus seiner Sicht auch nichts bei der Bundestagswahl ändern.

Begegnungen zwischen Kandidat und Bürgern

„Wahlkampf“, sagt er und bedient sich christlicher Terminologie, „ist das Hochamt der Demokratie.“ Und dieser ist im Wahlkreis Bruchsal-Schwetzingen wieder mit Begegnungen zwischen Kandidat und Bürgern möglich, nach den Corona-Beschränkungen, die etwa jüngst den Landtagswahlkampf bestimmten.

„Es tut gut unter Leute zu kommen. Mir ist es wichtig, dass ich mich im direkten Gespräch rückkoppeln kann“, sagt der Abgeordnete.

Ohne spürbare Einschnitte sei Corona in den Hintergrund gerückt, so sein Eindruck, jedoch nicht Themen, die durch die Krise sichtbar wurden. Gutting nennt den Abbau von Bürokratie, Defizite bei der Digitalisierung oder eben den Klimaschutz.

Alles muss mit Maß und Ziel geschehen.
Olav Gutting, CDU-Bundestagsabgeordneter zur Klimapolitik

Gerade da sieht er Deutschland dank seiner Regierung gut aufgestellt: Innovative deutsche Autobauer setzten mehr e-Autos ab als Tesla, in Baden-Württemberg gebe es zudem Forschung zu synthetischen Kraftstoffen.

„Es tut sich viel.“ Die Pläne der Union, die Klimakrise zu bekämpfen, seien die einer Volkspartei. Gegen die Menschen oder die Wirtschaft werde nicht gehandelt. „Alles muss mit Maß und Ziel geschehen“.

Die Menschen in seinem Wahlkreis haben noch weitere Sorgen, berichtet Gutting: der Fortbestand der sozialen Sicherungssysteme, auch Zuwanderung oder die Lage in Afghanistan.

Und wie sieht es mit Fragen zur Aserbaidschan-Affäre aus? Gutting gehört zu den CDU-Politikern, die mit Lobbyismus für das totalitär geführte Land in Verbindung gebracht wurden. Er selbst reagiert angefasst bei diesem Thema und spricht von einer „Propaganda der Opposition“, derer manche Medien, auch diese Zeitung, auf den Leim gegangen seien.

„Das war nicht fair.“ Angesprochen werde er auf die Affäre an den Wahlkampfständen nicht, sagt er. Im Internet sind dagegen Kommentare zu finden.

Verlängerter Arm der Städte und Gemeinden

Neben dieser andauernden Auseinandersetzung gilt es in Guttings Wahlkreis einige andere politisch dicken Bretter zu bohren. Angefangen bei der Güterverkehrstrasse Rotterdam-Genua, die durch den Wahlkreis führen könnte, über die B35-Umfahrung bei Bruchsal und die angestrebten Geothermie- und Windkraftprojekte in der Region.

Gutting sieht sich dabei als verlängerter Arm der Kommunen. „Bruchsal muss mir sagen, was es will, und das werde ich nach Berlin tragen. Gleiches gilt für die Umgehung in Östringen.“

Bei den Plänen für Windräder positioniert er sich. „Wir wollen die Energiewende und nicht mehr auf Atomkraft- und Kohleenergie setzen. Das geht nicht ohne Windkraft.“ Wichtig sei, dass die notwendigen Abstände zu den Anlagen eingehalten werden.

Mit Kanzlerkandidat Laschet hat er zunächst gefremdelt

Auch wenn Gutting nach dem 26. September weiter den Spargel-Wahlkreis vertreten möchte, mit der Wahl wird in jedem Fall die Ära Merkel enden. „Souverän, unprätentiös und skandalfrei“ habe die Kanzlerin über 16 Jahre regiert.

„Da ist der Respekt riesengroß, auch wenn ich inhaltlich nicht immer einverstanden war“, sagt Gutting.

Mit ihrem möglichen Nachfolger, Kanzlerkandidaten Armin Laschet, hat Gutting gefremdelt, sein Favorit war Friedrich Merz. Daher versucht er es zunächst mit einem Scherz: „Laschet hat seine Stärken, auch wenn ich sie noch nicht alle erkannt habe.“

Ernsthafter ist dann folgende Antwort: „Bei der spürbaren Spaltung der Gesellschaft kann jemand wie Laschet die Menschen vereinen.“ Eines schließt der CDU-Mann unterdessen aus: „Es wird keine Große Koalition mehr geben.“

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